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Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition)

Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition)

Titel: Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shea A`Taria
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unverwandt zu ihr wanderte.
    Seine Augen waren von einem solch dunklen Braun, dass die Irden beinahe mit den Pupillen zu verschwimmen schienen. Ein harter Kontrast zu seiner blassen Haut. 
    “Ich entbiete Euch einen angenehmen Morgen.” In der süßlichen Stimme lagen so viel Ironie und Hohn, dass ihr Magen sich munter um die eigene Achse kehrte.
    “Er könnte angenehmer nicht sein!”, stieß sie zynisch hervor und legte eine Hand an das Heft ihres Dolches.
    Der Höllenfürst folgte ihrer Bewegung mit einem Lächeln, das eher dem Zähnefletschen eines Berglöwen glich.
    “Und vor dir fürchtet sich die Unterwelt? Einem kleinen, wehrlosen Mädchen? Dabei war es lächerlich einfach, dich zu fangen … Und wo ist nur dein edler Beschützer? Blumenpflücken?”
    Langsam trat er auf Catharina zu und ließ sich vor ihr in die Hocke gleiten, seine Schwingen hüllten sie in düstere Schatten. Trotz ihrer Entkräftung versuchte sie zurückzuweichen und der Erzdämon schien es lächelnd zuzulassen. Doch dann legte sich seine Linke blitzschnell um ihr schmales Fußgelenk, sodass sie erneut den Waldboden unter ihrem Rückgrat und der Hüfte zu spüren bekam.
    “Und so zerbrechlich”, fügte er verächtlich hinzu und musterte sie mit zuckenden Lippen. “Was meinst du, würde Viper mich in Stücke reißen, falls ich dir hier und jetzt bewiese, wie klein und wehrlos du bist?”
    Die Bedeutung seiner Worte musste er ihr nicht erst erklären, ihre Augen begannen zu lodern, während sie rückwärts von ihm fortkroch.
    Plötzlich erklang ein vertrautes Wiehern hinter Catharina, mit letzter Kraft wirbelte sie herum und suchte nach ihrem Hengst.
    Nox Vorderlauf hatte sich in einem dichten Wurzelgeflecht verfangen, sein Fell war schweißverklebt und scharfer Angstgeruch wehte ihr entgegen.
    Zwei kreischende Dämonen kreisten über ihm, scheinbar angestachelt von seiner Panik. Ihre Krallen rissen Nox den Rücken auf und als sie sah, wie sein Blut dunkelrot aus der Wunde quoll, erhob sich ihre Stimme zu einem Schrei.
    “Nein!” Das Herz schlug schmerzhaft gegen Catharinas Rippen, doch ihre Muskeln gehorchten ihr willenlos, als sie auf die Beine sprang.
    “Ach”, säuselte der Höllenfürst vergnügt und befahl mit einem Fingerschnippen die nächste Bestie an seine Seite. “Die spielen doch nur!”
    Ein stummes Schluchzen drang aus ihrer Kehle, als sie nach vorn zu stürzen versuchte. Hände schlossen sich spielerisch um ihre Taille, zogen sie zurück, heißer Atem peitschte gegen ihren Hals, aber sie hörte allein Nox Todesschreie.
    “Bitte, bitte. Nein!” An den Rändern begann ihr Sichtfeld zu verschwimmen, Verzweiflung hieß das Blut brennend durch ihre Adern zu jagen.
    Ein nachtschwarzes Fohlen. Unbeständig, stürmisch und feurig wie der Herbst. Sie findet sich selbst in den dunklen Sternen seiner Augen …
    Er jagt mit ihr über die Bergwiesen, der Wind trägt das vergnügte Lachen, Silberlicht glänzt auf seinem gebogenen Hals...
    Des Nachts schleicht sie in die Stallungen, schläft an seinen Körper geschmiegt, spürt den warmen Atem zärtlich durch ihr Haar streichen …
    Er bockt vor den fremden Reisenden, ihre Blicke, die für einen Hauch zu lange auf seiner Gefährtin lagen, gefallen ihm nicht. Männer im Allgemeinen gefallen ihm nicht …   
    Das Wasser der Quelle umspielt ihren zierlichen Leib, kälter als Eis. Sie streckt ihm die Hände entgegen. Rinnsale perlen von ihren Handgelenken und er folgt, das Vertrauen in seinem Blick, verleitet ihre Seele zu einem Freudentanz …
    Gemeinsam fliegen sie durch den Sturm, Baumkronen biegen sich unter den unbezähmbaren Böen, doch sie schließt die Augen und legt den Kopf zurück. Er fürchtet sich nicht, weil sie bei ihm ist. Sie fürchtet sich nicht, weil er bei ihr ist …
    Mein Herz, mein Bruder, ich kann dich nicht verlieren! Niemals …
    Bleib am Leben, für mich!
    Vernunft und Wirklichkeit verloren jegliche Bedeutung, sie spürte kaum wie die Federn ihre Halsbeuge hinabzuckten, die Hände sich zu Krallen krümmten und ihr Herz einen Takt anschlug, der keinem Menschen zu gehören vermochte.
    Alles was Catharina fühlen, alles was sie sehen konnte, war ihr Hengst, der nur wenige Fuchslängen vor ihren Augen zusammenbrach.
    Und ihr zweites Selbst erwachte mit einem zornigen Schrei. 
     

 
    Feuerschwingen
     
    Ein scharfes Reißen ertönte in Catharinas Rücken, als das Brennen ihre Schulterblätter durchbrach. Heulende Windböen rissen die zerfetzte Seide der

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