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Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition)

Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition)

Titel: Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shea A`Taria
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Bluse mit sich.
    Sie warf fauchend den Kopf zurück, ihr Bewusstsein verglühte im feuerroten Nebel ihres entfesselten Erbes. Gebogene Adlerklauen nahmen ihren Fingern jegliche Menschlichkeit und statt der zartweißen Haut glänzten tiefbraune Federn auf den Handrücken.
    Catharina spürte die Finger des Raben, die sich neckend um ihren Ledergürtel geschlungen hatten. Heiß und widerwärtig an ihrem bebenden Rückgrat.
    Unwirklich schnell wirbelte sie herum, kein Gedanke vermochte ihr inneres Feuer zu hemmen.
    Ihre Klauen hinterließen blutige schwarze Spuren, von seiner Schläfe bis zum Kieferknochen hinab. Mit einem schmerzerfüllten Zischen prallte der Höllenfürst gegen das Wurzelgeflecht in seinem Rücken. Erde und Nadeln rieselten über den Hang und benetzten seine lichtlosen Flügel.
    Faszination und Unglauben verliehen seinen Augen ein finsteres Flackern, doch es kümmerte sie nicht.
    Ein Rauschen erklang, dem Lied des aufgewühlten Meeres gleich, als die Feuerschwingen sich unbändig entfalteten. Und ihre erwachte Seele beherrschte ihren Körper, dem dieses Gefühl fremd sein müsste.
    Wie ein flammender Sturm jagte sie über den Waldboden hinweg. Nox zusammengesunkene Gestalt, seine geliebten Augen in ihrer Erinnerung und das Kreischen der Bestien beherrschten ihr Bewusstsein.
    "Niemals gebe ich dich auf, kleiner Schatten! Bis in den Tod nicht!"
    Sonnlicht fuhr an ihren achatgrauen Klauen hinab, bevor die Sirene sie tief in den Rücken eines kichernden Dämons grub, der über Nox´ bebenden Körper kreiste. Des Wesens gequältes Gurren währte nicht länger als einen Wimpernschlag, dann verging es zu Rauch und Asche.
    Sein dreckiger Gefährte kauerte triumphierend auf Nox Flanke. Sie fletschte die Zähne und riss ihn mühelos herum, noch ehe er sich das Blut ihres Hengstes von den Krallenspitzen lecken konnte. Erneut bestäubte Asche ihre Federn, vermochten das feurige Schimmern jedoch nicht zu dämpfen.
    “Wie überaus interessant”, ertönte die kalte Stimme des Raben. Provozierend langsam schlenderte er zwischen seinen verunsicherten Dämonen hindurch. Nur vier feine Linien zeichneten sich noch dort ab, wo ihr Schlag sein Gesicht zerfetzt hatte.
    Mit einem drohenden Fauchen sank die Sirene zu Boden und beugte sich über Nox. Unendlich zärtlich schenkte sie ihm ihre Wärme, ohne jene Wunden zu berühren, die sich wie Risse in einem Gemälde durch sein Seidenfell zogen.
    “Für ein Ross erwacht deine Seele? Dort wo Folterung, Schmerz und Todesangst spurlos an dir vorüberziehen?”
    Das Lachen des Raben drang wie Gift in Catharinas Sinne, während seine Augen blitzend auf ihr ruhten. Ihre Schwingen erzitterten vor Hass und Mordlust, die geschmeidigen Muskeln glichen einer sprungbereiten Raubkatze.
    “Wenn du ihn anrührst, töte ich dich.”
    Wie flüssiges Gold wand sich ihre Stimme durch die Schatten. Des Windes wilder Gesang schien sich mit Geigenklängen zu vereinen, umspielt vom Meeresrauschen und süßem Honig. Betörende Verheißung in ihrer Schönheit … Sünde.    
    Die Stimme einer Verführerin, gefährlicher als eine Klinge es je sein könnte.
    Für einen Atemzug erstarrte der fünfte Höllenfürst vor Verwunderung, dann kräuselte er spöttisch die Oberlippe. “Wäre ich ein jämmerliches Menschlein könnte allein diese Stimme mich dazu verleiten, einen Dolch in mein Herz zu rammen, nur um deine Gunst zu gewinnen. Doch leider vermag es nichts und niemand, einen Erzdämonen zu töten, meine Schöne.”
    Ein schwaches Schnauben riss Catharinas Aufmerksamkeit augenblicklich zu Nox zurück. Beruhigendes Flüstern glitt elfengleich über ihre Zunge, sein Blick suchte den ihrem.
    Und die Sirene sah in seinen Nachtaugen, dass er sie erkannte, ganz gleich welche Gestalt ihre Seele trug. Kraftlos schob der Hengst seine Stirn an ihre Handfläche, als sie vorsichtig die Klauen abspreizte. Weder Instinkt noch Angst würden jemals sein Vertrauen überwinden.
    Ganz langsam hob sie den Kopf und versenkte ihre lodernden Augen im Blick des Raben.
    “Na dann komm her, eitles Federvieh”, schnurrte sie herausfordernd.
    Er bleckte die Zähne zu einem Hohnlächeln, während sich seine Flügel unheilvoll entfalteten. Nur ein Fingerzucken seinerseits ließ die widerlichen Bestien kuschen. Flatternd und kreischend umringten sie das verwundeten Pferd und seine Herrin.
    Catharina schwang sich mit einem ungebrochenen Schrei in die Luft, ihre Schwingen glühten im Flüstern des Windes, der sie wie ein

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