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Die Hueterin der Geheimnisse

Die Hueterin der Geheimnisse

Titel: Die Hueterin der Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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Klaps versetzt hätte. »Wir sammeln derzeit Fracht. Während des Winters schicke ich Fallensteller wegen der Pelze los, und ich habe einen Holztrupp, der im Wald gutes Hartholz sammelt. Das ist in den Wind Cities knapp, sagen die alten Männer.«
    Asgarn nickte. »Im nächsten Jahr haben wir vielleicht auch Getreide. Und auch Holzschnitzereien, wenn unsere Männer mehr Zeit haben.«

    »Metallarbeiten, wenn die Essen erst einmal aufgebaut sind«, fügte Baluch hinzu. »Ich sende eine Nachricht, in der ich Köhler dazu einlade, nach T’vit zu kommen.«
    Asgarn wirkte skeptisch. »Warum sollten sie ihre Gehöfte verlassen und sich euch anschließen?«
    Baluch tauschte Blicke mit Acton aus, und abrupt setzte die Musik wieder ein, eine tiefe Hornmelodie. Bramble war mittlerweile so gut darin, seine Gedanken zu enträtseln, dass sie wusste, dass diese Melodie - und dieser Blick - eine Warnung waren. Doch Acton grinste ihn an. Nicht beruhigend, sondern einfach nur frech. Acton wusste, dass das, was er nun sagen würde, für Aufregung sorgen würde.
    »Weil sie hier in einer freien Stadt leben werden.«
    Asgarn machte ein finsteres Gesicht. »Was soll das bedeuten?«
    »Es bedeutet, dass T’vit von einem Stadtrat regiert wird. Wie die Versammlung, aber ständig. Er beschließt, wie die Stadt geführt wird. Der Rat wird von den Leuten gewählt, die hier leben.« Mit einer Pose, die hervorhob, dass er nun alle Karten auf den Tisch legte, auch die schlimmste, fügte er hinzu: »Auch Frauen.«
    Bramble befürchtete schon, Asgarn bekäme einen Schlaganfall, so rot lief sein Gesicht an. »Bist du wahnsinnig? Und was meinst du mit wird ? Hast du das schon eingerichtet?«
    Acton nickte. »Es läuft gut. Ich bin derzeit der Leiter des Rats, aber zu gegebener Zeit kann ich die Leitung auch ganz abgeben.«
    »Hast du die Versammlung dazu befragt?«
    Einen Augenblick wirkte Acton ganz wie sein Großvater. Die gleiche Starrköpfigkeit. »Sie haben mir T’vit gegeben. Ich kann damit machen, was ich will.«
    »Deine Macht abgeben? Welcher Narr tut so etwas?«
    »Einer, der sie nicht will«, sagte Baluch.

    »Dann übergib sie jemandem, der sie anständig einsetzt! Der sie nicht einem Haufen Händler und … Köhlern überlässt!« Asgarn trat einen Schritt näher an Acton heran und hob flehentlich eine Hand. Bramble war überzeugt davon, dass er wirklich versuchte, um Verständnis zu werben. Dass er Acton so sehr respektierte, dass er seine Unterstützung bekommen wollte. »Siehst du denn nicht die Gelegenheit, die sich uns hier bietet? Dieses Land ist menschenleer. Wir brauchten die Versammlung, weil wir alle dicht an dicht saßen und eine Möglichkeit brauchten, um Streitigkeiten zu regeln. Aber hier gibt es so viel Land, dass jeder Anführer ein riesiges Gebiet beherrschen könnte, und zwar ohne Sorge tragen zu müssen, wie seine Entscheidungen von anderen aufgenommen würden. Es könnte echte Macht geben, nicht bloß Verhandlungen und Händel und Schadenersatzzahlungen, weil die Kuh des einen die Wiese des anderen abgefressen hat! Siehst du denn nicht, was wir hier haben könnten?«
    Acton starrte ihn mit finsterem Gesicht an. Bramble wurde nervös. Das also war der Moment. Das war der Augenblick, in dem Asgarn den Grundstein dazu legte, dass die Kriegsherren eingeführt wurden. Kein Wunder, dass sie Asgarn nie gemocht hatte. Baluch hingegen schien der Sache nicht viel Aufmerksamkeit zu schenken. Statt auf Acton zu schauen, betrachtete er lieber wieder die Schiffe und strich mit der Hand über die Planken des Kiels. Bramble hätte ihn schlagen können. Schau die beiden an!, dachte sie. Schau hin!
    »Die Versammlung hat uns sehr gute Dienste erwiesen«, sagte Acton. Baluch schaute auf und nickte zustimmend.
    Asgarn mahlte mit dem Kiefer. »Ein Mann, der ein großes Gebiet beherrscht, wäre besser. Mit eindeutigen Weisungen, für ein klares Gebiet der Verantwortung, jeder Stammesführer
kann zu seinem eigenen Besten handeln und seine Macht sichern.«
    Da war es nun ausgesprochen, das Glaubensbekenntnis der Kriegsherrn. Es machte Bramble krank, und doch fühlte sie sich in seltsamer Hochstimmung, denn Acton schüttelte den Kopf. »Hast du das mit dem Rat der Versammlung besprochen?«
    Asgarn zögerte, und Bramble wusste, was dies bedeutete. Er hatte bei den Mitgliedern des Rats vorgefühlt, Abmachungen getroffen, um herauszufinden, was jeder Einzelne sich am meisten wünschte. Acton wartete.
    »Nicht vor dem ganzen Rat, nein«, sagte

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