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Die Hüterin des Schattenbergs

Die Hüterin des Schattenbergs

Titel: Die Hüterin des Schattenbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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den Keller führte, war ich sicher, dass ich diesen Stein dafür verwenden muss, um unser Leben zu retten. Und nun hat Corneus ihn noch nicht einmal gesehen.« Sie lächelte versonnen. »Irgendwie kommt es immer anders, als man denkt, findest du nicht?«
    »Trotzdem ist es gut, einen Plan zu haben.« Rik nahm Jemina den Stein aus der Hand und betrachtete ihn eingehend. »Salvias wird Corneus bestimmt davon erzählen«, sagte er. »Und dann wird Corneus ihn von dir einfordern.«
    »Das denke ich auch.« Jemina nahm den Stein wieder an sich. »Vielleicht können wir damit noch etwas Zeit gewinnen«, sagte sie nachdenklich.
    »Wofür?« Rik schüttelte den Kopf. »Diese geheimnisvolle Säule erscheint mir unerreichbar. W ie sollen wir …«
    Die T ür ging auf und Jordi schaute herein. Seine W angen waren von der A ufregung gerötet. »Ach, hier seid ihr«, sagte er. »Wir suchen euch schon. Kommt ihr?«
    »Natürlich!« Jemina stand auf, gab Rik ein Handzeichen und folgte Jordi zur T ür.

    In einem anderen Flügel des Palastes wurde zur gleichen Zeit heftig gestritten.
    »Ich war so dicht dran!« Corneus, der in seinem Zimmer auf und ab schritt, blieb stehen und hielt seinen Daumen und Zeigefinger vor Ulves’ Nase so übereinander, dass dazwischen nur ein schmaler Spalt blieb. » So dicht!« Er schnaubte vor W ut. »Und dann kommt dieser senile Greis und schleppt ausgerechnet die Novizin und ihren nichtsnutzigen Freund in das Laboratorium.«
    »Sie sind Elaries zufällig begegnet«, versuchte Ulves ihn zu beschwichtigen. »Immerhin hast du die Rolle des ungeduldig W artenden großartig gespielt. Er konnte doch nicht ahnen, warum du die Ratsmitglieder zusammengerufen hast.«
    »Du nimmt ihn in Schutz?« Corneus wirbelte herum. Seine A ugen funkelten. »Mein bester Freund ergreift Partei für meinen ärgsten W idersacher?«
    »Ich sage nur, wie es sein könnte.«
    »Und ich sage, dass er sich einen Spaß daraus gemacht hat, mir eine Niederlage zu bereiten.« A ufgebracht nahm Corneus seine W anderung durch das Zimmer wieder auf. »Ich habe den T riumph in seinen A ugen gesehen. Er verspottet mich, wann immer er kann, und behandelt mich wie einen Präparanden. A ber damit ist jetzt Schluss!« Corneus ließ seine Faust mit solcher W ucht auf den T isch krachen, dass Ulves zusammenzuckte. »Ich mache mich nicht länger zum Narren. Nicht einen T ag.« Er atmete heftig. »Sie werden mich kennenlernen. A lle! Sollen sie doch den Hüterzirkel einberufen. Es wird ihnen nichts nützen. Noch ehe diese Bälger in ihre Heimatdörfer zurückkehren, wird es keine Schatten mehr geben. Der Neunte Zirkel wird nutzlos sein. Ich werde ihn auflösen und die Macht in Selketien übernehmen. Und niemand, nicht einmal der Rat, wird mich davon abhalten.«
    Ulves starrte Corneus an. Seine unbewegte Miene gab nichts von seinen Gedanken preis, aber in seiner Stimme schwang leises Unbehagen mit, als er fragte: »Was hast du vor?«
    Corneus wollte antworten, da klopfte es.
    »Ja?«
    Die T ür wurde geöffnet und Salvias trat ein. »Ihr wolltet mich sprechen«, sagte er tonlos und deutete hölzern eine V erbeugung an.
    »In der T at.« Corneus war gerade in der richtigen Stimmung, um seinen Ärger an dem Drachenreiter auszulassen. Mit wenigen Schritten war er bei ihm und zischte vorwurfsvoll: »Du solltest sie töten!«
    »Ich weiß.« Salvias schaute den Meistermagier nicht an.
    »Und warum lebt sie dann noch?«, knurrte Corneus. »Warum bei allen Schatten, hast du sie wieder hierher gebracht?«
    »Weil sie das Buch hat.«
    »Welches Buch?«
    »Das Buch des Lebens.« Salvias klang ein wenig verwundert. »Sie … sie sagte, dass sie es Euch geben wolle, zum T ausch für ihr Leben.«
    »Das hat sie gesagt?« Corneus zögerte, dem Drachenreiter zu glauben. Der Mann hatte A ngst und würde nichts unversucht lassen, um sein Leben zu retten. »Warum habe ich es dann nicht gesehen?«
    »Es ist verzaubert.«
    »Verzaubert?« Corneus ließ ein spöttisches Lachen erklingen. »Das wird ja immer besser. W er hat es denn verzaubert? Sie?« Er lachte wieder.
    »Ich glaube, die W ächter der Hohen Feste haben das Buch in … in einen Stein verwandelt«, erwiderte Salvias auf eine W eise, die verriet, dass er wusste, wie lächerlich das klang. Hastig fuhr er fort: »Ich habe ihn gesehen. Die Novizin trägt ihn in der T asche bei sich. Sie sagt, sie kennt den ersten T eil des Spruches, der aus dem Stein wieder ein Buch macht und dieser Rik kennt den anderen T

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