Die Hundegrundschule
solche Situation, die noch zu schwierig für den Hund ist, von vornherein, aber auch die besten Hundetrainer müssen ihre Hunde hin und wieder schlicht und einfach einfangen.
Vermeiden Sie es, Ihren Hund für etwas zu rufen, das ihm nicht gefallen wird: Zum Krallenschneiden zum Beispiel oder um ihn in seine Box zu sperren, wenn er noch voller Energie steckt. Gehen Sie in so einem Fall einfach zu ihm hin, leinen ihn an und nehmen ihn freundlich und gut gelaunt mit – aber vermeiden Sie, dass Ihr Hörzeichen für »Komm« mit etwas Unangenehmem in Verbindung gebracht werden kann.
Das Handwerkszeug
Die richtige Ausrüstung für jeden Zweck
Wer mit großen Tieren zu tun hat, weiß, dass man die richtige Ausrüstung haben muss, um effektiv und human mit ihnen umgehen zu können. Die meisten von uns betrachten Hunde nicht als große Tiere, es sei denn, Sie haben eine Deutsche Dogge oder einen Irish Wolfhound. Auch ein mittelgroßer Hund kann aber ganz schöne Kräfte entwickeln – fragen Sie nur mal jemanden, der schon einmal voneinem Fünfzehn-Kilo-Hund durch die Nachbarschaft gezerrt wurde.
Aus dem gleichen Grund, aus dem Pferde Wagen ziehen können, verwandeln sich manche Kleinhunde in wahre Ackerpferde, sobald man sie an die Leine nimmt.
Aus dem gleichen Grund, aus dem Pferde Wagen ziehen können, verwandeln sich manche Kleinhunde in wahre Ackerpferde, sobald man sie an die Leine nimmt. Jedes vierbeinige Tier kann seinen gesamten Körper, besonders die Hinterbeine, einsetzen, um sich in ein Halsband zu werfen und das, was auch immer hinten dran hängt, in eine beliebige Richtung zu befördern. Auch Ackerpferde ziehen eigentlich gar nicht, sondern stemmen sich nach vorn und werfen ihr Gewicht in ein Kummet – und das ist nichts anders als ein Halsband, das so konstruiert ist, dass es nicht die Luft abschnürt. Weil das Kummet am Wagen befestigt ist, kann der Wagen nicht anders als hinterherlaufen, aber eigentlich drückt das Pferd nur so gegen das Kummet wie Ihr Hund gegen das Halsband drückt. Falls Sie sich jemals so fühlen wie ein Wagen, der vom Hund einfach die Straße hinuntergezogen wird, wissen Sie nun, warum das so ist. Natürlich liegen Hundehalsbänder eher auf dem Hals anstatt wie das Pferdekummet auf Brust und Schultern, aber Hunde sind bemerkenswert unempfindlich dagegen, dass ihnen etwas von vorn auf die Luftröhre drückt – wie jeder weiß, dessen Spaziergänge stets von dem Röcheln eines Hundes begleitet werden, der unermüdlich versucht, schneller voranzukommen als sein gebrechlicher alter Mensch.
Die altmodischen Lösungen für dieses Problem sind Würgehalsbänder, manchmal auch beschönigend »Trainingshalsbänder« genannt, die sich zuziehen, wenn der Hund an der Leine zieht oder Halsbänder mit Stacheln, die sich in den Hals des Hundes bohren. Kein Zweifel daran, dass beide Methoden in manchen Fällen funktionieren, aber meistens tun sie dem Hund weh, verängstigen ihn oder bewirken schlichtweg nichts. Würgehalsbänder sind besonders uneffektiv, weil Hunde dem zunehmenden Druck um ihren Hals erstaunlich lange widerstehen. Stachelhalsbänder können Verletzungen verursachen und/oder zur Verteidigungsaggression führen. Dafür gibt es aber einige neue Produkte auf dem Markt, mitdenen sich die Lage für Mensch und Hund radikal verbessern lässt: Sie sind so konstruiert, dass Sie die Gesetze der Physik auf Ihrer Seite haben und friedlich neben Ihrem Hund gehen können anstatt wie ein willenloses Opfer den Gehsteig entlang gezerrt zu werden.
Leider werden Hunde nicht vom Hersteller mit der vorprogrammierten Funktion »Bei Fuß gehen« ausgeliefert.
Sobald der Hund gelernt hat, ohne Ziehen an Ihrer Seite zu gehen, empfehlen wir ein ganz normales Halsband mit Schnalle und eine anderthalb bis zwei Meter lange Leine. Da Hunde aber leider nicht vom Hersteller mit der vorprogrammierten Funktion »Bei Fuß gehen« ausgeliefert werden, brauchen Sie ein effektives und humanes Hilfsmittel zu seiner Kontrolle, bis Ihrer es besser gelernt hat. Unser Lieblings-Ausrüstungsstück ist im Moment ein spezielles Führgeschirr, bei dem der Ring für die Leine nicht oben auf dem Rücken, sondern vorn an der Brust angebracht ist. So kann der Hund nicht seinen ganzen Körper nach vorn in das Brustband werfen und Sie können ihn steuern und kontrollieren anstatt ihn zum Wettziehen mit Ihnen zu animieren. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass fast alle Hunde in unseren Problemberatungsstunden und in der
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