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Die Hure: Roman (German Edition)

Die Hure: Roman (German Edition)

Titel: Die Hure: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gustafsson
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Mauer. Nun hat sie ziemlich freien Blick, und niemand zieht die Vorhänge zu.
    Hinter dem Fenster findet recht konventioneller Sex statt. Nach einer Dreiviertelstunde sieht Aphrodite, dass die Frau sich wieder anzieht, und klettert von der Mauer herunter. Zu einem Passanten, der sie anstarrt, sagt sie, sie müsse das Wartehäuschen reparieren. Sie eilt zur Haustür und wartet auf die schöne Frau.
    »Ich weiß, was du bist!«, ruft sie, als die Frau aus der Tür tritt.
    »Oje!«, ruft Kalla erschrocken.
    »Nein, nein, das ist doch wunderbar! Eine absolut löbliche Tätigkeit.«
    Aphrodite schließt sich Kalla an und fragt sie nach ihrer verdienstvollen Tätigkeit aus. Als sie hört, wie viel oder besser: wie wenig Lohn Kalla dafür bekommt, schreit sie:. »Das ist ein Dumpingpreis!«
    »Aber davon sind die Renten- und Sozialbeiträge schon abgezogen«, sagt Kalla.
    »Was?!«
    Kalla muss Aphrodite das finnische Gehaltssystem erklären, woraufhin Aphrodite meint, das sei doch total blöd: Kalla könnte das ganze Geld für sich behalten.
    »Aber das kann man doch nicht machen!«
    »Natürlich kann man! Es ist schließlich völlig verrückt, dass du die Arbeit tust und jemand anders Geld dafür bekommt!«
    »Meinst du wirklich?«
    Aphrodite ist unbedingt dieser Meinung. Und so überzeugend wie sie kann nur ein Psychopath auftreten oder eine Person, die tatsächlich recht hat.
    Kalla erzählt ihrer Nachbarin von der verwirrenden Begegnung. Darüber hat Milla nie nachgedacht, aber als Kalla ihr erklärt, dass sie bei gleicher Arbeit das Zwei- oder gar Dreifache verdienen könnte, begreift sie, dass sie in dieser Hinsicht, Analzuschlag hin und her, tatsächlich in den Arsch gefickt worden ist.
    Am nächsten Tag bringt die Zeitung ein Foto von Aphrodite, auf dem die bemerkenswerte Schlucht zwischen ihren Titten zu sehen ist; darunter steht: »Sexarbeiterinnen aller Länder, vereinigt euch!« Im Interview erklärt Aphrodite, sie sei erschüttert über die Ausbeutung der hiesigen Expertinnen im Sexsektor. Sie erklärt, jede habe das Recht, ihren Körper zu einem selbst festgesetzten Preis zu verkaufen. Diese Äußerung hat zur Folge, dass der Wohlstand der Sexarbeiterinnen in der Stadt klirrend oder vielmehr raschelnd wächst und sie bald einflussreiche Persönlichkeiten sind.
    »Das ist haarsträubend«, sagen einige Feministinnen.
    »Das ist das Allerbeste«, sagen andere Feministinnen.

Die Bienenkönigin flog zwischen Tausenden verschiedenster Blüten herum. Sie kostete den Nektar von Anemonen und Veilchen und Waldhyazinthen und Lupinen. Alles war sehr schmackhaft.
    Doch die Bienenkönigin war ein ehrgeiziges Insekt.
    Wenn ich doch eine noch zartere, feuchtere und tiefere Blüte finden könnte, dachte sie. Und wenn der Geschmack dieser Blüte ein wenig süß, zugleich aber auch eine Spur salzig wäre. Davon träumte die Bienenkönigin Tag und Nacht. Schließlich sah sie ein, dass sie die Blüte ihrer Träume nie finden würde. »Ich muss sie selbst erschaffen«, beschloss die Bienenkönigin.
    Und das tat sie auch: Sie schuf die verlockendste und honigreichste Blüte der Welt. »Aber wohin soll ich sie pflanzen? Sie kann doch nicht auf der Erde liegen.«
    Da kam eine Frau vorbei. Die Bienenkönigin bat sie, die Blume anzunehmen. Die Frau sagte, na ja, wenn ich sie in das seltsame leere Loch zwischen meinen Beinen stecken darf, dann nehme ich sie. So geschah es, doch in ihrer Begeisterung stach die Bienenkönigin die Frau versehentlich. So entstand die Klitoris.
    Der Stich juckte sehr, und die Frau musste daran kratzen, und das war nicht unangenehm. Gerade als sie es tat, kam ein Mann, den das Ganze sehr nervös machte. Er fing die Bienenkönigin und riss ihr vor Wut die Arme aus.
    Aber die Frau gebar Kinder, und ihre Töchter wurden mit der gleichen Blüte geboren. Und deren Töchter und Enkelinnen auch. Und von ihnen stammt das ganze weibliche Geschlecht ab.
    Und die Bienenkönigin ließ sich anstelle der Arme schwarze Panzerglieder wachsen und schwor, dass der Mann, so viel er auch forschte und grub und operierte, nie endgültige Klarheit über diese erstaunliche Schöpfung gewinnen würde.

4.
    BABY WAS A BLACK SHEEP, BABY WAS A WHORE.
BABY GOT BIG AND BABY GETS BIGGER.
BABY GOT SOMETHING, BABY WANTS MORE.

    Millas Firma
    Der Mann kommt rein raus
    ich sag mmm du hast ein großes Ruder
    und aaah ich zerspringe
    und der Mann kommt rein raus rein raus rein und dann kommt’s ihm
    und ich sag ruf wieder an bussi bussi
    und

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