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Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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belassen?“, erkundigte sich Maddie und deutete auf den Korb.
    „Lass sie ruhig so, wie sie sind. Ich sortiere sie, sobald ich meine Finger wieder spüre. Ich brauche ein paar Schüsseln und etwas, um die Blätter und Wurzeln zu zerstoßen.“
    „Du hast sie gehört“, wandte sich Maddie an Gannon, der die Tür wieder geöffnet hatte und auf der Schwelle stand. „Hol Schüsseln, Mörser und Stößel.“
    Er schien äußerst verstimmt darüber, von einer Frau herumkommandiert zu werden, kam dem Befehl aber nach - wenn auch nicht, ohne seinen Unmut durchscheinen zu lassen.
    Mairin musterte Keeley stirnrunzelnd. „Bist du sicher, dass du in der Lage bist, dich heute Nacht um Alaric zu kümmern? Du wirkst erschöpft und bibberst vor Kälte.“
    Keeley lächelte leicht. „Mir wird im Nu wieder warm sein. Aber wenn Ihr etwas zu essen für mich hättet, wäre ich überaus dankbar.“
    „Ich hole etwas aus der Küche“, erbot sich Maddie.
    Als sie die Kammer verließ, kam Gannon ihr mit den gewünschten Sachen entgegen. Keeley gab die Kräuter in eine der Schüsseln.
    „Du brauchst anständige, warme Kleidung“, merkte Gannon mürrisch an. „Ich werde sogleich mit dem Laird darüber sprechen.“
    „Oh, du hast recht.“ Mairin klang zerknirscht. „Dass mir das nicht selbst eingefallen ist. Du hast dich schwerlich auf die Reise vorbereiten können, wenn mein Herr Gemahl dich einfach so deinem Zuhause entrissen hat. Ich werde umgehend mit den Frauen reden. Gemeinsam sollten wir diesen Missstand beheben können.“ Keeley empfand die Aufmerksamkeit, welche die beiden ihr beschieden, als unangenehm. „Das ist überaus zuvorkommend, und ich bin Euch sehr dankbar.“
    „Benötigst du sonst noch etwas?“, fragte Gannon.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nay danke, ich habe alles, was ich brauche.“
    Er nickte kurz, bevor er die Kammer verließ.
    Erleichtert darüber, dass er gegangen war, ließ Keeley sich auf dem Schemel neben Alarics Lager nieder. Mairin stand ein wenig abseits und beobachtete, wie sie behutsam Alarics Wunde untersuchte.
    Keeley befühlte den langen Schnitt und bemerkte, dass dieser geschwollen und rot war. Sie schloss die Augen und fluchte leise. „Was ist, Keeley?“, fragte Mairin. „Geht es ihm schlechter?“ Sie schlug die Augen auf, starrte auf die entzündete Stelle und seufzte. „Ich muss die Wunde noch einmal öffnen, damit das Gift abfließen kann. Sie muss erneut gesäubert und genäht werden. Das wird nicht einfach, ist aber unumgänglich.“
    „Soll ich bleiben, um dir zur Hand zu gehen?“
    Keeley betrachtete die zierliche Dame und ihren runden Bauch und schüttelte den Kopf. „Ich möchte nicht, dass Ihr zu Schaden kommt, sollte Alaric sich wehren. Besser, einer seiner Brüder ist zugegen und hält ihn notfalls fest.“
    Mairin zog die Stirn kraus und betrachtete Alaric. „Wenn er sich zur Wehr setzt, braucht es mehr als einen Mann, ihn festzuhalten. Ich sollte sowohl Ewan als auch Caelen rufen.“
    Keeley verzog verächtlich den Mund, als Caelens Name fiel, und Mairin lachte verhalten. „Caelen ist eine gute Seele. Auch ich habe einst geglaubt, er blicke immer nur bärbeißig drein, aber wenn man erst einmal mit seinen Umgangsformen vertraut ist, kommt er einem gar nicht mehr so griesgrämig vor.“
    „Umgangsformen? Hat er doch gar nicht“, murmelte Keeley. Mairin lächelte amüsiert. „Ich mag dich, Keeley ...“ Abermals runzelte sie die Stirn. „Wie heißt dein Clan?“
    Keeley erstarrte und senkte schnell den Blick. Sie spürte, wie Lady McCabe sie prüfend musterte, und betrachtete aufmerksam ihre ineinander verkrampften Hände.
    „McDonald“, sagte sie tonlos. „Ich war eine McDonald, bin es aber nicht mehr. Nun heiße ich nur noch Keeley.“
    „McDonald?“, wiederholte Mairin. „Ach, herrje. Ich frage mich, ob Ewan weiß, dass er ausgerechnet die Heilerin des Clans geraubt hat, dessen Laird Alaric werden soll.“
    Keeley hob ruckartig den Kopf. „Laird? Aber die McDonalds haben einen Laird.“ Sie musste es wissen, schließlich war der Bastard für ihre Verbannung verantwortlich. Sollte diesem Wurm etwas zugestoßen sein, hätte sie es gewiss erfahren. Ob sie auf immer dazu verdammt war, fernab von ihrem Clan zu leben? Ob sie nie wieder nach Hause zurückkehren durfte?
    Tränen brannten ihr unter den Lidern, aber sie wollte verflucht sein, wenn sie auch nur eine davon vergoss. Von ihr aus konnte der gesamte Clan zur Hölle fahren, und mit ihm Gregor

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