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Die Hyperion-Gesänge

Die Hyperion-Gesänge

Titel: Die Hyperion-Gesänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Hemd.
    »Vorbereitet«, sagte Sol. »Du meinst Merlins Krankheit?«
    »Ja«, sagte Rachel.

    Sol schüttelte den Kopf. »Aber du bist nicht in einer geheimnisvollen Welt der Zukunft großgezogen worden. Du bist in der Universitätsstadt Crawford aufgewachsen, in der Fertig Street auf Barnards Welt, und deine …« Er verstummte.
    Rackel nickte. »Sie wird aufwachsen … dort oben. Dad, es tut mir leid, ich muss gehen.« Sie befreite ihre Hand, ging die Treppe hinunter und strich Melio Arundez kurz über die Wange. »Es tut mir leid wegen den Schmerzen der Erinnerung«, sagte sie leise zu dem verblüfften Archäologen. »Für mich war es buchstäblich ein anderes Leben.«
    Arundez blinzelte und hielt ihre Hand noch einen Augenblick an die Wange.
    »Bist du verheiratet?«, fragte Rachel leise. »Kinder?«
    Arundez nickte, hob die andere Hand, als wollte er die Bilder von Frau und Kindern aus der Tasche holen, dann hielt er inne und nickte wieder.
    Rachel lächelte, küsste ihn rasch noch einmal auf die Wange und ging wieder die Treppe hinauf. Der Himmel erstrahlte im Sonnenaufgang, aber der Eingang zur Sphinx leuchtete noch heller.
    »Dad«, sagte sie, »ich liebe dich.«
    Sol versuchte zu sprechen, räusperte sich. »Wie … kann ich dich finden … da oben?«
    Rachel deutete auf die offene Tür der Sphinx. »Für einige wird sie ein Tor zu der Zeit sein, von der ich gesprochen habe. Aber, Dad …« Sie zögerte. »Es bedeutet, dass du mich noch einmal großziehen musst. Es bedeutet, du musst meine Kindheit ein drittes Mal ertragen. Das soll man von keinem Vater verlangen.«
    Sol brachte ein Lächeln zustande. »Kein Vater würde es ablehnen, Rachel.« Er nahm das schlafende Kind auf den anderen Arm und schüttelte wieder den Kopf. »Wird die Zeit kommen, wenn ihr beiden wieder …«

    »Nebeneinander existiert?«, fragte Rachel und lächelte. »Nein. Ich reise jetzt in die andere Richtung. Ihr könnt euch den Ärger nicht vorstellen, den ich mit dem Paradoxon-Rat hatte, bis er mir auch nur diese eine Begegnung genehmigt hat.«
    »Paradoxon-Rat?«, fragte Sol.
    Rachel holte tief Luft. Sie war zurückgewichen, bis nur noch ihre Fingerspitzen die ihres Vaters berührten und sie beide die Arme ausgestreckt hatten. »Ich muss gehen, Dad.«
    »Werde ich …« Sol sah das Baby an. »Werden wir allein sein … da oben?«
    Rachel lachte, ein Geräusch, das Sol so vertraut war, dass es sich wie eine warme Hand um sein Herz legte. »O nein«, sagte sie, »nicht allein. Es gibt wunderbare Menschen dort. Wunderbare Dinge zu lernen und zu tun. Wunderbare Orte zu sehen …« Sie sah sich um. »Orte, die wir uns in unseren kühnsten Träumen nicht vorstellen konnten. Nein, Dad, du wirst nicht allein sein. Und ich werde da sein. Mit meiner ganzen Teenagertolpatschigkeit und Pubertätsfrechheit.« Sie wich noch weiter zurück, ihre Finger lösten sich von denen Sols. »Warte eine Weile, bis du durchgehst, Dad«, rief sie und trat in das Leuchten zurück. »Es tut nicht weh, aber wenn du durchgegangen bist, kannst du nicht mehr zurück.«
    »Rachel, warte«, sagte Sol.
    Seine Tochter wich weiter zurück, ihr langes Gewand wallte über den Steinboden, bis das Licht sie umgab. Sie hob einen Arm. »See you later, alligator!« , rief sie.
    Sol hob eine Hand. »After a while … crocodile.«
    Die ältere Rachel verschwand im Licht.
    Das Baby erwachte und begann zu schreien.
     
    Es verging mehr als eine Stunde, bis Sol und die anderen zur Sphinx zurückkehrten. Sie waren ins Schiff des Konsuls gegangen, wo die Verletzungen von Brawne und Martin Silenus
verarztet wurden. Sie aßen, und Sol und das Kind wurden für die Reise ausgerüstet.
    »Ich komme mir albern vor, für eine Reise zu packen, die wahrscheinlich nicht mehr als ein Schritt durch einen Farcaster ist«, sagte Sol, »aber so wunderbar diese Zukunft auch sein mag, wenn es keine Babynahrung und Einwegwindeln gibt, haben wir echte Probleme.«
    Der Konsul grinste und klopfte auf den prallen Rucksack auf der Treppe. »Damit müssten Sie und das Baby über die ersten zwei Wochen kommen. Wenn Sie bis dahin keine Windeln gefunden haben, versuchen Sie es in einem der anderen Universen, von denen Rachel gesprochen hat.«
    Sol schüttelte den Kopf. »Ist das alles die Wirklichkeit?«
    »Warten Sie ein paar Tage oder Wochen«, sagte Melio Arundez. »Bleiben Sie hier bei uns, bis die Lage einigermaßen geklärt ist. Es besteht kein Grund zur Eile. Die Zukunft wird immer da

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