Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Insel Der Abenteuer

Die Insel Der Abenteuer

Titel: Die Insel Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
sie nachtsüber gefangen sein.
    Wieder kam eine Welle heran, und diesmal ging sie dem schwarzen Mann fast bis zum Gürtel. Sofort verließ Jo-Jo den Eingang zur Höhle und ging quer über den Strand zurück. Er hatte keine Lust, sich von der heran-kommenden Flut gegen die Felsen schmettern zu lassen.
    »Die Jungens können die Nacht in der Höhle verbringen, und ich werde morgen früh mit ihnen abrechnen«, dachte Jo-Jo grimmig. »Sobald die Flut am Morgen zu-rückgeht, werde ich hier sein. Und die beiden werden nichts zu lachen haben.«
    Aber die beiden Jungens saßen nicht zitternd und frie-rend in der Höhle. Wieder wie damals gingen sie durch den geheimen Gang, diesmal in absoluter Dunkelheit. Der Gang war schrecklich genug, aber nicht so schrecklich wie Jo-Jo.
    Endlich kamen sie zu der Falltür und kletterten in den Keller. »Nimm meine Hand«, sagte Jack, der vor Kälte und Angst zitterte. »Wir müssen die Tür suchen. Weißt du, in welcher Richtung sie liegt? Ich habe keine Ahnung.«
    Philipp konnte sich auch nicht zurechtfinden. Die Jungens tasteten sich an den Kellerwänden entlang, und nachdem sie über verschiedene Kisten gestolpert waren, kamen sie endlich zu der Tür. Sie war nicht verschlossen.
    Nur gut, daß sie damals den Schlüssel fortgenommen hatten!
    Als die Jungens die Tür aufstießen, fiel der Kistenstapel auf der anderen Seite mit einem entsetzlichen Krach um, der vielfach im Keller widerhallte. Unbeweglich standen sie da und lauschten. Ob jemand kommen würde?
    Nein, es blieb alles still. Sie stapelten die Kisten wieder auf, so gut sie konnten, und schlichen die Kellertreppe hinauf in die vom Mond beleuchtete Küche. Wo mochte Jo-Jo sein? Ob er noch immer am Eingang der Höhle auf sie wartete?
    Aber Jo-Jo wartete nicht mehr. Nachdem er verschiedene Dinge aus seinem Boot herausgenommen hatte, war er den Klippen weg zum Hause hinaufgeklettert. Und dann war er in sein Zimmer gegangen, das direkt gegenüber der Küche lag. Er weidete sich gerade an dem Gedanken, daß die beiden Knaben in der Höhle frieren mußten, als er plötzlich einen entsetzlichen Krach hörte.
    Es war der zusammenstürzende Kistenstapel im Keller, aber das ahnte Jo-Jo nicht. Er stand wie festgenagelt mitten in seinem Zimmer. Was war das für ein Lärm? Er wagte es nicht, hinauszugehen. Sonst hätte er zwei Ge-stalten gesehen, die sich durch die mondbeschienene Küche nach der Diele zu stahlen und dann lautlos wie Mäuse die Treppe hinaufhuschten.
    Bald lagen die Jungens froh und wohlbehalten auf ihrer Matratze. Sie kicherten bei dem Gedanken, daß Jo-Jo vergeblich auf sie wartete. Und unten in seinem Zimmer kicherte Jo-Jo bei dem Gedanken, wie er am nächsten Morgen draußen vor der Höhle auf die Jungens lauern und sie dann ordentlich verprügeln würde.
    Endlich schliefen alle ein.
    Jo-Jo war zuerst auf und brachte Treibholz zum Herd.
    Nachdem er seine Arbeiten verrichtet hatte, schlang er ein Tau um seine Hüften. Es war Zeit, daß er zum Strand ging und die Jungens abfing. Die Flut würde bald so weit zurückgegangen sein, daß sie aus der Höhle herauskommen konnten. Aber plötzlich blieb er starr vor Staunen stehen. Denn in die Küche kamen seelenvergnügt alle vier Kinder und schwatzten laut durcheinander.
    »Gibt's bald Frühstück? Ach, bin ich hungrig!«
    »Habt ihr gut geschlafen, Jungens?«
    »Prima. Die ganze Nacht durch«, sagte Philipp strahlend. Jack, der voll Wonne das maßlose Erstaunen auf Jo-Jos dunklem Gesicht beobachtete, stimmte mit ein.
    »Ja, wir schliefen wie die Klötze. Nicht einmal Kiki mit seinem Eisenbahnexpreß hätte uns wecken können.«
    »Was gibt's denn zum Frühstück, Jo-Jo?« fragte Dina.
    Beide Mädchen wußten von dem Abenteuer der Jungens in der Nacht und beteiligten sich eifrig an dem Spaß, Jo-Jo zu verwirren. Er konnte es einfach nicht begreifen, daß Philipp und Jack nicht in der Höhle waren.
    »Ihr beiden Jungens habt die ganze Nacht in eurem Zimmer geschlafen?« fragte er schließlich, kaum fähig, seinen Augen zu trauen.
    »Wo sollten wir denn sonst schlafen?« fragte Philipp frech zurück. »Vielleicht auf der Toteninsel?«
    Jo-Jo wandte sich fassungslos und verblüfft ab. Es konnten nicht diese beiden Jungens gewesen sein heute nacht. Er hatte auch ihre Gesichter nicht deutlich gesehen, hatte aber doch bestimmt geglaubt, daß es Philipp und Jack waren. Und nun schien das ganz unmöglich zu sein. Niemand konnte bei Flut aus der Höhle herauskommen, und doch waren die

Weitere Kostenlose Bücher