Die Insel der Krieger
Mädchen schnell, zum anderen litt Ilia wieder zunehmend unter Schwindel und Übelkeit und verbrachte viel Zeit im Bett.
Die Ferlah brauchten noch zehn Tage, um sich von ihrem Schr e cken über das Kornblumenpulver zu erholen. Dann schlugen sie mit aller Macht zu. Die Krieger saßen beim Mittagessen. Zalari und Nalig hatten den ganzen Morgen über trainiert. Noch immer etwas außer Atem, wischte sich Nalig das schweißnasse Haar aus dem Gesicht. »Warum isst Stella eigentlich nicht mehr mit uns? « , fragte er und blic k te zu ihrem leeren Stuhl. »Vielleicht braucht sie noch eine Weile, bis sie das Gefühl hat, richtig dazuzugehören. Schließlich ist sie daran g e wöhnt, alleine zu sein«, mutmaßte Arkas und versuchte unbeholfen, mit der unverletzten linken Hand eine Tomate aufzuspießen. Dabei zerdrückte er sie mit der Gabel und Tomatensaft spritzte über den Tisch. »Oder vielleicht sind ihr unsere Manieren zuwider«, lachte Zalari. »Dafür kann ich doch nichts«, beschwerte sich Arkas und w e delte mit der bandagierten Rechten. Kurzerhand legte er die Gabel beiseite und begann mit den Fingern zu essen. Nalig betrachtete weiter Stellas freien Platz. Sie ging ihm aus dem Weg. Da war er sich sicher. Dass sie Gesellschaft mied, wusste er. Doch es war mehr als das. Sie vermied es, mit ihm zu sprechen, im Training gegen ihn zu kämpfen oder ihn gar anzusehen. Während Nalig über einen möglichen Grund für dieses Verhalten nachdachte, kam Ilia herein. Sie war blass und schwankte ein wenig. Der weiße Wolf an ihrer Seite stieß ein durc h dringendes Heulen aus. Alle Köpfe wandten sich dem Mädchen zu. »Die Ferlah sind auf dem Weg nach Kijerta. Sie sind dem See schon sehr nahe. Beeilt euch. Es sind viele«, teilte sie mit. Die Krieger ließen ihr Besteck fallen. »Wie viele? « , wollte Aro wissen. »Ich weiß nicht. Hundert, vielleicht mehr. « Offenbar warfen die Ferlah nun ihre za h lenmäßige Überlegenheit gegen das Kornblumenpulver in die Waa g schale. Die Krieger eilten hinaus. »Du legst dich ins Bett und ruhst dich aus, bis wir wieder da sind«, mahnte Nalig das Mädchen. »Sei bitte vorsichtig«, flehte sie. Nalig gab ihr einen flüchtigen Kuss und lief mit den anderen in die Kammer unter dem Tempel, wo sie sich die T a schen mit Kornblumenpulver vollstopften. Auch Stella hatte mitb e kommen, dass ein Kampf bevorstand und rüstete sich mit blauem Pulver. Die Krieger fingen die Ferlah über dem Festland nahe Serefil ab. Es waren in der Tat entsetzlich viele. Sie flogen geordnet in fünf Reihen hintereinander auf sie zu. »Also, wie wir es besprochen haben«, rief Aro, der angesichts dieser Überzahl an Gegnern als Erster die Fassung wieder gewann. Nalig umfasste seine Waffe mit beiden Hä n den. Die übrigen Krieger griffen in die Taschen. »Wartet auf mein Zeichen«, forderte Aro sie auf. »Wir müssen noch näher heran. « Naligs Anspannung wuchs mit jedem Flügelschlag der Flugrösser. Er konnte schon ihre rot glühenden Augen erkennen, als Aro endlich »jetzt« rief und jeder Krieger zwei Hände voll Kornblumenpulver in die Luft warf. Nalig schwang den Stab und wehte das Pulver dem Feind entg e gen. Die Flugechsen kreischten auf, als die blaue Wolke sie einhüllte. Die vorderste Reihe fiel fast vollständig auf die Erde hinab. Die ve r bliebenen Ferlah lösten ihre Formation auf. Sie umzingelten die Kri e ger, hielten dabei jedoch sicheren Abstand. Zalari begann, seine Pfeile abzuschießen. Rigos Schildkröte fror eine der Kreaturen ein, worau f hin sie abstürzte und wie eine Skulptur aus Eis auf dem Boden ze r splitterte. Die Ferlah waren ihrerseits ebenfalls nicht untätig. Von allen Seiten hagelten blaue Blitze auf die Krieger nieder. Merlin tauchte unter dem Ring aus Ferlah hinweg und löste damit die Umzingelung auf. Bald hatte jeder Krieger eine Schar Ferlah auf den Fersen. Thorix, dessen Büffel eindeutig der schlechteste Flieger am Himmel war, ließ sich von den Flugechsen umkreisen. Er wartete, bis sie nah genug herankamen, damit er ihnen mit seinem Morgenstern die Schädel zertrümmern konnte. Die blauen Blitze konnten ihm unter seiner Rüstung nicht viel anhaben. Lediglich die Wucht des Aufpralls riss ihn jedes Mal beinahe von seinem Gefährten. Auch Kazard blieb von den Attacken der Ferlah weitgehend unbeeindruckt. Anders hingegen Aila und Stella. Die große Katze blutete an der Pfote und schlug wild mit den Krallen um sich. Stella wehrte die Flugechsen so gut sie konnte mit ihrer
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