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Die Insel der Roboter

Die Insel der Roboter

Titel: Die Insel der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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alle hinweisen; jeder Versuch unbekannter Personen, Kontakt aufzunehmen, muß sofort gemeldet werden.
    Wie gesagt, das sind alles erste Überlegungen, die einen hohen Grad von Wahrscheinlichkeit haben. Wir werden sie aber ständig überprüfen müssen, um vor Fehlern sicher zu sein. Gibt es dazu noch Fragen?«
    Niemand sagte etwas, und Horst Heilig nickte Werner Frettien zu. Der begann: »Zunächst das Objekt INSEL selbst. Die territoriale Sicherung erfolgt durch die Wachmannschaft und durch die allen hier bekannte Signalanlage, die sich in ihrer veränderten Form in einem an sich harmlosen Fall bereits bewährt hat.
    Die äußeren Verbindungen sind wie folgt gesichert:
    Bei Ausfall der Stromzufuhr haben wir ein eigenes Aggregat, das sich automatisch einschaltet und uns mit den vorhandenen Treibstoffvorräten vierundzwanzig Stunden lang voll versorgen kann.
    Unseren Wasserbedarf decken wir aus fahrbaren Tankwagen, die einmal monatlich plombiert und unter den entsprechenden Vorsichtsmaßregeln geliefert werden.
    Auch alle anderen Zulieferungen sind entsprechend gesichert. Es wäre für den Gegner wenn nicht unmöglich, so doch sehr schwer, hier zu manipulieren. Auch das Lieferpersonal bleibt im Prinzip das gleiche. Änderungen werden vorher telefonisch durchgesagt. Unsere Telefonverbindung geht über Laserrichtstrahlen von dem kleinen Turm oben auf der Südwand zur Post in Siebenhau, kann also nicht angezapft werden.
    Nun zur Peripherie. In der näheren Umgebung gibt es folgende Punkte, an denen der Gegner Kräfte bereitstellen kann:
    Zwei Ferienheime in Siebenhau einschließlich der Privatunterbringungsmöglichkeiten, die ihnen angeschlossen sind. Wir haben in jedem einen getarnten Mitarbeiter untergebracht.
    Ein internationaler Zeltplatz, etwa sieben Kilometer nördlich von hier, der aber im Winter geschlossen ist. Wir bringen auch dort jemand unter, und zwar noch vor Beginn der Saison.
    Als Bereitstellungsraum für kurzfristige Aktionen könnte auch ein Parkplatz der Transit-Straße Skandinavien – ČSSR dienen, der etwa drei Kilometer entfernt ist. Diesen Punkt können wir nicht ständig unter Kontrolle halten, wir können jedoch mit Hilfe der VK-Autobahnstreife eine kurzfristige Überwachung organisieren. Für diesen Fall ist ein Codewort vereinbart.
    Einen vierten Mitarbeiter haben wir auf der Post in Siebenhau stationiert, und ab Mitte Januar steht uns auch in Jena ein Genosse zur Verfügung.«
    »Warum in Jena?« fragte der Professor.
    »Wir gehören schließlich zur Universität, und außerdem wohnt die Mehrheit unserer Belegschaft dort.
    Der Schacht selbst hat nur den einen Ausgang – den Stollen, in dem wir arbeiten. Und er ist auch unterirdisch nicht mit anderen Schächten verbunden. Als er seinerzeit angelegt wurde, sollte er der erste einer ganzen Serie sein, aber dann wurden die Arbeiten in dieser Gegend eingestellt und nach Thüringen verlagert. Es ist auch ohne industriellen Aufwand nicht möglich, eine unterirdische Verbindung herzustellen. Das war ja auch einer der Hauptgründe für die Wahl dieses Ortes.
    Ein noch nicht ganz zufriedenstellend gelöstes Problem ist die Wochenendregelung. Selbstverständlich können wir, wenn es nötig ist, die ganze Wachmannschaft hierbehalten, aber in der Regel müssen wir den Genossen wenigstens jedes zweite Wochenende freigeben. Wir sind also am Wochenende nur mit sechs Mann besetzt. Dafür bleibt die Panzertür am Stolleneingang geschlossen. Soll über das Wochenende gearbeitet werden, was nur im Notfall geschehen dürfte, hat das sofort zur Folge, daß die gesamte Mannschaft hierbleiben muß. Ich bitte das zu berücksichtigen. – Das wäre zunächst alles.«
    Auch hier gab es keine Fragen. Horst Heilig ergänzte: »Die Sicherungsgruppe muß immer besetzt sein. Jeder von uns dreien muß in der Lage sein, Verbindung zu den Mitarbeitern aufzunehmen oder die Wachmannschaft anzuleiten. Genosse Doktor Tischner hat im Fall Tobias Gall völlig richtig gehandelt, aber er muß auf alle Eventualitäten vorbereitet werden. Das bedeutet also noch ein zusätzliches Lernpensum für ihn. Und selbstverständlich auch für mich.«
    Nun war ich an der Reihe. Ich hatte etwas Lampenfieber, denn meine Aufgabe war in mehrfacher Hinsicht schwierig: Ich hatte kein so genau abgegrenztes Arbeitsgebiet. Und ich hatte sowohl den Spezialisten, nämlich den Professor, zu befriedigen als auch die absoluten Laien auf dem Gebiet, um das es hier ging. Und dabei war es noch durchaus möglich,

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