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Die Insel der Verdammten

Die Insel der Verdammten

Titel: Die Insel der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arkady Fiedler
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werden konnte.
    Als sich das Schiff nach Süden wandte, ließ unsere Spannung nach. Wir stiegen hinab, und nur zwei Indianer mit den schärfsten Augen blieben auf dem Gipfel zurück. Sie sollten uns stündlich berichten.
    Das Gift an den Pfeilen wirkte noch. Ein Hase, den wir damit verwundeten, war nach wenigen Sekunden tot.
    Die Fischer und der ihnen nachgesandte Indianer kamen schließlich zurück. Ihr Bericht klang beunruhigend. Sie hatten das Schiff erst spät bemerkt, als es sich bereits eine halbe Meile vor den Felsen befand. Sie ergriffen sogleich die Flucht. Um nicht gesehen zu werden, schwammen sie neben dem Floß im Wasser und tauchten sogar die Köpfe unter. Dabei schoben sie unmerklich das Floß. Auf diese Weise erreichten sie das Ufer und versteckten das Floß und sich selbst zwischen einigen Felsen, die aus dem Wasser ragten.
    „Ausgemachte Tölpel seid ihr!" fuhr Manauri die Fischer an. „Die Feinde so nahe an sich heranzulassen! Glaubt ihr, daß sie euch bemerkt haben? Das Floß ist doch ein sichtbarer Gegenstand, es fällt in die Augen."
    „Wahrscheinlich haben sie uns nicht gesehen. An den fünf Felsen liegen viele Wasserpflanzen, die das Meer hinauswarf. Damit haben wir das Floß rasch bedeckt. Es sah aus wie ein schwimmendes Inselchen. Sie haben uns nicht entdeckt."
    Die drohende Gefahr erfüllte die Indianer mit kriegerischem Mut, rief in ihnen den schlummernden Kampfgeist wach. Die drei Jagdgruppen verwandelten sich unter Manauris, Arnaks und Waguras Führung von selbst in drei Kampfeinheiten. Dies verursachte keine Schwierigkeiten, da alle Indianer ebenso wie meine Jungen demselben Stamm der Arawaken angehörten. Der umsichtige Manauri hegte anfangs Zweifel an Wagura, wegen seines jugendlichen Alters, und fragte mich um meine Meinung.
    „Nimm ihn!" sagte ich. „Wagura ist kein kleiner Junge mehr, er zählt siebzehn Jahre. Im letzten ist er zum Mann herangereift. Er ist besonnen. Wir können ihn mit der Aufgabe betrauen."
    Der Schoner steuerte indessen langsam nach Süden. Am Südostrand der Insel angelangt, bog er nicht, wie wir erwarteten, westwärts ab. Er verließ unsere Ufer, setzte wieder volle Segel und lief aufs offene Meer hinaus. Zunächst segelte er nach Osten, dann schlug er jedoch die südliche Richtung zum Festland ein.
    „Er kreist wie ein Geier", bemerkte ich, „er will sehen, ob er den Flüchtlingen nicht auf dem Meer begegnet."
    „Trifft er uns dort nicht an, wird er vielleicht Ruhe geben und nach Margarita zurückkehren", äußerte sich Manauri.
    Vergebliche Hoffnung! Der Schoner überquerte die Meeresströmung, erreichte die Gewässer in der Nähe des Festlandes, und als er auf dem Meer niemand entdeckte, kehrte er um und nahm wieder Kurs auf unsere Insel. Er begann das Südufer an derselben Stelle zu besichtigen, von der aus er uns vorhin verlassen hatte. Uns wurde klar, daß er auf diese Weise die ganze Insel umfahren würde.
    Durch das Kreuzen im Ozean hatte das Schiff viel Zeit verloren. Der Tag ging zur Neige. Bis zum Dunkelwerden fehlten noch ungefähr zwei Stunden.
    Jetzt wandte es sich nach Westen, also dorthin, wo Mateo und seine Leute irgendwo am Meeresufer lagerten. Sie waren nicht gewarnt. Das Schiff konnten sie bisher nicht bemerkt haben, da es längs der Ostseite der Insel segelte. Wahrscheinlich hatten sie keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen.
    Manauri teilte vollauf meine Beunruhigung.
    „Man muß sie warnen", erklärte er kurz.
    Als ich eingehender über die Lage der Negergruppe nachdachte, wurde ich ernstlich beunruhigt. Wir wußten annähernd, wo sich Mateos Lager befand; denn Arnak hatte ihm ausführlich die Schildkrötenlandzunge beschrieben. Dort gab es eine Süßwasserquelle, die in eine kleine Bucht mündete, und an dieser Bucht hatte sicherlich Mateos Gruppe ihr Lager aufgeschlagen. Aber würden die Spanier im Vorüberfahren nicht gerade diesen Zufluchtsort auffinden und die Boote entdecken? Sollten die Neger sie am Ufer gelassen haben, würden sie den Spaniern unbedingt in die Augen fallen.
    „Wir müssen uns sofort auf den Weg machen!" rief ich. „Es ist keine Zeit zu verlieren!"
    „Gehen wir! Aber wer?" fragte Arnak.
    Solange der spanische Schoner längs der anderen Inselseite segelte, drohte uns keine Gefahr. Im Westen hingegen konnte, es, würden die Flüchtlinge gesichtet, zu einem Zusammenstoß kommen. Dort bedurfte man unserer Hilfe.
    In einer sofort einberufenen Beratung, an der sämtliche Männer teilnahmen, unterbreitete ich

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