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Die Insel - Roman

Titel: Die Insel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon Thomas A Merk
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sagte Andrew.
    »Aye, aye, Sir!«
    »Worauf ich hinaus will, ist Folgendes«, fuhr Thelma fort. »Ich glaube nicht, dass Wesley sich selbst in die Luft gesprengt hat. Ich denke vielmehr, dass jemand ihn ermordet hat. So wie Keith.«
    Billies Augen suchten die meinen.
    »Es gibt noch eine andere Möglichkeit«, sagte sie. »Vielleicht war Wesley ja gar nicht mehr auf dem Boot, als es in die Luft flog.«
    »Wie meinst du das?«
    Kimberly ergriff das Wort. »Tut mir Leid, Thelma, aber irgendjemand muss es mal aussprechen. Ich könnte mir vorstellen, dass Wesley noch am Leben ist und dass er möglicherweise sogar Keith ermordet hat.«
    Und dann sagte sie genau dasselbe, was Billie und ich uns auch überlegt hatten. Es klang fast so, als ob sie uns draußen auf der Felsspitze belauscht hätte. Sie verwendete dieselben Argumente wie wir, stellte sie aber noch klarer und logischer dar. Es fehlte eigentlich nur meine Vermutung, dass Wesley möglicherweise vorher schon allein auf der Insel gewesen war und sich ein Vorratslager angelegt hatte.

    Während Kimberlys Ausführungen starrte Thelma ihre Schwester entgeistert an, als ob ihr diese auf gemeine Weise in den Rücken fallen würde.
    »Du hast wohl den Verstand verloren«, sagte sie, als Kimberly fertig war.
    »Wenn das so ist«, sagte Billie, »dann trifft das Gleiche auch auf mich zu.«
    »Auf mich auch«, sprang ich ihr bei.
    Thelma blickte hinüber zu Connie, als erwartete sie wenigstens von ihr Hilfe.
    »Mich darfst du nicht fragen«, sagte Connie, fuhr aber dann gleich fort: »Für mich war Wesley von Anfang an nichts anderes als ein Schwein …«
    »Constance!«, zischte Andrew.
    Connie zuckte zusammen, ließ sich aber nicht den Mund verbieten. »Mich würde es jedenfalls nicht wundern, wenn er so was durchziehen würde. Nichts gegen dich, Thelma, aber ich habe nie verstanden, weshalb du dich überhaupt mit so einem Typen eingelassen hast. Und dann hast du ihn auch noch heiraten müssen.«
    Andrew warf ihr einen bösen Blick zu.
    »Was schaust du mich so an?«, fragte Connie achselzuckend. »Sie hat mich nach meiner Meinung gefragt.«
    Thelma sah aus, als hätte Connie ihr ins Gesicht geschlagen. Sie wandte sich an Andrew und fragte mit traurig klingender Stimme: »Dad?«
    »Du weißt genau, was ich von Wesley gehalten habe, aber in dieser Sache stehe ich hinter dir.«
    »Niemand hat sie angegriffen«, sagte Billie.
    »Das habe ich auch nicht behauptet. Fakt ist, dass hier eine hübsche kleine Theorie aufgestellt wurde. Wesley soll uns alle hinters Licht geführt und seinen eigenen Tod inszeniert
haben. Aber mir ist diese Theorie zu glatt. Wesley hatte weder den Verstand noch den Mut, um so eine Sache durchzuziehen.« Andrew stopfte seine Pfeife.
    »Vielleicht haben wir ihn unterschätzt«, sagte Kimberly.
    »Und wie ihr das habt«, platzte Thelma heraus. »Keiner von euch hat ihn gekannt. Aber … so etwas … hätte er niemals getan. Ihr wisst nicht, wie sensibel er war.«
    Andrew holte sich einen brennenden Zweig aus dem Feuer, und während er die Flamme auf seinen Tabak sog, sagte Billie: »Ich denke mal, dass fast alles, was wir von Wesley zu wissen glauben, nicht der Realität entspricht. Das gilt auch für dich, Thelma. Ich glaube nicht, dass er uns jemals gezeigt hat, was er wirklich fühlt.«
    »Er war aalglatt«, sagte ich.
    »Halt du bloß den Mund«, fauchte Thelma mich an.
    Nachdem er ein paarmal an seiner Pfeife gezogen hatte, sagte Andrew: »Dann ist da noch die Sache mit dem Seil. Es stammt nicht von unserem Boot - es wäre mir aufgefallen, wenn es an Bord gewesen wäre. Und das bringt mich zu dem Schluss, dass das Seil schon auf der Insel gewesen sein muss, bevor wir hier ankamen. Wahrscheinlich hatte Keiths Mörder es dabei.«
    »Und deshalb ist Wesley aus dem Schneider?«, fragte Kimberly.
    »Meiner Meinung nach schon.«
    »Und wenn er das Seil in seinem Gepäck versteckt hatte?«
    »Hatte er aber nicht.«
    »Woher willst du das wissen?«
    Andrew blies eine bläuliche Rauchwolke aus, bevor er antwortete. »Weil ich sein Gepäck durchsucht habe.«
    Thelma glotzte ihn mit hervorquellenden Augen ungläubig an. »Wie bitte?«

    »Reg dich nicht auf, Liebes. Es geschah zu unser aller Sicherheit, auch zu deiner. Ich wollte nur wissen, ob er nicht irgendetwas Illegales dabei hatte - Drogen, eine Waffe oder so was.«
    »Dad!«
    »Wessen Gepäck hast du sonst noch durchsucht?«, fragte Connie, die aussah, als ob sie ihm gleich ins Gesicht springen

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