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Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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In der Scheune, glaube ich, aber es ist schwer, das genau zu sagen. Die Dunkelmagie riecht so … vernichtend.«
    » Könnt Ihr erkennen, ob sie allein sind?«
    » Sie sind mit dem Dunkelmeister und einem gewöhnlichen Mann und etwa zwölf ehemaligen Silbbegabten zusammen. Und mit den Dunkelmagiern. Ich kann Ruarth gar nicht riechen, aber das liegt vielleicht auch daran, dass er so klein ist und es zu viel Gestank von Dunkelmagie gibt.«
    Die Falten in seinen Augenwinkeln vertieften sich, aber das war nur der äußere Beweis für den Schmerz, den er in diesem Augenblick spürte. » Wie in Gottes Namen«, sagte er leise, mehr zu sich selbst als zu mir, » hat diese idiotische Frau es geschafft, sich so schnell schon wieder in ein Fass voll Dunkelmagie zu bugsieren? Hat sie denn gar keinen Verstand?« Er hätte beide Frauen meinen können, aber ich wusste, dass er sich auf Glut bezog. » Ich hatte nicht damit gerechnet, hier so viele bezwungene Silbmagier vorzufinden«, sprach er mit gleichmäßiger Stimme weiter, und diesmal waren seine Worte an mich gerichtet. » Ich dachte, es würde sich hier nur um eine kleine Gruppe handeln, aber er hat diesen Ort hier offensichtlich als zweiten Rückzugsort vorbereitet. Mit den Dunkelmagiern könnte ich fertig werden; sie sind zu sehr daran gewöhnt, ihre Magie einzusetzen, um zu überleben, so dass sie möglicherweise nicht sonderlich gut mit dem Schwert umgehen können. Aber ehemalige Silbbegabte? Viele von ihnen werden von den Wahrern ausgebildet worden sein. Schwertkämpfer, Frauen und Männer.«
    Ich nickte unglücklich. » Es waren acht Wahrer-Silbmagier auf der Freiheit der Wahrer, hat Glut erzählt. Sie könnten jetzt alle hier sein.«
    » Und Morthred ist schon seit einiger Zeit dabei, Wahrer zu bezwingen. Er will nur die Besten. Also, Hochländer, sagt mir, wie wir – mit nur einem Schwert und keinerlei magischen Fähigkeiten – diese beiden waghalsigen Frauen und den Jungen aus diesem Schlamassel da rausholen wollen?«
    Ich hatte keine Ahnung.

20
    k
    Erzählerin: Glut
    Von einem Tritt in die Rippen geweckt zu werden ist ganz und gar nicht gut. In dem Moment, da einen der Stiefel trifft, weiß man, dass man in den übelsten Schwierigkeiten überhaupt steckt. Ich griff nach meinem Schwert, während ich die Augen öffnete, aber es lag nicht mehr neben mir.
    Der Himmel war von einem Schimmer der Morgendämmerung erhellt, und Reihen von Silblichtern hingen überall um unser Lager herum in der Luft. Silblichter … und doch verströmten alle ein ungesundes rötliches Glühen. Die erste Person, die ich sah, war Morthred.
    Nachdem er mir den Tritt versetzt hatte, trat er einen oder zwei Schritte zurück und starrte mich aus dieser sicheren Entfernung an. Er hielt eine Laterne in der erhobenen Hand.
    » Hallo, Glut«, säuselte er. » So treffen wir uns also wieder.« Eine Phalanx aus bezwungenen Silbmagiern stand hinter ihm, allesamt Wahrer, die ihre Schwerter in der Hand hielten, abgesehen von einem, der mit einer gespannten Armbrust auf mich zielte. Hinter den Silbbegabten befanden sich zwei Dunkelmagier.
    Eine falsche Bewegung, und ich war tot. Natürlich würde ich auch tot sein, wenn ich mich nicht bewegte, und zwar wahrscheinlich auf sehr viel schmerzhaftere Weise. Dek rührte sich neben mir unter seiner Decke und streckte den Kopf heraus. Dann gluckste er überrascht wie eine Seegurke, die unter einem Stiefel zerquetscht wird. » Ruhig, Junge«, warnte ich ihn.
    Morthred nickte. » Guter Rat.«
    Ich starrte ihn an, aber ich erkannte ihn kaum wieder. Da war nichts mehr von dem verrenkten Mann, der einst Janko gewesen war, der Kellner aus der Trunkenen Scholle in Gorthen-Hafen, und auch nichts von dem deformierten Mann, der er gewesen war, als er die Schlacht bei Kredo verloren hatte. Er war wunderschön. Ein blauäugiger Südler, groß, aufrecht, mit einem bezaubernden Lächeln, das allerdings nichts an der Grausamkeit in seinen Augen und dem Vergnügen in seiner Stimme änderte. Als er sah, wie erschüttert ich war, fügte er hinzu: » Ich liebe Überraschungen so sehr, du etwa nicht?«
    Alles, was ich denken konnte, war: Wie war Janko zu dem da geworden?
    » Irgendwas dagegen, wenn ich aufstehe?«, fragte ich höflich. » Ich fühle mich entschieden im Nachteil, wenn ich so auf dem Boden liege.«
    Einen winzigen Moment lang starrte er mich einfach nur an; dann lachte er. » Immer eine kluge Antwort parat, was, Glut? Irgendwann in den nächsten Tagen – schon bald

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