Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
hinter einer Abdeckung ein Gerät gefunden, das so aussah, als sei es nachträglich installiert worden, samt Kontroll-Leuchtfeldern, Schaltern und Monitoren. Eine Zuleitung, entdeckte Peet, verband das Gerät mit der Sendeantenne der Yacht. Peet drehte die Schrauben der Rückplatte heraus und verfolgte die Leitungen aus der Fernsteuerung, die irgendwo in einem Kabelschacht verschwanden.
Don Spitfire schrie über das Bordnetz: »Sie kommen!«
Die Ortungsschirme zeigten über dem Raumhafen zwei näher kommende Objekte. Die Vergrößerung ließ erkennen, dass sie über schwere Waffenlasertürme verfügten. Rohanna schwang sich in den Pilotensitz und leitete den Startvorgang ein. Gargir rief:
»Rohanna! Mit voller Beschleunigung in den Raum hinausstarten! Wir müssen das Gerät unterwegs unschädlich machen.«
Die Zündung der Erregerbomben würde, wie die Funkverbindung oder die Transmitter, auch aus dem Orbit um Ronrico heraus funktionieren. Die Triebwerke, die bisher leer gelaufen waren, heulten auf, als die Yacht wendete und auf die Startpiste eindrehte. Binnen weniger Sekunden beschleunigte die Yacht. Spitfire klammerte sich fest und schloss die Schleuse. Rohanna handelte schneller und sicherer als die meisten menschlichen Piloten und holte das Letzte aus den Triebwerken heraus.
Hinter dem kleinen Raumschiff schlugen Kampfstrahlen ein und zertrümmerten Plastik und Beton. Mit Höchstgeschwindigkeit hob die Yacht schräg ab und schraubte sich in einer weit auseinander gezogenen Spirale in die Höhe. Die Schiffe blieben hinter der Yacht zurück, feuerten unentwegt und versuchten aufzuholen.
»Kepler muss eine Leibwache gehabt haben«, sagte Rohanna laut und leitete ein Ausweichmanöver ein. Gargir griff nach dem Funkgerät uns rief:
»Ich rufe die Raumgarde. Hoffentlich hat sie ein Schiff auf Ronrico stationiert.«
»Sie sind schon gestartet«, sagte Rohanna. »Ich habe den Notruf abgesetzt, Chef.«
Unvermindert schnell entfernte sich die Klytemnaestra vom Planeten. Die Mannschaft des Raumhafens hatte längst die Polizei und die Sicherheitsbehörden alarmiert. Einige Minuten lang hatte sich Peet in die Verbindungen und Leitungen vertieft und sagte jetzt alarmiert:
»Ein vertracktes Problem, Freunde! Wenn ich hier Verbindungen trenne, sendet ein Hilfsgerät die Sprengformel. Die Technik entspricht der Geschwindigkeit und der Reichweite des Hyperraumfunks. Auch wenn ich die Energiezufuhr abklemme, was ganz einfach wäre, sendet das Gerät mit eigener Batterie. Es gibt nur eine Lösung.«
»Ich habe verstanden«, sagte Gargir. »Antenne kappen. Wie aus den ersten Tagen der Raumfahrt.«
»Raumanzüge sind in einer Kammer mittschiffs, hinter der Pantry«, sagte Rohanna. »Ich weiß nicht, ob die Tanks gefüllt sind.«
Gargir rannte in den rückwärtigen Teil der Yacht und fand die Anzüge. Er schlüpfte aus seinem Burnus und bemühte sich, Atemluftbatterien und passende Ecum-Patronen zu finden. Schließlich stieg er in den durchgetesteten Raumanzug, klinkte eine schwere Laserwaffe an den Hüftgurt und aktivierte das Funkgerät des Bordnetzes. Er ging mit offenem Helm schwerfällig zur Steuerkabine und sagte:
»Ich sichere mich, gehe mit den Magnetsohlen entlang der Hülle und kappe die Antenne. Ich trenne sie möglichst nahe am Isolator ab. Richtig, Peet?«
Peet gab ihm ein kleines Gerät, das Gargir neben die Waffe klemmte. »Wenn ich dir das Kommando gebe, klemmst du die Zwinge an den Antennenrest und schaltest volle Energie ein. Klar?«
»Verstanden. Rohanna – wenn ich draußen bin, bitte keine Kursänderungen, keine plötzliche Beschleunigung. Die Nullgravfelder wirken außerhalb der Hülle nicht. Ich lasse die äußere Schleusentür geöffnet.«
»Ich hole dich herein!« deBlois lief zu der Raumanzugkammer. »Viel Glück, Chef.«
Gargir schloss den Helm. Atemluft zischte ins Anzugssystem. Während einer Kursänderung schwankte er hinaus und schloss die Innentür. Als die Platte der Außentür hinausschwenkte, hängte sich Gargir an die Seilwinde ein und stieß sich ab. Er aktivierte die Magnetsohlen, tastete sich entlang der Handgriffe zur Seitensteuerung und hörte nur noch seine eigenen Atemzüge und die leise Unterhaltung seiner Freunde. Hinter ihm schrumpfte Ronrico zu einem stumpffarbigen Ball zusammen, links leuchtete die Sonne des Systems. Er achtete bewusst nicht auf die Verfolger und entdeckte den ausgefahrenen Stahlstab der teilweise vergoldeten Antenne. Der Stab endete in einem
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