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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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qualvollen Staubtod, wagte kaum zu atmen und blickte zu Boden. In eisigem Misstrauen starrten alle Brüder nur ihn an. Er sagte unruhig:
    »Ich vergaß es zu berichten.«
    »Du hast auch gesagt, alle anderen sind tot. Oder ist das auch gelogen?«
    »Ich habe nicht gelogen. Karneem, so nennt sich das große Monstrum, hat gesagt, dass wir jedes Jahr ein kleines Monstrum bekommen können, das später so groß wird wie wir selbst.«
    Lus spürte, dass ihm niemand Glauben schenkte. Warum redete Goster nicht? Dann kam die Frage:
    »Wie habt ihr das gemacht?«
    »Karneem hat es mir gezeigt. Wir spürten viel Lust dabei. Sie sagte, bei ihnen ist es so üblich. Aber ...«, er machte eine verzweifelte Geste, »... das versteht ihr Brüder ganz sicherlich nicht.«
    Man packte ihn, sperrte ihn in eine dunkle Zelle; dort sollte er ohne Nahrung so lange bleiben, bis er die Wahrheit sprach. Er war verzweifelt. Zwei Tage vergingen unendlich langsam.
     
    Der Schamane machte eine Pause, deutete in die Ebene hinaus und auf die schroffe Silhouette des Tempels. Staubwirbel, von den wühlenden Raupen erzeugt, tanzten lautlos im Licht des riesigen Mondes. Zwischen den Sternen erschien ein Licht, wurde größer, bildete eine grelle Linie, aus der sich einzelne Sterne lösten und lautlos nach unten sanken. Der Schamane hob den Arm. Im gleichen Augenblick rollte ein gewaltiger Donnerschlag aus dem Firmament, erschütterte den Boden und schien dem Flammenstreif zu folgen, der am jenseitigen Horizont endete und verschwand. In der riesigen Staubwolke sanken die zuckenden Lichter tiefer. Der Schamane redete weiter:
     
    »Nach zwei Tagen rief Goster alle Männer zu sich. Er sagte ihnen, was er war, und wer sie alle waren. Und noch vieles mehr. Er öffnete die Kältespeicher, und jeder Mann erhielt ein solches Monstrum – eines, wie es Lus Ocaar schon besaß. Goster erklärte auch sehr ausführlich, wofür diese Monstren zu gebrauchen waren, und er befahl, Ocaar freizulassen.
    Ohne die Frauen aus dem Raumschiff, die Goster, der Pilotroboter, aus dem Tiefschlaf entließ, hätte unser Volk nicht überleben können. Aus dem Tempel haben wir unsere Wohnstätten gemacht. Und jetzt geht hinaus in die Ebene und sammelt die Lichter ein; wir haben soeben ein Schiff erlebt. Wenn ich sehe, was die Lichter bedeuten, reden wir weiter.«
    Seine Zuhörer rannten in alle Richtungen auseinander, ehe der Staub den Spiegelblätterbaum und den einsamen Schamanen auf der Ebene Sart Pantaläus’ einhüllte.
     
    Der Leiter des Konstruktionsbüros und der Chef der mittelständischen Maschinenfabrik hatten die Konstruktionszeichnungen und die CAD-Projektstudie lange betrachtet. Jetzt betrachteten sie Howard Yulsman, als sei er Teil dieses seltsamen Satelliten.
    »Was verlangen Sie für die Herstellung und den Transport in mein Schiff?«, fragte er und breitete die Arme aus.
    »Bei einer Serie von zwölf Stück können wir Ihnen das Stück für zweihunderttausend Ecum anbieten. Fab ; Frei an Bord. Lebensdauer mindestens ein halbes Jahrhundert.«
    »Ich komme Ihnen entgegen.« Howard schlug klirrend seine bronzenen Armreifen gegeneinander. »Zehn Perzent Abzug auf den Gesamtpreis. Mengenrabatt.«
    »Ausgeschlossen«, sagte der kaufmännische Leiter, »Wir müssen einige Teile hinzukaufen. Teure Schaltkristalle. Und wenn Sie nach den Konkurrenzfabrikaten schielen, sehen Sie hier die Gutachten ...«
    Man einigte sich nach einer Stunde erbitterten Feilschens auf einen verbindlichen Preis, der beide Seiten zufrieden stellte. Herstellungsfrist: Ein Monat. Pünktlich lieferte die Firma neun Exemplare, und Yulsman hievte die mit Silberfolie verpackten Satelliten in die Laderäume der Descaurion. Er transferierte die Kaufsumme auf das fremde Konto, lagerte drei Satelliten in Gargirs Schiff ein und bestieg zusammen mit seiner Pilotin Shisha Mandraer die Descaurion.
    Sie wählten eine Route, die sich zum galaktischen Rand brachte. Dorthin, wo niemals eine Tankstelle Gargirs schweben würde. Fünfzehn Tage später kamen sie wieder, müde, abgekämpft und offensichtlich erfolgreich.
    Nach einem Kurzurlaub auf einer Ferieninsel Aikmons startete die Descaurion wieder. Als Ziel gab Yulsman seinen Freunden den Planeten Sart Pantaläus an.
     
    Die winzigen Transonenempfänger, die Howard Yulsman über der Großen Ebene abgeworfen hatte, dienten nicht nur der Bildfunkverständigung über große planetare Entfernungen, sondern auch zur Verständigung der kleinen Schiffsbesatzung mit den

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