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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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bisher geschossenen Tiere addierte, rief sie:
    »Sechshundert! Das gehört gefeiert! Arbeit ist schön, viel Arbeit ist gerade noch erträglich ...«
    »... aber auch Selbstausbeutung hat ihre klar definierbaren Grenzen. Auf nach Queytzinga Market.«
    Peet blickte Tajiri zweifelnd an und lauschte auf das Knarren eines geknickten Astes. »Das wird ein reichlich makabrer Spaß, Gevatter Händler.«
    »Was hast du gegen dieses Kaff? Ist sicherlich ganz amüsant in seiner erbärmlichen Provinzialität«, sagte Actres. »Immer nur tote Bären und ab und zu ein kurzes, weil teures TriâVisogespräch mit einem unserer Freunde – auch langweilig.«
    »Man sagt, sie sollen vorzügliche Weine anbauen«, meinte Spitfire.
    »Bestenfalls unterdurchschnittliche Qualität.« Peet starrte mit hochgezogenen Schultern nach Süden. Irgendwo dort war der Ort auf den Orbitalfotos zu finden. »Aber versprochen – machen wir uns in der galaktischen Provinz ein paar schöne Stunden.«
    Sie räumten das Lager auf, versorgten die Beutefelle und luden die Pinasse aus. Die KI erhielt klare Befehle, und das Gerben und Bearbeiten der Felle ging ohne Aufsicht weiter. Die Sechs sammelten ihre verschmutzte Kleidung, zogen die letzten sauberen Kleidungsstücke aus ihrem Vorrat an und luden die Waffen ein. Actres hatte eine lange Liste dessen, was im Lager gebraucht wurde, und Peet vergewisserte sich, dass die Verbindung mit dem Raumschiff und den Steuer-KIs einwandfrei funktionierte. Dann startete Peet die Pinasse und suchte aus dem A.L.A.R. die Koordinaten von Q-Market heraus.
    »Ich denke, es wird uns nicht schaden«, bemerkte Tajiri, der ebenso verwegen gewandet war wie seine Kameraden, »ein Beispiel für provinzielle Selbstgenügsamkeit vor Augen geführt zu bekommen.«
    Das erste Kuriosum, das sie aus großer Höhe auf dem Voraus-Holobild sahen, war der steinerne Raumhafen-Funkturm. Yulsman begann schallend zu lachen. Seine Heimatstadt, die wegen der Kühnheit und der architektonischen Schönheit der Hochbauten stilangebend für einen galaktischen Sektor war, fiel ihm ein; der Turm von Q-Market, eine primitive Konstruktion aus grob behauenen Steinquadern, war so schief, dass er an den Gesetzen der Schwerkraft zweifeln ließ. Vielleicht hatten die Queytzinganer ein Stützgerüst aus Feldstrahlen errichtet. Die Spitze aus verwittertem Balkenwerk trug ein rostiges Gewirr aus Stahl: Die Antennen der Raumüberwachung.
    »Hier Queytzinga Skywatch«, meldete sich eine Stimme, die einen schauerlichen Dialekt sprach. »Sie sind als Besuch angemeldet, die Pinasse der LIttle Swan-Mountain?«
    »Was sagten Sie?«, erkundigte sich Pompeo in fehlerfreiem Intergalax. Der Funker wiederholte die Frage mit sichtlich mehr Mühe. Pompeo antwortete:
    »Richtig. Finden wir den Raumhafen? Haben wir Landeerlaubnis?«
    Der Funker schien beleidigt; vielleicht hatten er und seine Kinder den Hafen angelegt. Hierher verirrte sich, auch wegen der geringen Größe, kein stattliches Raumschiff.
    »Ich bin der Vertreter der Siedlung und lade Sie herzlich ein. Sie besuchen uns sicherlich wegen des berühmten Weines?«
    »Selbstverständlich. Die unirdische Schönheit Ihres Ortes«, log Peet ins Mikrophon, »und der Duft Ihrer erlesenen Kreszenzen sind durch die Weiten der Galaxis gedrungen.«
    »Landen Sie, bitte. Sie werden abgeholt.«
    Als der Schirm abgeschaltet war – er hatte nur ein zweidimensionales Bild geliefert –, drehte sich Peet zu den Freunden um und sagte grinsend:
    »Wahrscheinlich holt uns die Feuerwehr ab. Vermutlich ist der Funker gleichzeitig Oberbürgermeister, Steuereinzieher und Polizist! Landen wir also frohgemut.«
    Die Pinasse schwebte über einem schmalen Rinnsal dahin. Es wurde nicht klar, ob es die Gosse war oder der Fluss, der auf der Karte als Mehnay ausgewiesen war. Dann kamen ausgedehnte Weinhänge, die von Büschen gekrönt wurden, schließlich der Landeplatz. Peet steuerte die Pinasse vorsichtig an den Rand und landete neben einer Baracke, über der INTERSTELLAR stand.

 
     
     
    14. Kapitel
    Intermezzo in Queytzinga-Market
     
    Der Ort war schlimm, aber er stank nicht. Als der veraltete Lastengleiter, auf den man Holzbänke montiert hatte, auf einem zerklüfteten schmalen Asphaltband, einst ein Feldweg, die Besucher mit ihrem umfangreichen Gepäck in die Stadt brachte, begannen archaische Glocken störend laut zu läuten.
    »Nicht unsretwegen, Freunde.« Pompeo betrachtete einige Gruppen schlechtgekleideter Siedler, die in den

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