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Die Intrige

Die Intrige

Titel: Die Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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das Glas legen.«
    Ning verstand immer noch nicht, Leon schon.
    Â»Das ist wie bei einer Windschutzscheibe im Auto. Wenn man einfach so darauf schlägt, bricht sie nicht, sondern nur, wenn man mit etwas richtig Spitzem zuschlägt.«
    Â»Oh ja«, machte Ning, die sich ein wenig dumm vorkam. »Das ist logisch.«
    Â»Wir haben nur ein Problem«, stellte Daniel fest und deutete über die Insel. »Die Kanone ist auf dieser Seite der Insel und die Felsen sind gaaaanz weit da drüben.«
    Ning grinste. »So weit auseinander, wie es nur geht. Und ich wette, das ist genau das, was sich die Trainer so vorgestellt haben.«
    *
    Während sich bei den drei Rekruten in Schottland die Mittagszeit näherte, zeigte die Uhr in Ethans Zimmer im Kreml bereits 17.00 Uhr. Die Wohnung hatte einmal einem Luftwaffengeneral der Sowjets gehört. Kurz bevor Ethan nach Kirgistan gekommen war, waren Küchennische und Badezimmer renoviert worden, doch auch wenn die Wohnung sauber war und neue Möbel und Einrichtungsgegenstände hatte, erinnerten ihn die winzigen vergitterten Fenster, die herabsackende Decke und der grässliche Gestank aus den Steckdosen stets daran, dass Kalifornien sehr weit weg war.
    Doch der feste Kartonumschlag, den ihm seine Großmutter Irena geschickt hatte, barg Hoffnung. Ethan hatte den Inhalt zwei Mal gelesen und begann gerade begeistert das dritte Mal. Ganz obenauf lag ein Brief von einem Mr. Douglas Miles, der sich als »Bildungsberater« bezeichnete.
    Dem Brief waren Informationen über englischsprachige Internate beigefügt, drei in Dubai und eines in Bahrain. Die Hochglanzbroschüren zeigten lächelnde Kinder in Uniform, die an Computern saßen oder in Laborkitteln und mit Schutzbrillen vor Bunsenbrennern standen.
    Die Broschüren vermittelten eine idealisierte Version des Schullebens und verkündeten hochtrabend den Beginn einer akademischen Karriere, Zugang zu den Eliteuniversitäten und unterstrichen dabei, dass viel Wert auf die charakterliche Festigung und die Ausbildung von Fähigkeiten gelegt wurde, die von den Führungskräften der Zukunft verlangt werden würden .
    Ethan war nicht so naiv, solchen Übertreibungen Glauben zu schenken. Dieser kräftige Junge mit dem Basketball war genau der Typ, der einen Streber wie ihn in der Umkleidekabine an die Wand knallen würde, alle Lehrer sahen aus wie schleimige Idioten, und die hübschen fußballspielenden Mädchen würden sicher nicht zu seinem Freundeskreis gehören.
    Aber selbst wenn ein Internat stressig werden würde, fand Ethan, dass es nicht schlimmer sein konnte, als an einem Flugplatz zu wohnen und in eine Schule zu gehen, in der seine Klassenkameraden mit Pferdemist an den Schuhen durch die Gänge stapften.
    Er las gerade etwas über das Ethos von Wohltätigkeit und lebenslanger Freundschaft in einer der Broschüren, als es an der Tür klopfte. Er fürchtete schon, es sei Andre, der alberne Wii-Spiele spielen oder Englisch üben wollte, bis er Natalkas Stimme durch die Tür hörte.
    Â»Hi«, begrüßte Ethan sie und grinste breiter, als notwendig gewesen wäre. »Ich dachte, du wärest beschäftigt?«
    Natalka zuckte mit den Schultern, als sie in einer Wolke von Zigarettengeruch eintrat.
    Â»Mir ist irgendwie langweilig geworden, also habe ich mir gedacht, ich suche mir einen mageren Jungen und bringe ihn mit zwei Stunden wildem Sex durcheinander.«
    Â»Du bist zu spät«, lachte Ethan und machte einen Wandschrank auf, in dem er den Stapel schwarz gebrannter DVD s aufbewahrte, die er zwei Tage zuvor auf dem Basar von Dordoi gekauft hatte. »Ich hatte gerade zwei irre Blondinen hier und bin total erledigt.«
    Â»Hast du Zigaretten?«, fragte Natalka und nahm eine der Schulbroschüren von Ethans Bett.
    Â»Du kannst dir am Automaten in der Halle Zigaretten ziehen«, sagte Ethan.
    Â»Du kannst dir am Automaten in der Halle Zigaretten ziehen, wenn du das Geld dafür hast «, korrigierte Natalka und klappte eine Broschüre auf. »Diese Kinder sehen alle so unangenehm wohlerzogen aus. Wahrscheinlich geben sie ihnen Beruhigungsmittel ins Trinkwasser.«
    Â»Ist nur eine Broschüre«, verteidigte sich Ethan.
    Â»Und woher kommt Irenas Sinneswandel?«
    Ethan zuckte mit den Achseln.
    Â»Vielleicht ist sie einfach mein Gejammer leid. Ich weiß nur, dass ich aus diesem Dreckloch hier so schnell wie

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