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Die Intrige

Die Intrige

Titel: Die Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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möglich verschwinden will.«
    *
    Die Stiefel der Kinder knirschten über die Steine, während sie sich anstrengten, um die gusseiserne Kanone aus ihrer Position an einer bröckeligen Backsteinmauer zu bewegen. Sie musste schon lange dort gestanden haben, denn überall darum herum wuchsen Unkraut und Moos.
    Â»Zurück«, keuchte Ning und in ihren Armen zeigten sich alle Sehnen. Sie hielt das dicke Ende des Laufs, während Daniel in der Mitte und Leon am Laufende anfasste.
    Die drei Kinder waren zwar sehr zufrieden, dass sie die Kanone losbekommen hatten. Auf die dicke Spinne, die sich darin eingenistet hatte, traf das ganz und gar nicht zu. Sie kroch aus dem Lauf und kitzelte Leon mit einem langen Bein an der Hand.
    Â»Ooooh nein!«
    Leon sprang zurück, wodurch das Gewicht der Kanone für Daniel und Ning zu viel wurde. Das gusseiserne Rohr kippte und fiel dann mit einem Knall auf den Pfad, zerschrammte ihnen die Finger und verfehlte ihre Zehen nur knapp.
    Â»Was machst du denn da?«, schrie Ning Leon wütend an.
    Â»Warum hast du losgelassen?«, wollte Daniel ebenfalls zornig wissen.
    Â»Die war so riesig!«, verteidigte sich Leon und deutete auf den Boden. »Eine verdammte Tarantel oder so was. Ich dachte, die will mich beißen!«
    Daniel und Ning betrachteten die Spinne, die es für die beste Überlebensstrategie hielt, in ein Grasbüschel zu kriechen und sich still zu verhalten.
    Â»Das ist eine Hausspinne«, erklärte Ning.
    Â»Du bist so ein Idiot!«, schrie Daniel und trat seinem Zwillingsbruder in den Hintern. »Das Ding hätte mir fast die Zehen gebrochen!«
    Es war kein kräftiger Tritt, aber es klang schön saftig, als sein Stiefel Leons Hintern traf.
    Â»Ich kann nichts dafür, dass ich Angst vor Spinnen habe!«, rief Leon verärgert. »Und wenn du mich noch mal trittst, dann trete ich noch fester zurück!«
    Ning setzte ihren Schuh auf das Grasbüschel und drehte ihn, um die Spinne zu erledigen.
    Â»So, jetzt musst du dir darum keine Sorgen mehr machen«, erklärte sie. »Und jetzt wieder an die Arbeit. Das wird noch schwierig genug, ohne dass ihr euch wie die Kleinkinder aufführt.«

6
    Zwei Menschen ließen Ethan nicht den Verstand verlieren. Der eine war Natalka, der andere Ryan Brasker. Ethan hatte Ryan einige Wochen vor dem Mord an seiner Mutter in Kalifornien kennengelernt. In dieser kurzen Zeit hatte Ryan ihm zweimal das Leben gerettet.
    Das erste Mal war Ethan von einem Auto überfahren worden und hatte seine Zunge verschluckt. Ryan hatte seine Atemwege befreit und verhindert, dass er erstickte. Als ein paar Wochen später Killer seine Mutter umgebracht hatten, hatte Ryan ihm geholfen, durch ein winziges Fenster zu flüchten, bevor sie ihn auch erwischten.
    Ethan hatte das Gefühl, Ryan etwas zu schulden, und nannte ihn scherzhaft seinen Schutzengel. Die beiden Jungen hielten heimlich ihre Freundschaft per Internet aufrecht, doch es gab eine Menge, was Ethan über Ryan nicht wusste.
    Zum einen hieß er in Wirklichkeit Ryan Sharma und war der dreizehnjährige Bruder von Leon und Daniel und ausgebildeter CHERUB -Agent. Man hatte ihn im letzten Herbst nach Kalifornien geschickt, damit er sich mit Ethan anfreundete und so viel wie möglich über seine Mutter und ihre Verbindung zum Aramov-Clan herausfand.
    Außerdem war Ryan kein Schutzengel. Sein Plan, sich mit Ethan anzufreunden, hatte darin bestanden, ein paar Raufbolde gegen ihn aufzuhetzen. Theoretisch hätte Ryan dann dazwischengehen und Ethan retten müssen, damit sie danach Freunde wurden, doch der Plan war schiefgegangen, und als die Raufbolde Ethan gejagt hatten, war er vor ein Auto gelaufen.
    Als Irena Aramov nach der Ermordung seiner Mutter Ethans Entführung aus der Kinderfürsorge von Kalifornien organisiert hatte, konnte der CHERUB -Agent Ryan Ethan nicht ohne plausiblen Grund nach Kirgistan folgen, doch in der virtuellen Welt hatte er seine Freundschaft mit Ethan aufrechterhalten, und sie hielten über Facebook und Hotmail Kontakt, spielten Online-Schach und unterhielten sich über Skype.
    Diese Beziehung eines CHERUB -Agenten zum Enkel des Anführers eines großen Verbrechersyndikats stellte für den britischen und amerikanischen Geheimdienst eine wichtige Verbindung zu den Operationen des Aramov-Clans dar. Doch es war schwer, sie am Leben zu erhalten, denn Irena Aramov hatte Ethan jeden Kontakt mit

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