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Die Intrige

Die Intrige

Titel: Die Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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seinen eigenen Weg finden. Ryan wartete, bis Ross und Reiter vorbei waren, und lief dann auf die andere Seite des Stallgebäudes und zu dem angrenzenden Verwaltungsschuppen, in dem sich Leonids Büro befand.
    Â»Okay?«, fragte Brasker.
    Â»Patrouille«, erklärte Ryan. »Sieht nach Routine aus. Ich hocke an einem Baum und kriege einen nassen Hintern.«
    Â»Wenn du nach Hause kommst, gibt es Kakao und Kekse«, scherzte Ted.
    Ryan beobachtete Pferd und Reiter, die wieder ins Blickfeld kamen, als sie gegenüber von den Ställen den Hang hinaufritten.
    Â»Ich gehe jetzt rein«, verkündete Ryan.
    Als er zum Verwaltungsbau kam, bemerkte er einen vierrädrigen Karren mit Geräten vor einem Stall, der von einer angeklipsten Lampe erhellt wurde. Drinnen standen eine klein gewachsene Frau und ein Mann mit einer blutbefleckten Schürze.
    Â»Sieht wie ein Tierarzt aus«, vermutete Ryan. »Ich glaube, eines der Pferde fohlt gerade.«
    Â»Okay«, befahl Ted. »Zieh dich auf dem schnellsten Weg zurück.«
    Â»Negativ«, erwiderte Ryan. »Sie sind am anderen Ende der Ställe. Die sehen mich nie.«
    Â»Ryan, deine Einsatzbefehle sind eindeutig«, warnte Ted streng. »Wir befinden uns auf feindlichem Gebiet, und deine Geschichte vom Kind, das sich verlaufen hat, ist nichts mehr wert, wenn man dich erwischt, wie du das Büro durchsuchst.«
    Â»Die Verbindung bricht ab«, log Ryan und machte noch ein paar vorsichtige Schritte in Richtung des Nebengebäudes. »Können Sie den letzten Teil wiederholen?«
    Ryan warf einen Blick durch das kleine quadratische Fenster des Büros, durch das er durch die Schlitze einer Jalousie Leonids Schreibtisch und ein paar Trophäen an der Wand erkennen konnte.
    Â»Ryan, erzähl mir keinen Mist«, verlangte Ted. »Wir haben uns darauf geeinigt, dass du dich sofort zurückziehst, wenn jemand bei den Ställen ist. Das ist ein direkter Befehl, hast du verstanden?«
    Ryan legte den Kopf in den Nacken, um zum Himmel aufzusehen und enttäuscht zu stöhnen. Wenn man ihn noch nicht entdeckt hatte, enthielt dieser Stick vielleicht Informationen über Ethans Aufenthaltsort. Er war gleich hinter dieser Wand, keine vier Meter entfernt, doch CHERUB -Agenten, die sich ihren Einsatzleitern widersetzen, haben keine lange Karriere vor sich, und da er sowieso schon einen Schmutzfleck in seiner Akte hatte, blieb Ryan nichts anderes übrig, als zu gehorchen.
    Â»Verstanden«, antwortete er daher. »Ich gehe zum Talausgang.«
    Schnell sah er nach rechts und links und lief los, doch schon nach zehn Metern hörte er ein Pferd direkt hinter sich, und gleich darauf rief jemand etwas auf Kirgisisch, das er nicht verstand. Doch für die Kugel, die an seinem Kopf vorbeipfiff, als er zwei weitere Schritte gemacht hatte, brauchte er keine Übersetzung.
    Ryan zuckte zusammen und ließ sich zu Boden fallen. Der Wächter leuchtete ihm mit der Lampe auf den Rücken und äußerte noch mehr unverständliche Worte.
    Â»Russisch!«, rief Ryan, rollte sich auf den Rücken und hob die Hände in die Luft.
    Der Mann schaltete von Kirgisisch auf Russisch um.
    Â»Aufstehen und zu mir umdrehen.«
    Ryan war klar, was er falsch gemacht hatte. Die Wache auf dem Pfad und das Licht in den Ställen hatte ihn abgelenkt, sodass er die Standardvorgehensweise nicht eingehalten und alle Seiten des Gebäudes überprüft hatte.
    Er war sich nicht sicher, ob der Wächter, der die Waffe auf ihn gerichtet hatte, der war, der am Hügel an ihm vorbeigeritten war. Aber er hatte keine Mühe, den gutgebauten jungen Mann neben dem Pferd zu identifizieren, der mit dem langen Gummiriemen bewaffnet war, mit dem Leonid Ethan einen Monat zuvor verprügelt hatte.
    Â»Du hast jede Menge Ärger, Kleiner«, meinte Boris Aramov und ließ den Riemen durch die Luft sausen.
    Â»Ich habe mich nur verlaufen, Sir«, erklärte Ryan.
    Boris zuckte mit den Achseln.
    Â»Ist mir ziemlich egal, Kleiner. Es sind keine Mädchen in der Stadt und im Fernsehen kommt auch nichts Vernünftiges, deshalb werden wir dir ein paar Streifen auf den Rücken malen, bevor wir dich zu Mami und Papi nach Hause schicken.«

21
    Nachdem Ethan sich am Wasserhahn satt getrunken hatte, drehte er ihn zu und ging in den hinteren Teil des Schuppens zu der Zelle, in der die Geräte aufbewahrt wurden. Das meiste davon war ziemlich schwer, ein

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