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Die Invasion - 5

Titel: Die Invasion - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ihr aus der Hand zu fressen, dann werden, so vermute ich, Eure Tempelgetreuen deutlich größere Schwierigkeiten bekommen, weiterhin Misstrauen zu säen. Und ich könnte mir vorstellen, das all das Geld, das meine Männer in Euren Gasthäusern und Schankstuben ausgeben werden - ganz zu schweigen von den Bordellen, wenn Ihr mir verzeiht, dass ich das so unverblümt ausspreche - sie schon bald zu beliebten Besuchern machen wird. Aber das wird noch einen anderen Effekt haben.« Sein Lächeln wurde deutlich schmaler, und dieses Mal nahm Königinmutter Alahnah mit tiefer Befriedigung in seinem Blick all die stahlharte Kälte und Erbarmungslosigkeit wahr, vor der sie sich noch vor wenigen Momenten so sehr gefürchtet hatte. »Sollten einige Eurer Tempelgetreuen - oder auch allzu ehrgeizigen Adeligen - die Absicht haben, gegen Sharleyans Entscheidung, das Schicksal von Chisholm untrennbar mit dem von Charis zu verknüpfen, vorzugehen, dann halte ich es für denkbar, dass sie sich plötzlich vierzig- oder fünfzigtausend charisianischen Marines gegenübersehen, und das könnte sie doch dazu bewegen, die ihnen offen stehenden Möglichkeiten zu ... überdenken, meint Ihr nicht?«
    »Oh, ich halte es durchaus für möglich, dass Ihr damit Recht habt, Euer Majestät«, antwortete Green Mountain mit einer Befriedigung, die der Alahnahs in nichts nachstand. »Und in der Zwischenzeit«, fuhr er fort und lächelte, »darf ich Euch vielleicht dazu verleiten, noch ein wenig von diesem wirklich ausgezeichneten Hühnchen zu kosten?«

.II.
 
Königliche Werft,
Cherayth, Königreich Chisholm
 
    »Ich danke Ihnen, Commander Ahzmynd«, sagte Captain Andrai Gyrard. Der chisholmianische Offizier hatte soeben hinter seinem Schreibtisch den Beschaffungsauftrag für zusätzliche Spiere abgezeichnet. Streng genommen hätte Gyrard diesen Gang seinem Zahlmeister überlassen können. Ein Captain, dazu noch der Kommandant einer der größten und schlagkräftigsten Galeonen der Imperial Charisian Navy hatte gewiss Besseres zu tun, als sich mit Werfts-Offizieren gut zu stellen. Das galt besonders, wenn er nichts weiter als ein paar zusätzliche Spieren benötigte, bevor er sich daranmachen konnte, eine Invasionsstreitmacht in die Schlacht zu führen. Und wenn das schon für die meisten Skipper einer Galeone galt, galt dies natürlich erst recht für den Mann, der das Oberkommando über Caylebs Flaggschiff hatte. Für Routineaufgaben wie diese gab es zur Entlastung der Captain in der Navy schließlich so etwas wie Zahlmeister.
    »Gern geschehen, Captain Gyrard«, erwiderte der Chisholmianer, steckte seinen Federkiel wieder in die Halterung auf seinem Schreibtisch und blickte lächelnd auf. »Dann kann ich mir wenigstens bei dieser Bestellung sicher sein, dass die Waren auch dort landen, wo sie hinkommen sollen und nicht irgendwo auf dem Schwarzmarkt.«
    Gyrard lachte leise. Aber er war sich nicht sicher, ob Commander Ahzmynd hier wirklich hatte scherzen wollen. Bevor Chisholm dazu gezwungen worden war, sich an dem Angriff auf Charis zu beteiligen, den die ›Vierer-Gruppe‹ geplant hatte, war die Royal Chisholmian Navy in einen aussichtslosen Kampf gegen Korruption und Veruntreuung verstrickt gewesen. Unter dem Schutz einiger Hochadliger waren einige Offiziere deutlich mehr daran interessiert gewesen, neue Wege zu ersinnen, die eigenen Taschen zu füllen, als für die Kampfbereitschaft ihrer Navy zu sorgen. Immer wieder waren alle nur erdenklichen Versorgungsgüter auf ›geheimnisvolle‹ Art und Weise verschwunden; und allzu oft hatten jene Offiziere, die versuchten, etwas dagegen zu unternehmen, einen hohen Preis für ihre Bemühungen zahlen müssen. Denn sie hatten sich eben jene Mitglieder der Hocharistokratie zum Feind gemacht.
    Daher konnte sich die Bemerkung des Commanders auch auf die weitreichenden Reformen beziehen, die Graf Sharpfield bei seiner Navy durchgesetzt hatte - als Teil der Mobilmachung der Navy, bevor er selbst nach Emerald aufgebrochen war. Das war noch vor der Schlacht im Darcos-Sund gewesen. Jeder wahrhaft kompetente Offizier musste diese Reformen ohnehin gutheißen.
    Was Ahzmynd gesagt hatte, konnte aber auch noch etwas anderes bedeuten. Diese Möglichkeit war der Grund, warum Gyrard sich persönlich um die Bestellung von ein paar zusätzlichen Spieren kümmerte. Die meisten Menschen auf Safehold glaubten an das Klischee, Charis sei tatsächlich ›ein Königreich von Krämern und Geldverleihern‹, in dem nur Gierhälse

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