Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition)
immer noch in derselben Stellung auf seinem Stuhl und schlief tief und fest. Magga setzte sich und fragte Anna Lísa, ob sie mit der Aufgabe weitergekommen wäre. Anna Lísa zuckte nur mit den Schultern und sagte, sie sei gerade erst aufgewacht. Magga musste aufhören, über Dr. Guðgeir nachzudenken, und sich auf die Aufgabe konzentrieren.
Was ist los?
Kurz vor Mittag tauchte Arnar auf. Er setzte sich zu ihnen und wollte alles über die Aufgabe wissen. Anna Lísa erklärte ihm, was sie tun sollten und was sie vorschlagen wollten: ein Mobiltelefon mit schnell bedienbaren Tasten, damit man beim Simsen nicht so lange warten musste, bis man dieselbe Taste noch mal benutzen konnte. Das war etwas, das eindeutig fehlte. Arnar wirkte nicht sehr begeistert, konnte aber nichts daran ändern, da er nicht da gewesen war, um mit zu überlegen. Er hatte mit seiner Mutter einen Blindenhund besucht, der für ihn ausgebildet wurde. Arnar sollte den Hund morgen bekommen und freute sich darauf.
In der Mittagspause meinte Magga, sie müssten über Dr. Guðgeir reden und darüber, was sie als Nächstes unternehmen sollten. Sie beschlossen, schnell im Speisesaal zu essen und dann rauszugehen, sich an einen ruhigen Ort zu setzen und alles durchzusprechen, was sie wussten, beziehungsweise nicht wussten. Magga nahm Schreibheft und Stift mit. Das Essen war wie beim letzten Mal eher für Erwachsene als für Kinder geeignet. Es gab Fischröllchen, bei denen der Fisch um einen Spargel gewickelt war. Wie man auf eine so bescheuerte Idee kommen konnte, war für die vier überhaupt nicht vorstellbar. Da hätte man eher ein Stück Pizza um eine Brotstange wickeln können. Der Geschmack hätte jedenfalls besser zusammengepasst. Sie beschlossen, sich nur ein paar belegte Brote zu holen und draußen zu essen.
Zum Glück schien die Sonne. Sie suchten sich einen Platz an der Hauswand am Ende des Gebäudes und machten es sich bequem. Magga schlug das Schreibheft auf und begann, Notizen zu machen. „Okay, was wissen wir?“ Erwartungsvoll blickte sie zu den anderen. Die schauten nur mit großen Augen zurück und zuckten die Achseln. „Stellt euch doch nicht so an“, sagte Magga genervt. „Wir wissen, dass Arnar ein Telefongespräch über illegale Machenschaften mitangehört hat, für das es keine Erklärung gibt, und dass Raggi Zeuge eines Telefonats zwischen Dr. Guðgeir und dem Mann vom Öskjuhlíð-Hügel war.“ Sie erzählte ihnen, was sie über den Mann rausgefunden hatte, und von dem Gespräch zwischen Dr. Guðgeir und seiner Assistentin. „Sie treffen sich also, um ein Kaninchen anzuschauen, das Hüpfer heißt.“ Magga schaute von ihrem Schreibheft auf. „Das Kaninchen ist ziemlich intelligent und entkommt durchs Fenster. Sie suchen nach ihm. Da es einen Empfänger um den Hals hatte, muss es sehr wertvoll sein, stimmt ihr mir zu?“ Magga sah ihre Freunde scharf an, als sie merkte, dass sie gar nicht richtig zuhörten. Raggi schaffte es gerade noch, zwei Pusteblumen aus seinen Nasenlöchern zu ziehen und ein ernstes Gesicht zu machen, während Anna Lísa immer noch über seine Albereien kicherte. Unbeirrt redete Magga weiter: „Auf einem handgeschriebenen Zettel, den Dr. Guðgeir in seinem Auto hatte, stehen mein Name und mein Geburtsjahr und etwas, von dem wir glauben, dass es der Krankenquotient ist. Dann ist da noch dieses Fotoshooting, von dem ich gehört habe. Dafür gibt es vielleicht eine ganz normale Erklärung, das wird sich hoffentlich bald rausstellen.“ Sie schaute auf. „Ist das alles? Wissen wir sonst noch was?“
Raggi wurde unruhig und überlegte, ob er ihnen von seinem Abenteuer in dem Labor erzählen sollte. Magga merkte, dass er etwas wusste, und bedrängte ihn. Am Ende gab Raggi nach. Er erzählte ihnen von seinem Experiment mit dem Glibberzeug auf der Glasschale und der Kühlbox mit der leeren Thermosflasche. Aber er erzählte ihnen nicht die ganze Geschichte, sondern ließ alles aus, was mit den Folgen seiner Experimente zu tun hatte. Er wollte es so klingen lassen, dass er nicht wirklich etwas angestellt hatte. Dann erzählte er ihnen, was Dr. Guðgeir und seine Assistentin über die Kinder im Kurs gesagt hatten, dass sie ihnen Geld bringen würden. Magga war ziemlich verärgert, dass Raggi ihnen das alles verschwiegen hatte. Aber als er das Blatt mit den abgeschriebenen Infos von der Thermosflasche aus seiner Tasche zog, schimpfte sie nicht mehr.
Sie nahm das Blatt und las: „Female, IQ 163 und
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