Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition)
will.“
„Vielleicht so einer wie Michael Jackson“, schlug Anna Lísa vor. „Der war doch so verrückt. Und er hat in Amerika gewohnt.“
„So ein Quatsch“, sagte Raggi. „Nee, es gibt bestimmt jemand, der ein geklontes Kaninchen haben will, auch wenn ich nicht verstehe, warum. Die Frage ist: Wie können wir uns sicher sein, dass das stimmt? Das Einzige, was wir vergleichen können, ist das schwarze Ohr, und das reicht bestimmt nicht. Es gibt garantiert jede Menge Kaninchen, die so aussehen.“
Magga dachte über seine Worte nach. „Wisst ihr noch, wie schlau das Kaninchen war?“ Die anderen nickten. Es gab zweifellos nur wenige Kaninchen, die lernen konnten, elektrisch betriebene Fenster zu öffnen. „Wenn wir diesen Purzler finden, können wir überprüfen, ob er genauso schlau ist. Wenn er es ist, dann ist der eine garantiert ein Klon vom anderen. Seid ihr meiner Meinung?“
Sie waren es. Das einzige Problem war, Purzler zu finden. Er wurde bestimmt an einem sicheren Ort aufbewahrt, besonders, nachdem Hüpfer abgehauen war. „Den finden wir nie“, sagte Magga niedergeschlagen. „Erstens kommen wir nicht durch die Sicherheitstüren, und zweitens wissen wir nicht, hinter welcher Tür er sich befindet. Es gibt da drin jede Menge Orte, die in Frage kommen.“ Sie seufzte und schaute auf die Uhr. „Wir müssen wieder rein.“
Die Kinder standen auf und gingen zum Eingang. Als sie gerade die Tür aufmachen wollten, kam ein Auto mit Biokids -Schriftzügen auf dem Heck und an den Seiten angerast und hielt vor dem Gebäude. Ein junger Mann mit einem Käfig stieg aus. Er sprang die Stufen hinauf und schob Arnar beiseite. „Weg da“, rief er. „Ich habe es eilig.“ Die Kinder starrten auf den Käfig. Durch die Gitterstäbe in der Tür ragte ein pechschwarzes Kaninchenohr.
„Hüpfer“, flüsterte Raggi. „Ihm nach!“ Magga und er schlichen dem jungen Mann hinterher. Anna Lísa blieb mit Arnar zurück, da es zu auffällig gewesen wäre, den Mann zu viert zu verfolgen und dabei auch noch Arnar zu führen. Der junge Mann ging sehr schnell, aber Magga und Raggi schafften es, ihn unauffällig im Auge zu behalten, bis hinauf in den dritten Stock vor einem Zimmer mit der Aufschrift 7–2–79 nt. „Warum sind die Zimmernummern hier eigentlich so kompliziert?“, flüsterte Raggi Magga zu, nachdem der Mann durch die Tür verschwunden war. „Ich speichere es zur Sicherheit in meinem Handy.“
Magga flüsterte zurück: „Vielleicht sollten wir ein Kloschild an die Tür hängen, damit du es leichter hast.“
Raggi fand das überhaupt nicht witzig, tippte die Nummer in sein Handy und speicherte sie wie eine Telefonnummer unter dem Namen Hüpfer. „Lass uns schnell wieder runtergehen“, sagte er dann zu Magga. „Bevor jemand kommt.“ Sie gingen runter zum Klassenraum. Dort hatte Georg bereits mit dem Unterricht angefangen, ging aber nur von Gruppe zu Gruppe, um bei der Aufgabe zu helfen. Magga und Raggi setzten sich zu Arnar und Anna Lísa. Keiner von ihnen hatte Lust, ein schnell bedienbares Handy zu entwickeln.
„Glaubt ihr, dass die Tiere immer am selben Ort aufbewahrt werden?“, fragte Arnar. „Wäre ja blöd, wenn wir da einbrechen und Hüpfer gar nicht mehr da wäre.“
„Nichts ist sicher“, antwortete Raggi, „wir können es nur hoffen. Ich mache mir mehr Sorgen darum, wie wir überhaupt da reinkommen sollen.“
In diesem Moment kam Georg an ihren Tisch. Er lehnte sich vor und fragte, wie es bei ihnen liefe. Raggi, Anna Lísa und Magga waren ziemlich wortkarg, denn die Chipkarte, die Georg an einem Band um den Hals trug und mit der er alle Türen öffnen konnte, baumelte vor ihren Nasen hin und her. Sie waren wie hypnotisiert und konnten ihre Augen nicht von der Karte lösen. Deshalb musste Arnar antworten. „Es läuft ganz gut, wir sind bald fertig“, sagte er ins Blaue hinein. „Ach, übrigens, ich müsste gleich mal ins Büro, um eine Erlaubnis für meinen Blindenhund zu beantragen. Glauben Sie, dass ich die kriege?“
Georg nahm es an und wollte Arnar persönlich ins Büro begleiten. Arnar stand auf und verließ mit dem Lehrer den Raum.
„Habt ihr das gesehen?“, fragte Anna Lísa. „Wisst ihr noch? Man braucht eine Codenummer, die wir nicht kennen, und seinen Fingerabdruck.“
„Vergiss die Codenummer, die kriegen wir schon irgendwie raus“, sagte Magga nachdenklich. „Das mit dem Finger ist viel schwieriger. Wie bekommen wir einen Abdruck davon?“
Codenummer und
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