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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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glauben, dass sie erst vor weniger als vier Monaten ein Kind geboren hatte. Sie besaß immer noch dieselbe schöne, zarte, verlockende Figur.
    »Whisky! In jedem Haus Hamiltons muss doch Alkohol vorhanden sein.« Er schaute sich um und entdeckte ein geschnitztes Eichenschränkchen an der einen Wand. Er hastete hinüber und stellte fest, dass es gut mit schottischem Whisky bestückt war. Er nahm eine Karaffe mit zum Feuer und kniete sich neben Elizabeths reglose Gestalt.
    John nahm einen kurzen Schluck und tropfte ein wenig auf ihren Bauch, ihre Schenkel und ihre Brüste. Mit langen, weichen Bewegungen rieb er die Wärme zurück in ihren eiskalten Körper. Seine kräftigen Hände umkreisten in stetigem Rhythmus ihre Brüste und ihren Bauch, und er bemühte sich, seine Gedanken dabei von aller Lüsternheit zu befreien. Dann drehte er sie um, tropfte etwas von dem starken Getränk auf ihren Rücken und ihr Hinterteil und machte sich daran, mit festen Strichen ihren Rücken abwärts bis zu ihren langen, schlanken Beinen zu massieren.
    Bald konnte er an ihrer Haut fühlen, dass ihre Körpertemperatur sich wieder normalisierte. Er legte einen muskulösen Arm um ihre Schultern, hob sie hoch und setzte ihr die Whiskyflasche an die Lippen. Sie hustete und schnappte nach Luft, als sie ein paar Schlückchen in den Mund bekam und schluckte, dann öffnete sie die Augen.
    Sie lächelte schläfrig. »Nicht wirklich ... nur ein Traum.« Noch bevor sie das letzte Wort geflüstert hatte, senkte sie wieder die Lider.
    John hob Elizabeth mit der Daunendecke hoch und trug sie zu dem Bett, in dem er geschlafen hatte. Er deckte sie gut zu und strich ihr sanft die wirren Locken aus dem Gesicht. »Nur ein Traum ... schlaf weiter.«
    Er zwang sich, sie zu verlassen, und ging zurück ins andere Zimmer. Sein amüsierter Blick traf auf das seltsame Pärchen das fest schlafend nebeneinander ausgestreckt lag. Er rührte im Kaninchen-Eintopf, goss etwas Whisky hinein und setzte den Deckel auf den Topf. Er nahm ihn vom direkten Feuer, stellte ihn an die Seite des Herdes, wo er langsam köcheln würde, dann legte er Holzklötze rings ums Feuer.
    John zog seine feuchten Kleider aus und hängte sie zum Trocknen in die Nähe des Herdes. Dann schüttelte er Elizabeths Wollkleid aus, hängt es samt Unterhemd und Schlüpfer über einen Stuhl und schob ihn näher ans Feuer.
    Nackt streckte er die Arme in alle Richtungen und rieb sich dann die schmerzenden Schultermuskeln. »Gott, ich danke dir, dass ich nicht viele Esel zu tragen brauche.«
    Er fühlte sich müde, doch sein Blut schien vor Freude in den Adern zu singen. Trotz des drohenden Krieges und des Schneesturmes musste er zugeben, dass er in diesem Moment an keinem Ort der Welt lieber wäre, als mit seiner Liebsten eingeschneit im Jagdhaus Chatelherault.
    Elizabeth zog ihn an wie ein Magnet, und er sah absolut keinen Grund, ihrer Anziehungskraft zu widerstehen. Er ging barfuß ins Schlafzimmer, stand eine ganze Weile nur da und schaute auf sie hinab. Er hatte das Gefühl, als wären sie immer noch mit einem unsichtbaren goldenen Band verbunden, das nie gelöst worden war. Egal, wie oft man sie trennte, die Kraft ihrer gegenseitigen Anziehung war so zwingend, dass er glaubte, dass ihre Lebensläufe sie immer und immer wieder zueinander bringen würden. Warum sonst hatte das Schicksal sie ihm in die Hand gegeben? Schließlich zog er die Decke zurück und schlüpfte neben ihr ins Bett.
    John lag an ihren Rücken gedrückt, einen Arm um ihre Taille gelegt, ihren Kopf unter seinem Kinn. Er spürte, wie sie zufrieden seufzte. Obwohl sie die Ehefrau eines anderen war, fühlte es sich so richtig an, wie er neben ihr im Bett lag, seinen Körper um den ihren geschlungen. Sie war seine Frau. War es immer gewesen. Würde es immer sein.

29
     
    »Oh Gott, John Campbell, du hast mich entführt!«
    Elizabeth setzte sich mit weit aufgerissenen Augen im Bett auf. »Du hast mir die Hände gebunden, damit ich mich nicht wehren kann. Und du bist nacktl«, rief sie erschreckt.
    Er sah sie verwundert an. »Beth, ich habe dich gerettet. Ich habe deine verletzten Hände verbunden. Und du bist auch nackt«, neckte er sie, unglaublich erleichtert, dass sie wach war und sich gut genug fühlte, um ihn anzugreifen.
    »Ich habe dich draußen im Schneesturm gefunden, du lagst bewusstlos unter einem abgebrochenen Ast. Es ist ein Wunder, dass du nicht erfroren bist.« Seine Worte wurden plötzlich rau. »Ich sollte dir eine Tracht

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