Die irische Wildkatze
Prügel verpassen, du unvorsichtige kleine Wilde - wegen eines Esels dein Leben zu riskieren!«
Sie zog die Daunendecke hoch, als könnte sie sich damit vor ihm schützen. »Jetzt erinnere ich mich wieder. Distel ist aus dem Stall entkommen, und ich fürchtete, die Wölfe würden ihn fressen. Queenie und ich haben ihn unter dem Schnee begraben gefunden.«
»Gehe ich recht in der Annahme, dass Queenie die Collie-Hündin und Distel der Esel ist?« Die heruntergerutschte Bettdecke hatte eine Menge von ihren hohen Brüsten enthüllt, und es fiel ihm schwer, ihr Vorwürfe zu machen.
»Hast du sie gefunden?«, fragte sie voller Hoffnung.
»Queenie hat mich gefunden und darauf bestanden, dass ich ihr folge. Ich brachte dich zuerst nach Chatelherault, dann ging ich noch einmal los, um den verdammten Esel zu holen. Ich habe sie beide zuletzt im Salon beim Feuer gesehen, wo sie schliefen.«
»Wir sind also in Chatelherault? Wie lange habe ich ... haben wir ...«
»Zusammen geschlafen?« Er grinste. »Ungefähr zwei Stunden.«
»Wie könnt Ihr es wagen, Sir, die Gastfreundschaft der Hamiltons zu missbrauchen? Verschwindet sofort aus meinem Bett! Und lasst dieses lüsterne Grinsen auf der Stelle.«
Er warf die Bettdecke zurück und stieg nackt aus dem Bett. »Dem ersten Befehl kann ich gehorchen. Das Zweite ist unmöglich.« Sein Grinsen wurde noch breiter. Er hob die Hand. »Nein, Euer Gnaden, ich bestehe darauf, ein Dank ist nicht notwendig. Es macht mir Spaß, Damen und Esel herumzutragen. Allerdings muss ich sagen, dass von euch dreien die Hündin im Salon am meisten Intelligenz hat.«
Sie funkelte ihn zornig an. »Bringt mir mein Kleid.«
»Es ist aus Wolle und wird bestimmt noch ziemlich feucht sein.«
»Dann bringt mir meinen Unterrock!«, befahl sie herrschaftlich.
»Es tut mir Leid, Herzogin, aber Ihr besitzt keinen Unterrock mehr. Den habe ich benutzt, um Eure Hände zu verbinden.«
Elizabeth hielt hilflos die Hände in dem Bemühen hoch, ihren ganzen Trotz aufzubringen und brach in Zornestränen aus. »Nenn mich nicht Herzogin. Du musst doch wissen, wie sehr ich es hasse, verabscheue und schrecklich finde, eine Herzogin zu sein.«
In zwei Schritten war er neben ihr und zog sie in seine Arme. »Weine nicht, Beth.« Er hob ihr Gesicht und wischte ihr mit sanften Fingerspitzen die Tränen ab. »Du wirst dich bestimmt besser fühlen, wenn du erst etwas gegessen hast, das verspreche ich.«
Sie entzog sich ihm und nickte, wütend auf sich selbst wegen der Tränen.
Wenige Minuten später kam John mit einer großen Schüssel zurück. Er deutete auf ihre Verbände. »Ich werde dich füttern müssen. Ich habe Queenie auch eine Schüssel gegeben, aber wir beide werden diese hier teilen.«
»Es duftet wunderbar. Ich bin ja so hungrig! Oh, aber was ist mit Distel?«
»Ich habe dem Esel Hafer gegeben, den ich aus dem Stall mitgebracht hatte, um Haferbrei zu machen.« Er hob den Löffel an ihre Lippen und genoss es, ihr zuzusehen.
»Hmm, ich habe keinen Kanincheneintopf mehr gegessen, seit ich in Irland war.«
Das Wort Irland weckte in ihnen beiden Erinnerungen. Und sie beide wünschten, sie könnten die Uhr zurückdrehen zu jener unbeschwerten, unbesorgten Zeit.
Elizabeth errötete. Nackt hier zu sitzen und gemeinsam etwas Warmes zu essen, war entschieden zu intim, vor allem, da die dunklen Blicke des gut aussehenden Teufels sie regelrecht verschlangen. Sie betrachtete seine Hände, als er sie fütterte. Sie waren schön, sinnlich, beunruhigend. Sie erinnerte sich dunkel an etwas, was er vorher mit ihr getan hatte. Erst wusste sie es einen Moment lang nicht mehr, dann erinnerte sie sich an das Gefühl, wie diese Hände sie von Kopf bis Fuß, vorn und hinten, oben und unten massiert hatten. Seine Hände waren zusammen mit seiner Nacktheit einfach eine zu große Versuchung. Sie öffnete den Mund für den letzten Löffel, senkte aber gleichzeitig die Lider. »Frierst du nicht?«, fragte sie nachdrücklich.
»Du weißt doch, dass ich nicht friere ... so nah wie ich dir bin, kannst du mein Feuer spüren, Elizabeth.« Er wischte mit dem Finger durch die leere Schüssel und hob ihn zu ihren Lippen.
Sie konnte der Versuchung nicht widerstehen, ihn abzulecken, obwohl sie wusste, dass das eine Herausforderung war. Sie wurde noch roter. Wenn sie sich die Wahrheit eingestand, musste sie zugeben, dass sie ihm nie widerstehen konnte. »Bitte, hole mir meine Unterwäsche. Ich möchte zum Feuer gehen. Ich möchte die Tiere
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