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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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sein, dann kommt Marias Baby. Sie hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, da wurde eine Nachricht vom Grafen von Coventry gebracht. Sie befahl, eine Kutsche bereitzumachen und rannte hinauf, um Bridget zu suchen.
    »Mutter, Maria hatte eine Fehlgeburt. Wir müssen sofort zu ihr.«
    Elizabeth ließ Jamie in den fähigen Händen von Nan und Emma zurück und Hamilton in der Sorge von Morton und Mr. Burke, denen sie erklärte, dass sie wahrscheinlich die ganze Nacht fortbleiben würde.
    Marias Aussehen schockierte sie zutiefst. Ihre Schwester lag im Bett und war so blass und dünn, dass Beth sie kaum wiedererkannte. Bridget brach sofort in Tränen aus. George stand ebefalls zerrauft und abwesend herum und wirkte hilflos. Elizabeth wusste, dass sie bald drei Patienten hätte, wenn sie die beiden nicht ablenkte. »Mutter, geh, und sprich mit der Köchin. Erkläre ihr, wie man Gerstenwasser macht, und ich glaube, dass Maria auch eine Brühe gut tun würde.«
    Sie nahm George beiseite. »Hat sie das Baby gesehen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Die Hebamme hat sich um ... äh ... alles gekümmert.«
    »Gut! Ich möchte, dass du für Maria einen Arzt rufst, George.«
    »Ich gehe und hole ihn.« George wollte sich irgendwie nützlich machen können.
    Als Beth mit Maria allein war, wusch sie ihr das Gesicht und nahm dann ihre Hand. »Hast du Schmerzen? Nein, versuch nicht, zu sprechen. Sonst musst du husten.« Mein Gott, dieser Husten gefällt mir überhaupt nicht. Sie sieht aus, als hätte sie Schwindsucht.
    Innerhalb von einer Stunde war George mit seinem Arzt zurück. Elizabeth führte mit ihm ein Gespräch unter vier Augen und erwähnte ihre Befürchtungen. Dann brachte sie George hinunter in den Salon und goss ihm einen Whisky ein.
    »Wie geht es mit dem Krie g ? Ich bin in letzter Zeit so von der Welt abgeschnitten und weiß, dass in den Zeitungen oft das Falsche steht.«
    George schien froh, für ein paar Minuten von seinen persönlichen Sorgen abgelenkt zu werden. »Alle unsere Verluste werden Newcastle zu Lasten gelegt. Er kann nur noch Premierminister bleiben, weil er William Pitt gerade zum Kriegsminister ernannt hat. Pitt soll die oberste Heeresdirektion und die auswärtigen Angelegenheiten übernehmen. Gott sei Dank! John Campbell und Argyll haben immer Pitts Ansicht geteilt, dass wir die holländischen und deutschen Truppen wegschicken und nur Britanniens eigene Armee einsetzen sollten. Pitt mag ein Despot sein, doch solche Leute braucht man, um Kriege zu gewinnen, keine zögerliche alte Tante wie diesen Newcastle.«
    »Hast du von John gehört?« Sie hielt den Atem an.
    »Ja, er ist zum Oberst befördert worden. Er muss wirklich eisernen Mut besitzen.« George hörte den Doktor kommen. »Da ist er ja endlich.«
    »Lady Coventry braucht Erholung in warmem Klima. Sie braucht Ruhe und gute Ernährung, um sich von der Fehlgeburt zu erholen, aber gegen ihren Husten braucht sie auch Sonne und frische Luft. Englands Klima ist im Winter zu feucht und kalt. Ich habe ihr ein Schlafmittel gegeben und ihrer Mutter ein Tonikum hinterlassen. Ich glaube, ein vollmundiger Portwein würde ihr auch gut tun.«
    »Ich werde mit ihr nach Italien fahren, wenn es ihr gut genug geht, dass sie reisen kann. Was glaubt Ihr, Doktor, wann sie dafür stark genug sein könnte?«
    »Eine Woche oder zehn Tage Bettruhe sollten ausreichen. Italien ist eine gute Wahl. Essen, Wein und Sonnenschein sind die beste Medizin.«
    Als er ging, sagte George zu Beth: »Du hast deine Hände ja mit James voll, aber meinst du, Bridget würde gern mit uns kommen?«
    »Da bin ich sicher, George. Geh nur hinauf und frage sie.«
    Um Mitternacht überredete Elizabeth ihre Mutter, für ein paar Stunden zu schlafen, so dass sie dann wieder übernehmen könnte, wenn Beth selbst zum Grosvenor Place zurückkehrte. George weigerte sich, von Marias Seite zu weichen, und während der Nacht, als sie schlief, verbrachte Elizabeth mit ihrem Schwager Stunden damit, sich über die Angelegenheiten bei Hofe, Politik und den Krieg zu unterhalten. Dann packte sie die schönen Kleider ihrer Schwester für den Aufenthalt in Italien. Nach dem Frühstück küsste sie Maria zum Abschied und fuhr nach Hause.
    Elizabeth war die ganze Nacht wach gewesen und wusste, dass sie für ein paar Stunden schlafen sollte. Zuerst ging sie zu den Räumen ihres Mannes und stellte fest, dass er noch schlief. Sie und Morton verließen zusammen sein Zimmer. »Wenn er nach mir fragt, wenn er aufwacht, sagt

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