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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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ich schätze, das wisst Ihr schon, Lady Elizabeth.«
    Sie errötete, ohne es zu wollen. Noch ein John Camphell... noch ein Teufel mit silberner Zunge! Sie trat zur Seite, um ihn vorbeigehen zu lassen, schaute hinter ihm her, wie er mit etwas seltsamem Gang davonhinkte. Nachdem Dandy sein Geschäft gemacht hatte, gingen sie wieder hinauf, wo Emma mit Auspacken beschäftigt war. »Nicht nötig, meine Sachen auszupacken, Emma. Wir werden nicht hier bleiben.«
    »Baden!«, rief Jamie voller Vergnügen.
    »Ja, geh und hol dein Schiff. Du kannst baden«, stimmte ihm Emma zu. »Das Badezimmer ist riesig ... in die Badewanne könnt Ihr zusammen steigen, Mama.«
    »Ich habe Campbell versprochen, mit ihm auszureiten. Ich muss mich anziehen, Emma. Wenn ich ihn warten lasse, bin ich im Nachteil.«
    In dem jadegrünen Reitkleid, das Charlie ihr vor so langer Zeit geschenkt hatte, ritt Elizabeth auf einem Damensattel neben Campbell her. Morgennebel hingen über den purpurnen Gipfeln der Grampian Berge. Die Ausblicke waren atemberaubend. Die kristallklare Luft roch nach Farn und Heidekraut.
    »Argyll-Land erstreckt sich so weit das Auge reicht in alle vier Himmelsrichtungen noch weit jenseits der Grampians. Wenn du nach Westen bis ans Meer reitest, kommst du nach Morven und zur Insel Mull. Wenn du nach Süden bis zum Loch Fyne reitest, siehst du dort die große Insel Kintyre. Dorthin muss ich zum Rekrutieren. Die Männer von unseren Inseln sind von Natur aus und seit Generationen Seemänner.«
    Die unheimliche Größe von Argyll war prächtig, eindrucksvoll, aber für Elizabeth auch bedrückend. In nicht zu ferner Zukunft wäre John der Herzog von Argyll, Herr all dessen, was er ihr gezeigt hatte. Seine Frau wäre die Herzogin von Argyll, und sie wusste, dass sie niemals dem Standard gerecht werden konnte, den ehemalige und jetzige Herzoginnen gesetzt hatten. Und sie hatte auch nicht den geringsten Ehrgeiz, es zu versuchen. Ich hasse es schon, im Damensattel zu reiten! »Ich bin heute morgen deinem Vater begegnet. Er hinkte ziemlich stark.«
    »Von einer alten Kriegsverletzung, die ihm nie etwas ausgemacht hat, als er noch jünger war - doch jetzt zeigt sich, dass es ein dauerhafter Schaden ist. Das hat jedoch seinen Blick für Damen nicht beeinträchtigt.« John grinste. »Er sagte, du wärest Frau genug, um noch das Herz eines alten Mannes höher schlagen zu lassen, dann korrigierte er sich: Sogar eines toten Mannes.«
    »Warum beziehen Männer immer alles auf Sex?«, fragte sie bissig.
    Er versuchte, sein Lächeln zu verbergen. »Das liegt in der Natur des Menschen. Du tust so, als würdest du dich ärgern, dabei bist du geschmeichelt. Liegt auch in der Natur des Menschen.«
    »Du hast auf alles eine Antwort!«
    »Nicht ganz, Beth. Ich habe noch keine Antwort auf die Frage, die ich dir gestern Abend gestellt habe.« Sein Gesicht wirkte eindringlich. »Wirst du mich heiraten?«
    Ich will, dass er mich liebt, und ich glaube, dass er es tut, aber wenn ich seine Frau wäre, würden wir beide am Schluss dabei unglücklich. Ich kann nicht in eine Form gebracht werden, die nicht zu mir passt. Das wäre ein freudloses Dasein. Sie fasste sich und sah ihm in die Augen: »John, meine Antwort ist Nein.«
    Sie sah die Überraschung auf seinem Gesicht. Doch der Ärger kehrte schnell zurück, seine dunklen, glitzernden Augen wurden schmal. »Ich wollte dir kein Ultimatum stellen. Ich wollte nicht, dass es hierzu kommt, aber du lässt mir keine Wahl. Ich werde nicht zulassen, dass du mir meinen Sohn vorenthältst. Wenn du mich heiratest, wird unser Sohn der Herzog von Hamilton bleiben und niemand wird je erfahren, dass er nicht James Douglas legitimer Erbe ist.« Seine starken Hände schlössen sich fester um die Zügel. »Wenn du dich weigerst, mich zu heiraten, werde ich dir Jamie wegnehmen, der ganzen Welt enthüllen, dass er mein Sohn ist, ihn zu meinem Erben machen, und dann wird er die Hamilton-Titel und Besitztümer nicht bekommen.«
    Diesmal war Elizabeth überrascht. »Du würdest ihm wirklich seine Hamilton-Titel und die Besitztümer wegnehmen?«
    »Nicht ich, Beth, du würdest das tun. Du hast die Wahl.«
    Ein Knoten aus Angst zog sich in ihr zusammen, der sich mit ihrem Zorn verband. Sie war klug genug, ihren Ärger zurückzuhalten, so dass sie klar denken konnte und Vor-und Nachteile für sich und ihren Sohn abwägen. Wenn sie sich gegen die Macht von Argyll stellte, würde sie verlieren. Ich dachte, er liebt mich! Das Gefühl von

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