Die irische Wildkatze
sprach. Eines wusste sie dabei ohne jeden Zweifel: Sie würde niemals einen anderen Mann heben als diesen. Ihre Gedanken wanderten weiter zu den Vorzügen für ihren Sohn. Es gab zahlreiche.
Es ist doch sicher meine Pflicht als Mutter, die Interessen meines Sohnes vor meine eigenen zu stellen? Es ist meine Pflicht und Schuldigkeit, zu tun, was das Beste für Jamie ist. Wenn ich es zulasse, dass John sein Vater wird, bleibt James George der unumstrittene Erbe von Hamilton. Sie schauderte. John war Soldat. Das Land lag im Krieg gegen Frankreich. Was, wenn er fiel? Und dann kam die erstaunliche Antwort darauf: Wenn Jamie unser einziger Sohn bliebe, würde er vielleicht der Erbe sowohl des Herzogtums von Argyll als auch Herzog von Hamilton.
Sicherlich wäre das kleine Opfer, den Mann zu heiraten, den sie liebte, in Jamies Interesse? Dann hätte er sowohl Mutter als auch Vater, die ihn anbeteten. Elizabeth näherte sich weiter, ihr Blick wurde weicher, und ihre Mundwinkel hoben sich.
John schaute in der Erwartung auf, dass sie aufgab.
Als sie ihm in die Augen sah, erkannte sie sofort, dass er ihr Kind benutzte, um sie zu kontrollieren, genau wie Hamilton es getan hatte. Sie riss Jamie wütend von ihm weg. »Geh zum Teufel, John Campbell! Ich wäre doppelt verdammt, wenn ich es je zulassen würde, eine doppelte Herzogin zu werden!«
Sie nahm ihren Sohn auf den Arm und marschierte zurück ins Schloss, ohne sich um seinen Widerstand zu kümmern. Sie traf Emma, die gerade einen zerrissenen Ärmel an einem von Jamies Hemden nähte. »Pack deine Sachen. Wir brechen sofort auf.« Sie zog die Schublade einer Kommode auf, zerrte die Kleidung ihres Sohnes heraus und warf sie in seinen Koffer. Sie hieß Emma, sein Spielzeug einzusammeln und ging in ihr Schlafzimmer, um ihre eigenen Sachen zu packen.
Als sie fertig war, suchte sie Mr. Burke auf. »Bitte sagt meinem Kutscher, er soll die Kutsche fertig machen. Wir haben gepackt und sind fertig zum Aufbruch.«
»Seine Lordschaft hat Eure Kutsche zur Reparatur geschickt.«
»Sie brauchte keine Reparatur. Wo ist mein Kutsche?«, wollte sie wissen.
»Ich würde es Euch sagen, wenn ich es wüsste, Euer Gnaden.«
Wütend und außer sich vor Frustration scheuchte Elizabeth Emma, Jamie und Dandy in ihr Zimmer, drehte den Schlüssel im Schloss um und lehnte ihren Degen an den Türrahmen. Es war zu spät, um heute noch irgendetwas zu erreichen, aber wenn ihre Kutsche samt Kutscher nicht am Morgen wieder da waren, würde sie mit dem mächtigen Herzog von Argyll sprechen.
36
John Campbell lag im Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Er verfluchte sich selbst für die ungeschickte Art, mit der er die Sache angegangen war. Er setzte sich auf, rückte zum zehnten Mal sein Kissen zurecht und warf sich wieder in einem vergeblichen Versuch hin, es sich bequem zu machen. Er war ein Mann, der einfach nicht akzeptieren konnte, sich geschlagen zu geben, selbst wenn die Wahrheit ihm ganz offensichtlich ins Gesicht starrte.
Sein Blut strömte wild wie in einer Schlacht, seine Stimmung war aufgewühlt und gefährlich. Er warf die Decke zurück und stellte seine Füße finster entschlossen auf den Bettvorleger, in Elizabeths Zimmer zu gehen und sie mit Gewalt seinem Willen unterzuordnen. Sie war das ärgerlichste, sturste weibliche Wesen, das ihm je begegnet war. Sie forderte ihn absichtlich dazu heraus, Gewalt anzuwenden, und bei Gott, er würde sie dazu bringen, nachzugeben, und wenn es das Letzte war, was er tat. Er würde sie lieben bis sie sich wand und voller Lust war und sich ihm stöhnend unterordnete. Er würde ihre bedingungslose Aufgabe verlangen.
Warum beziehen Männer immer alles auf Sex? Er hörte ihre Worte klar, als hätte sie sie eben erst ausgesprochen. Er stand auf, schob seine Finger frustriert in sein schwarzes Haar. Er konnte sie ohne weiteres körperlich verführen, so dass sie ihm willig, eifrig, ihren Körper überließ, aber John wusste, dass er mehr wollte als das. Er wollte, nein brauchte ihr Herz und ihre Seele.
Er ging in seinem Zimmer auf und ab wie ein Löwe im Käfig. Er konnte absolut nicht verstehen, dass sie sich weigerte, seine Frau zu werden. Sie hatten sich seit Jahren danach gesehnt, zusammen sein zu können, und jetzt, da sie nicht mehr durch einen Ehemann gebunden war, stand einer Ehe zwischen ihnen absolut nichts mehr im Wege. Sie hatten schon einen Sohn miteinander, und John wollte auch der Vater ihrer zukünftigen Kinder sein. Das
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