Die irische Wildkatze
hatte.
Emma schloss die Augen glücklich und erleichtert, aber zu müde, um sich zu bewegen.
Elizabeth hob den Kopf von seiner Brust. »Hilf mir mit Jamie.«
John stieg in die Kutsche, wickelte die Campbelldecke warm um seinen Sohn, hob das Kind mit sanften, liebevollen Händen in seine Arme und ließ dabei erkennen, wie sehr er den Kleinen liebte. »Soll ich wiederkommen und dich auch tragen, Emma?«, murmelte er.
»Ich komme schon zurecht, Mylord. Obwohl ich zu Mr. Burke nicht nein sagen würde!«
Mit Elizabeth an seiner Seite trug John Jamie in seinen Turm hinauf zu dem Zimmer, wo das Kind schon einmal geschlafen hatte. Er schaute zu, wie Beth ihrer beider Sohn auszog und ins Bett brachte, er staunte, dass er dabei nicht einmal die Augen aufmachte. Er drehte die Lampe herunter und streckte seine Hand aus.
Elizabeth legte ihre Hand in die seine, dann stiegen sie zusammen die Treppe zu Johns Zimmern hinauf. Er führte sie zum ledernen Sofa vor dem Feuer und zog ihr den Mantel aus. Dann kniete er sich vor sie, um ihr auch die Stiefel auszuziehen.
»Ich habe Jamie mitgenommen, weil ich wusste, dass du ihm folgen würdest ... das macht es aber nicht richtig. Ich glaubte, dir so meine Kraft zu zeigen, doch dabei gab ich nur meine Schwäche zu erkennen.«
»Ich hätte gern, dass wir immer deine Schwäche bleiben«, sagte Elizabeth ehrlich.
»Während ich hier unten knie, frage ich dich noch einmal, ob du meine Frau werden willst, aber du sollst wissen, worauf du dich da einlässt. Morgen, mit der Flut am Nachmittag, muss ich mich auf den Weg nach Kintyre machen, um Matrosen zu rekrutieren, danach segle ich nach Mull, Morven und Tyrie. Ich werde einen Monat lang fort sein, und ich bitte dich, mit mir zu kommen. Die Fischerdörfer befinden sich an kahlen, sogar im Sommer vom Wind gepeitschten Orten. Jetzt, im Herbst, kann das Wetter auch wild und kalt werden. Die Häuser der Dorfbewohner sind bescheiden, ihr Leben oft karg. Ich möchte, dass du mit mir kommst, weil du weißt, wie es ist, wenn man Hunger hat. Du weißt, wie es ist, wenn man nur einen Kittel zum Anziehen hat. Sie werden dein Mitgefühl spüren und wissen, dass du nicht auf sie herunterschaust.«
»Natürlich komme ich mit dir.«
Er hielt warnend eine Hand hoch, um zu zeigen, dass er noch nicht fertig war. »Ich bin nicht nur Soldat von Beruf, sondern auch der Erbe von Argyll. So sicher wie die Nacht dem Tag folgt, wirst du eine doppelte Herzogin werden, und du wirst oft in Seide und Juwelen bei Hofe erscheinen müssen. Du wirst deine Zeit zwischen London und Schottland teilen müssen. Manchmal werden wir große Feste geben müssen, aber es wird auch wertvolle, ganz private Zeiten geben, die wir teilen werden, um zu lachen und zu lieben und mehr Babies zu machen. Willst du mich heiraten? Heute Nacht?«
»Ja. Ja, das will ich!«
Er küsste ihre Finger. »Komm, ich möchte es meinen Eltern sagen.«
Elizabeth holte tief Luft. »Oh, muss ich mit? Kannst du das nicht allein?«
Seine Stimme wurde weich. »Du klingst, als hättest du Angst.«
»Habe ich auch«, flüsterte sie.
Er zog sie hoch und legte besitzergreifend einen Arm um sie. »Ich sehe dir so gern zu, wenn du deinen Mut zeigst.«
Sie holte tief Atem und begleitete ihn zum Herrenturm. Es fühlte sich an wie der längste Gang, den sie je gegangen war.
Mary Campbell öffnete die Tür ihres Zimmers, um das Paar hereinzulassen, das einander so offensichtlich liebte. Der Herzog von Argyll saß vor dem Feuer, sein verkrüppeltes Bein hatte er hochgelegt. Sie beide wirkten interessiert und erwartungsvoll.
»Ich habe Elizabeth gebeten, mich zu heiraten, und sie hat angenommen.«
»Herzlichen Glückwunsch, John. Das sind ja prächtige Neuigkeiten!« Marys Gesicht strahlte in wahrem Glück.
»Komm, Mädel, lass dich mal anschauen«, forderte Argy ll.
Mit Johns Hand an ihrem Rücken näherte sich Elizabeth Argyll. Sie fühlte sich schüchtern und unglaublich jung.
Argyll sah sie sich gut an und nickte dann. »Ich glaube, du hast die passende Frau gefunden, Campbell.« Er zwinkerte seiner werdenden Schwiegertochter zu.
»Wir heiraten noch heute Nacht in der Kapelle.«
Das Gesicht seiner Mutter zeigte ihren Einspruch. »Nein, nein, ihr müsst eine richtige Hochzeit haben. Eine förmliche Hochzeit vor dem ganzen Clan!«
John schüttelte fest den Kopf. »Selbst wenn Beth warten würde, ich will es nicht. Wir lassen uns heute Nacht trauen und brechen morgen auf.«
Mary sah Elizabeth an.
Weitere Kostenlose Bücher