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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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waren. Sie dunkelte ihre Wimpern mit einem winzigen Bürstchen nach, dann legte sie rosa Rouge auf ihre Lippen und puderte sich die Nase.
    Die Zofe klopfte an der Tür. »Die Kutsche ist bereit, Mylady.«
    »Sollen wir Dandy mitnehmen?« Als Elizabeth eifrig nickte, bat Charlie ihre Zofe, die Leine des Hundes zu holen.
    Elizabeth und Charlotte bestiegen die Kutsche und öffneten ihre spitzenbesetzten Sonnenschirme. Sie saßen den Pferden zugewandt, während die Zofe, Jane, den gegenüberliegenden Platz einnahm. Der Kutscher lenkte den Wagen den Piccadilly entlang in Richtung Hyde Park und fuhr dann langsam um die Kurve in die Serpentine Road. Es war ein warmer, sonniger Nachmittag, und der Park war voller Damen, die zu Fuß darin spazieren gingen oder in der Kutsche fuhren.
    Lady Charlotte wurde von allen begrüßt, die sie passierten, während Beth Mengen von neugierigen Blicken bekam. Sie war zum ersten Mal in diesem Park, der zurzeit in Mode war, und als sie über die Serpentine-Brücke fuhren, suchte ihr Blick die Menge ab, ob sie nicht Maria und ihre Mutter entdecken könnte. Plötzlich erstarrte Elizabeth. Zwei Männer ritten auf sie zu: Will Cavendish und John Werweißwieerbieß.

8
    Früh an diesem Morgen, als Will den Stall von Devonshire House betrat, sah er überrascht, dass Johns Pferd noch dastand. Daran erkannte er, dass sein Freund in der vergangenen Nacht noch nicht nach Sundridge in Kent zurückgekehrt war, sondern wohl in seinem Stadthaus in der Half-Moon-Street übernachtet hatte. Als John gegen Mittag kam, um seinen Vollblüter Dämon abzuholen, erklärte ihm Will, er habe die Hoffnung, Charlie im Hyde Park anzutreffen und ob er ihn nicht begleiten könnte.
    Als die beiden Reiter die Rotten Row verließen und in Richtung Serpentine-Brücke trabten, wandte sich Will mit einem triumphierenden Grinsen an John: »Da ist Charlotte, und wenn ich mich nicht irre, ist sie in Gesellschaft einer Dame, die du kennst.«
    John sah Will vorwurfsvoll an. »Du hast also gewusst, dass sie zusammen sein würden, als du mich gebeten hast, dich zu begleiten.«
    »Ich wusste es nicht... Ich vermutete es nur, weil Charlie so eine Andeutung gemacht hatte.«
    Die Männer blieben sofort stehen und warteten, bis die Kutsche die Brücke überquert hatte. Charlotte wies den Kutscher an anzuhalten. Sobald die Kutsche hielt, ließ Will sein Pferd auf Charlies Seite der Kutsche gehen. John trabte mit Dämon auf die andere Seite, hob seinen hohen Hut und nickte kurz. »Fräulein Gunning.«
    Elizabeths violette Augen glühten vor Zorn. »Ich habe von meiner Schwester erfahren, dass Ihr Sundridge heißt, nicht Campbell!«
    »Beides. Ich bin John Campbell, Baron von Sundridge.«
    Ihre Augen weiteten sich. »Ihr seid ein Adliger ? Das habe ich nicht geahnt!«
    »Es gibt wahrscheinlich eine Menge Dinge von mir, die Ihr nicht kennt.«
    »Wie zum Beispiel?« Das war eine klare Herausforderung.
    »Ich bin Soldat«, sagte er einfach, ohne dabei zu erwähnen, dass er den militärischen Rang eines Majors innehatte.
    Das hätte ich mir denken können! Er hat den gefährlichen, wilden Blick eines Kriegers. »Ihr hättet mir diese Dinge erzählen können, Lord Sundridge.«
    »Und Ihr hättet mir erzählen können, dass das mit der Schauspielerin nur eine Phantasie von Euch ist ... ein Spiel, das Ihr gern spielt.« Ihr Gesicht unter dem rosa Sonnenschirm leuchtete mit einer verlockenden, durchscheinenden Schönheit, die seinem Verstand übel mitspielte.
    Elizabeth senkte flüchtig die Lider, dann hob sie sie wieder und sah ihm mit einem Lächeln in die dunklen Augen. »Es tut mir Leid.«
    Bei Gott, wenn du gern Spiele spielst, Elizabeth, da gibt es ein paar, die ich gern mit dir spielen würde! »Waffenstillstand. Sollen wir noch einmal von vorn beginnen, stolze Titania?«
    Sie lachte. »Ja, das sollten wir, mein Lord Oberon.« Dandy bellte zustimmend, und sie lachten gemeinsam.
    Will beugte sich vom Sattel, um etwas im Vertrauen zu Lady Charlotte zu sagen. »Wenn ihr morgen früh ausreiten könntet, würde mich das sehr freuen.«
    »Elizabeth übernachtet bei mir. Vielleicht würde ihr ein Ritt Spaß machen, besonders, wenn wir noch anderen, bekannten Reitern begegneten.«
    Will lächelte sie an und verstand, was sie sagen wollte. »Ich werde mein Bestes tun, ihn bis morgen hier in London zu halten.«
    Als die Kutsche den Piccadilly hinunterfuhr, fragte Charlie: »Kannst du reiten, Elizabeth?«
    Beth, die ganz verloren in ihrer Träumerei

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