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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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die Braut ihren Platz neben dem Bräutigam einnahm, richteten sich Elizabeths Gedanken auf William. Sein Vater, sein Bruder und seine Schwestern waren zwar anwesend, doch seine Mutter fehlte viel sagend in der Gesellschaft. Gerüchte besagten, die Herzogin von Devonshire wäre so verärgert, dass ihr Mann sich gegen ihren Wunsch auf die Seite seines Erben gestellt hatte, dass sie aus Chatsworth ausgezogen und nach Eyam gegangen war. Ihre Gnaden hoffte, in den Augen der Gesellschaft so zur Märtyrerin zu werden, doch stattdessen wurde in der feinen Gesellschaft geflüstert, die alte Herzogin wäre verrückt geworden.
    Elizabeth betrachtete den gut aussehenden Bräutigam und hoffte von ganzem Herzen, dass es seiner Mutter nicht gelungen war, die Freude aus seiner Verbindung mit Charlotte zu vertreiben. Ihr Blick richtete sich auf seinen Bruder Charles, der neben ihm stand, und sie wünschte sehnsüchtig, es wäre seinem besten Freund John Campbell gelungen, rechtzeitig zur Hochzeit wieder hier zu sein. John hatte ihr noch einmal einen Brief geschickt, in dem er erklärte, dass angesichts der Tatsache, dass sein Bruder im Ausland war, seine Mutter ihn gebeten hatte, zu Weihnachten bei seiner Familie zu bleiben. Er würde dann im Januar nach London zurückkommen. Leider musste sie auch diesen Brief verbrennen.
    Die Boyles sparten nicht an der prächtigen Feier für mehr als zweihundert geladene Gäste. Hochzeitsgeschenke waren in der langen Bildergalerie ausgestellt, ein großes Orchester spielte im Ballsaal, damit die Gäste schon vor dem großen Galadiner tanzen konnten, und Burschen in Livree boten überall Tabletts mit hohen Champagnergläsern an, damit alle auf die Neuvermählten anstoßen konnten.
    Als Maria Gunning zweimal mit dem jungen Prince of Wales tanzte, bat George Coventry, verrückt vor Eifersucht, Elizabeth, ob er mit ihr tanzen könne. Hamilton, der auf seine eigenen Interessen bedacht war, übernahm sie von seinem Freund George. Dann kam Michael Boyle mit dem Hintergedanken, seinen Freunden einen kleinen Streich zu spielen, und übernahm den Tanz mit Elizabeth, noch bevor er zu Ende war. Als die Musik aufhörte, versammelten sich Williams männliche Freunde um ihn und griffen nach Champagnergläsern, um mit ihm anzustoßen.
    »Wie schade, dass John nicht hier sein kann«, erklärte William. »Trinken wir auf unseren abwesenden Freund.«
    Michael Boyle lachte und wackelte viel sagend mit den Augenbrauen in Richtung Charlie. »Er konnte es wahrscheinlich nicht ertragen, seinen Freund unter dem Joch der Ehe zu sehen.«
    »Gut möglich, dass er selbst unter dem Joch der Ehe aus Schottland zurückkommt«, scherzte Coventry.
    Boyle sah den flüchtigen Ausdruck von Kummer in Elizabeths Blick. »Die schottischen Damen haben Eis in den Adern, heißt es. Du bist Schotte, Hamilton - stimmt das nicht?«
    »Doch, aber keine von ihnen würde nicht beim Gedanken an ordentlichen Grundbesitz schmelzen oder bei der Vorstellung von einem schönen Paar von Dudelsäcken, die spielen: Die Campbells kommen, Hurra, Hurra!«
    William lachte. »Ein schönes Paar von Dudelsäcken hat John ganz sicher!«
    Hamilton sah, wie Elizabeths Wangen sich zartrosa tönten. »Die Unterhaltung bekommt einen schlüpfrigen Ton. Verzeiht uns, Fräulein Gunning - diese Art von rauen Bemerkungen ist unverzeihlich.« Er begleitete sie hinüber zu ihren Eltern.
    Als er fortging, betrachtete Bridget Elizabeth mit fragendem Blick. »Darf ich zu hoffen wagen, dass du mit seiner Gnaden eine Eroberung gemacht hast?«
    »Nein, Mutter«, sagte Elizabeth leise. »Er war nur nett zu mir.«
    »Herzöge scheinen insgesamt ziemlich schwer zugänglich zu sein. Sie haben wohl viel Erfahrung darin, der Hochzeitsfalle zu entgehen. Vielleicht hast du beim Herzog von Grafton mehr Glück. Der ist doch schon seit Jahren Witwer.«
    John Gunning nahm die Hand seiner Tochter. Er ist auch schon seit Jahren Dorothy Boyles Geliebter. »Nein, Bridget, der Herzog von Grafton ist völlig ungeeignet für Elizabeth«, sagte er fest.
    Hamilton gesellte sich zu Coventry, um ein wenig Salz in seine Wunden zu streuen. »Maria zeigt dir ziemlich die kalte Schulter in letzter Zeit, oder täusche ich mich da, George? Sieht irgendwie nicht so aus, als könntest du in nächster Zeit unsere Wette gewinnen.«
    »Ich hatte sie schon ein paarmal fast so weit, James, und das ist sicher viel näher als du an ihre Schwester rangekommen bist, scheint mir.«
    »Wir zwei fangen die Dinge eben

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