Die irische Wildkatze
unterschiedlich an, George. Aber ich warne dich, ich habe die Absicht, dieses Spiel zu gewinnen.«
»Wir alle wissen doch, dass du es nicht ertragen kannst zu verlieren. Und falls du doch zu verlieren drohst, änderst du einfach die Regeln. Wenn das dann auch nicht funktioniert, nimmst du deinen Cricketschläger und gehst nach Hause.«
Seine Lippen hoben sich zu einem lüsternen Lächeln. »Ganz genau.«
Es war schon fast Mitternacht, als Charlotte, die neue Marquise von Hartington, mit ihren Brautjungfern nach oben ging, um ihr Hochzeitskleid abzulegen. Die Jungvermählten würden die Hochzeitsnacht in ihrem neuen Heim Burlington Gardens verbringen, und ein Schlitten, den eine Gruppe Schimmel zog, stand bereit, um sie über die schneebedeckten Felder zu ziehen, die die beiden Herrenhäuser trennten.
Noch bevor Charlie die Treppe hinunterging, hüllte Elizabeth sie in ihren Pelzumhang und flüsterte ihr ins Ohr: »Ich hoffe, dass du immer so glücklich sein wirst wie heute Abend.«
»Oh, Beth, ich glaube nicht, dass das möglich ist. Mein Herz fließt über vor Liebe. Ich hoffe, dass John bald wieder kommt. Und wenn er hier ist, werdet ihr euch in Burlington Gardens treffen können.«
Elizabeth zog ihren Wintermantel an, um den Neuvermählten nach draußen folgen und sie verabschieden zu können. Obwohl sie in einer Menge von Gästen stand, die lachten und winkten, bis der Schlitten im Schneegestöber verschwand, fühlte sich Elizabeth unglaublich allein.
Schaudernd schloss sie die Augen und fühlte den Messingknopf, den sie ins Futter ihres Mantels genäht hatte. Plötzlich war sie nicht mehr allein und fror nicht mehr, denn Johns warme Gegenwart umgab sie.
Der große Saal von Schloss Inveraray war voll mit Menschen, die zum Weihnachtsfest geladen waren. Gäste, die während der Feiertage hier zu Besuch waren und Nachbarn, die aus einem Umkreis von vielen Meilen gekommen waren, hatten sich fürs Fest versammelt. Lautes Lachen mischte sich mit dem Kreischen von Dudelsäcken, und es wurde von Stunde zu Stunde lauter, während die Campbells Hörner mit Oktoberbier und Whiskeygläser hoben, um den 25. Dezember 1751 zu feiern.
Eine zwölf Meter hohe, geschmückte Douglasfichte stand an einer Seite des Saals, und die Luft war vom Aroma von gebratenem Fleisch und Wild erfüllt. Seit dem frühen Morgengrauen steckten Hochlandochsen, Hirsche, Gänse, Rebhühner und Wachteln an den Spießen, so dass allen in Erwartung des Weihnachtsschmauses der Magen knurrte.
Johns Schwester Anne und ihr Mann, der Graf von Sutherland, hatten ihre beiden Kinder Fiona und Grace mitgebracht, die John auf Schritt und Tritt folgten. Gerade hob er die kleine Grace hoch, damit sie sich von einem Silberteller auf einem der Tische ein Stück Marzipan holen konnte.
»Ihr scheint Kinder zu mögen, und es ist offensichtlich, dass sie Euch anbeten.«
John drehte sich um und sah Mary Montagu, die Tochter des Herzogs von Buccleuch, hinter sich stehen. Sie waren zu Besuch aus Schloss Buccleuch, ihrer rosa Sandsteinfestung, die unglaubliche Schätze barg, einschließlich einer Kunstsammlung, die Dutzende von Van Dycks, einen Rembrandt und einen Leonardo Da Vin ci enthielt. Campbells und Buc cleuchs hatten in der Vergangenheit öfter geheiratet, und John war sich wohl der Tatsache bewusst, dass seine Mutter die junge Lady Mary in der Hoffnung eingeladen hatte, sie zusammenzubringen.
John lachte. »Gracie nutzt mich schamlos aus, weil sie weiß, dass ich ihr bei ihrer Leidenschaft für Süßigkeiten nachgebe.«
Sie legte einen Finger an Graces Kinn. »Hast du ein Glück! Welche Dame würde sich nicht wünschen, dass Ihr ihrer Leidenschaft nachgebt?«
John wurde von Fiona aus der schwierigen Lage gerettet, die versuchte, den Dolch aus seinem Stiefel zu klauen. Er schubste sie sanft. »Hörst du wohl damit auf!«
Lady Mary lachte. »Die Leidenschaft dieser Nichte scheinen Waffen zu sein. In Boughton House in Northamptonshire haben wir eine Waffenkammer mit einer Sammlung, die der des Towers von London nahe kommt. Die würde ich Euch wirklich gern einmal zeigen, John.«
Ihm wurde klar, dass seine Mutter sie beobachtet hatte, denn sie kam herüber und nahm die kleine Grace aus seinen Armen. »John, Lady Mary hat die Absicht nach Neujahr ihre Tante in London besuchen zu gehen, im Winter ist das eine mühsame und riskante Reise. Ich sagte ihr, dass sie dir und deinen Hauptleuten erlauben sollte, sie als Eskorte zu begleiten.«
John
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