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Die irren Fahrten des Gabriel Delacruz: Roman (German Edition)

Die irren Fahrten des Gabriel Delacruz: Roman (German Edition)

Titel: Die irren Fahrten des Gabriel Delacruz: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordi Punti
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ertappt zu werden, und sei es von einem ihrer Kameraden, gab dem Ganzen das Flair eines besonderes schweren Vergehens, einer Todsünde (wie der Priester sagte, der ihnen Religionsunterricht erteilte), wodurch sie sich noch verruchter und männlicher fühlten. Derart verwandelt, fiel es ihnen in der Isolation der Toilettenkabine oder unter dem Zeltdach der Bettdecke umso leichter, sich in die Hauptfigur hineinzuversetzen.
    Einige Minuten nachdem er jenes außerordentliche Gebräu eingenommen hatte, das er selbst im Chemieunterricht, unter den Augen des ahnungslosen Lehrers Don Marcelino, angerührt, stellte sich Bundó vor den Badezimmerspiegel. Und tatsächlich: Er spiegelte sich nicht darin. Er hatte es geschafft! Er war unsichtbar, und sein Plan würde aufgehen! Auch wenn er ihn nicht sah, spürte er, wie sich sein gewaltiger Pimmel aufrichtete, beim bloßen Gedanken an all die Freuden, die ihn in der Zukunft erwarteten. (…) Er trat durch die Drehtür, und einmal ins Innere des Hotels Ritz gelangt, war es ihm ein Leichtes, jener nordischen Schönheit aus Siam, Tochter eines sehr reichen Radschas, bis in ihr Zimmer zu folgen. Da er es kaum erwarten konnte, machte er schon im Fahrstuhl den Versuch, ihre noch bekleideten großen und runden Brüste zu berühren, und sie lächelte, weil es sie kitzelte. Und weil sie glaubte, allein zu sein, denn Bundó war ja, wie wir wissen, unsichtbar, schob sie sich einen Finger unter den Rock. (…) Bundó versprach sich großes Glück mit ihr, doch als er mit ihr ins Zimmer trat, dicht an ihren Körper gedrängt, um keinen Verdacht zu erwecken, entdeckte er, dass dort drinnen die Mutter und eine Schwester der Tochter des Radschas auf sie warteten: eine schöner und lasterhafter als die andere, beide nackt nach einem gemeinsamen Bad und bereit für die Spielchen, die, wie es heißt, den orientalischen Frauen so gut gefallen. Bundó, noch immer unsichtbar für das menschliche Auge, näherte sich dem lasterhaft aufragenden Hinterteil der Mutter und begann ihn mit Hingabe zu kneten (…)
    So weit ein Auszug. Am Schluss der Geschichte verlor Bundós Trank seine Wirkung, und die drei asiatischen Schönheiten wurden seiner ansichtig, doch er bezauberte sie so sehr, dass sie nicht Alarm schlugen, sondern es vorzogen, ihn als Beischläfer auf Lebenszeit zu behalten. Nach Bundós Meinung war diese eine von Gabriels besten Geschichten. Manchmal erwischte ihn der Lehrer im Unterricht mit verträumtem Blick und schrie ihn an: »Bundó, wo sind Sie denn gerade?!«
    »Verzeihung, Herr Lehrer«, erwiderte er unverzüglich und bemühte sich um ein hellwaches Gesicht, doch dabei dachte er: Wenn Sie es wirklich wissen wollen, ich bin in einem Palast in Siam, und da werde ich auch für immer bleiben.
    Gabriel war schüchterner und musste mehr leiden als Bundó. So konnte es passieren, dass er in voller Fahrt, den Zettel mit der Geschichte in der Linken, die Rechte beim eifrigen Auf und ab, plötzlich Schwester Mercedes vor sich sah, die jüngste der Nonnen, und sie wies ihn mit betrübter Miene zurecht, sehr ernst, aber nicht verärgert. Er presste die Augen zusammen, in der Hoffnung, damit würde sie verschwinden. Aber wenn es ihm dann kam, verloschen die kostbaren Sekunden der Lust sogleich unter einer gewaltigen Woge des Schuldgefühls. An einem besonders schwierigen Tag offenbarte er Bundó dieses Problem, und der Freund versprach, Abhilfe zu schaffen. Tags darauf in der Wiederholungsstunde schrieb er ihm in der Hausbibliothek eine besondere Geschichte. Hier der entscheidende Abschnitt:
    Schwester Mercedes, die ihre schwarze Ordenstracht trug, hörte ein verräterisches Stöhnen aus dem Bad. Sie trat ein und öffnete mit dem Hauptschlüssel sämtliche Türen, eine nach der anderen. Hinter der letzten befand sich Gabriel, der sich einen wedelte. Er hatte die Augen geschlossen, doch plötzlich, als der Moment des größten Genusses nah war, riss er sie auf und sah die Schwester vor sich und erschrak furchtbar. Sie aber machte: Pscht!, um ihm zu bedeuten, dass sie unter sich waren. Als einzige Antwort streckte Gabriel die Arme aus und schob ihr vorsichtig die schwarze Tracht hoch, und darunter entdeckte er Strapse und ein winziges rosa Höschen, wie es die Varietékünstlerinnen in der Paralelo tragen, und weiter oben zwei nackte Titten, die unglaublichsten, die er je gesehen hatte. Schwester Mercedes nahm ihn bei der Hand und führte ihn in ihr Zimmer, und dort enthüllte sie ihm ihr

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