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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Und die Jäger waren ganz bestimmt intell i gent. Aratak hat recht. War um sich künstlich Sorgen m a chen ? Wir haben genügend Probleme, mit denen wir zurechtko m men müssen.
    » Rianna, kannst du laufen? Wir müssen aus der Stadt heraus, bevor sie uns alle auf einmal überfallen. Wenn sie wissen, daß wir hier sind – und ich bin sicher, sie wissen es, wie hätten sie sonst Danes Form annehmen können? –, wird das hier zu einer Falle! «
    Rianna entgegnete: » Ich kann alles tun, was sein muß. « Ihr Gesicht war blaß, aber sie sah entschlossen aus.
    Es gab nicht viel zu tragen, nur die Waffen und ein kle i ner Rest Essen. Aratak sagte: » Wir sollten heute N acht eine neutrale Zone erreichen und unsere Vorräte auffüllen. «
    Dane meinte nur: » Na ja, wir werden sehen. « Er befesti g te seinen Umhang über den Schultern. » Ich traue den Di e nern nicht so recht – und sie haben ein Gruppenbewußtsein, so daß alles, was ein Diener weiß, der ganzen Bande b e kannt ist. Und wer weiß? Vielleicht erzählen sie den Jägern, wo ihr Wild sich befindet? «
    » Würde das in ihre Vorstellung von Ehre passen? « fragte Rianna.
    » Woher, zum Teufel, soll ich das wissen? « schrie Dane, und sie schwieg erschrocken. » Laßt uns endlich gehen! «
    Schweigend gingen sie auf die Tore zu. Dane sagte kurz: » Dallith, halte Ausschau. Du hast die Psychogabe. Sag uns, wenn diese Dinger sich nähern. «
    Sie wirbelte zu ihm herum, ihr Gesicht war angespannt und rebellisch. » Nein! « erwiderte sie rau . » Ich will nicht. Ich kann nicht. Ich kann es nicht ertragen! Ich kann es nicht ertragen, mit diesen … diesen Dingern in Berührung zu kommen. «
    Dane spürte ihre Angst, aber er wagte es nicht, sich Mi t leid mit dem Mädchen zuzugestehen, sonst würde er sich zerreißen. Er ging ärgerlich auf sie zu und sah zu ihr hinu n ter, sein Gesicht war hart wie Stein.
    » Du willst doch leben, oder nicht? « Ihre Stimme klang traurig und monoton. » Eigentlich nicht. Aber ich will, daß du lebst – ihr alle. In Ordnung, Dane; ich werde tun, was ich kann. Aber wenn ich ihnen zu nahe komme, wenn ich ein Teil von ihnen werde, könnte ich euch … nicht von ihnen fort, sondern in sie hinein f ü hren. «
    Danes Gesicht verzerrte sich krampfhaft. Er hatte nie an diese Möglichkeit gedacht … daß Dallith nicht nur die Angst der Gejagten übernehmen konnte, sondern auch die Verschlagenheit der Jäger. Er berührte sanft ihre Schulter. » Tu, was das beste ist «, sagte er. » Aber versuche, uns ein paar Sekunden bevor wir angegriffen werden, zu warnen. « Er wandte sich ab, ohne sie noch einmal zu berühren. Er wagte es nicht. » Laßt uns gehen «, sagte er und schritt ung e fähr in Richtung der Stadttore davon.
    Sie mußten noch einmal den Brunnenplatz überqueren, und Dane spürte eine Gänsehaut. Er wußte, er wußte, j e mand beobachtete sie … Der Angriff kam plötzlich und so unorganisiert, daß sich Dane bis zum Tage seines Todes an nichts anderes erinnern konnte als an dunkle Gestalten – drei oder vier davon –, die plötzlich alle um sie herum waren. Dallith schrie wild auf. Rianna taumelte zurück, stützte sich dabei auf ihren Speer und zog mit dem gesunden Arm ihr Messer heraus. Arataks riesige Keule krachte herunter. Dane schlug mit seinem Schwert zu. Er zielte auf den Bauch eines Wesens, das der Bluthund von Baskerville hätte sein kö n nen. Es heulte, spuckte Blut und stürzte nieder. Dallith hob hastig Riannas heruntergefallenen Speer auf und stieß ihn jemandem durch die Brust. Er sah Rianna in die Dunkelheit eines Gebäudes fliehen. An einem Punkt des Kampfes lag Dane auf dem Boden und schlug nach etwas, was zwischen ihm und dem Licht stand.
    Dann lagen überall tote, sich auflösende Gestalten auf dem Boden verstreut, in Stücke geschlagen, und die Jäger waren verschwunden.
    Und ebenso Rianna.

15
     
    Sie durchsuchten die ganze Ruinenstadt nach ihr, bis die Dunkelheit hereinbrach. Sie ließen alle Vorsicht außer acht, riefen ihren Namen laut und schrien nach ihr, durchsuchten die näherliegenden Gebäude und fanden nur verschüttete Wege und Sackgassen, aber keine Spur von Rianna. Die Sonne ging unter. Dane erinnerte sich vage, daß sie die A b sicht gehabt hatten, jetzt in einer neutralen Zone zu sein, aber es schien keine Rolle zu spielen. Sie aßen während der Suche den Rest ihrer Verpflegung auf und ruhten sich vor Mondaufgang ein paar Stunden aus, aber Dane konnte nicht schlafen, und seine

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