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Die Jägerin (Die Anfänge) (German Edition)

Die Jägerin (Die Anfänge) (German Edition)

Titel: Die Jägerin (Die Anfänge) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadja Losbohm
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Menschen stimmte dann einfach die Chemie.
     
    Ich konnte die beeindruckende Erscheinung dieses Priesters nur anstarren. Ich schätzte ihn auf gute 1,90 m, wodurch er Mister Hawk und mich gewaltig überragte. Aber auch er schien zu überlegen, ob er seinen Augen trauen konnte. Seine Bewegungen gerieten kurz ins Stocken, und er besah sich mein Gesicht prüfend. Sein Mund öffnete sich leicht, aber kein Wort kam heraus.
    Ja, doch. Huhu! Hier bin ich. Sie wollten mich doch so dringend kennenlernen.
    Aber ich hatte nicht genügend Zeit darüber nachzugrübeln, denn nach dem ersten Schrecken hatte sich der Kirchenmann wieder gefangen und fing an, sich leise mit dem Alten zu unterhalten.
    Ich lauschte dem Gemurmel der beiden Männer, die sich offensichtlich kannten.
    „Das ist sie.“
    „Bist du dir sicher?“
    „Aber ja. Sie ist es!“
    „Also, ich weiß nicht. Sie sieht nicht so aus, als…“
    „Das weiß ich auch. Aber ich kann es eindeutig sehen. Vertrau mir!“
    Was sollte das denn?
    „Äh, Entschuldigung. Aber SIE,“ ich deutete auf mich, „kann hervorragend hören und wäre echt dankbar, wenn Sie ihr erklären würden, was hier eigentlich los ist.“
    Die beiden Männer wandten ihre Köpfe zu mir und sahen mich an, als wären sie über meine Kühnheit überrascht, gesprochen zu haben. Tja, so bin ich eben. Ich kann einfach nicht die Klappe halten!
    Der Priester verzog den Mund und strich sich eine Haarsträhne zurück, die ihm bei der abrupten Bewegung seines Kopfes in die Stirn gefallen war. „Ich danke dir, Bernard,“ sagte er schließlich zu Mister Hawk.
    Der alte Mann nickte nur, und verblüfft sah ich zu, wie er sich die Kiste schnappte und unter den Arm klemmte. Plötzlich schlenkerte sein Stock, mit dem er seinem Körper zuvor noch Halt gegeben hatte, fröhlich und locker in der Luft herum. Er pfiff gutgelaunt eine kleine Melodie und verließ die Kirche. Das hieß dann wohl, dass er doch nicht so gebrechlich war.
    „Ich nehme an, es gibt keine Spendensammlung für die Bedürftigen?“, fragte ich den Priester.
    Statt einer Antwort starrte er mich weiter an, ohne sich zu rühren. Als würde er mit offenen Augen und im Stehen schlafen. Ich wusste gar nicht, dass ich so interessant war?!
    Ich erschreckte mich regelrecht, als seine Hand sich zu seinem Kinn bewegte und er sich selbiges nachdenklich kratzte. Dann setzte er sich in Bewegung und umrundete mich einmal. Ich spürte die durchdringenden Blicke unangenehm auf mir. Ich kam mir vor wie ein Stück Fleisch in der Auslage. Was zum Teufel ist hier los?
    „Ich hatte eigentlich etwas anderes erwartet,“ murmelte er vor sich hin.
    „Tja, tut mir leid, Sie zu enttäuschen. Ich geh dann mal wieder, wenn Sie nichts dagegen haben,“ sagte ich verärgert und schob mich an ihm vorbei. Ich wollte nur noch weg von hier!
    Plötzlich packte mich eine Hand und hielt mich fest. Hey!!
    „Sie können nicht gehen, Miss Ada.“
    „Ach, und warum nicht? Und woher zum Henker wissen Sie meinen Namen?“, fuhr ich ihn an.
    Mit großen, überraschten Augen blickte er mich an, und zum ersten Mal fiel mir auf, wie dunkel sie waren. Sie waren so schwarz wie die Nacht. Man konnte noch nicht einmal die Pupille in ihnen ausmachen. Meine Augen dagegen leuchteten wie das Meer in der Südsee. Sie waren nicht richtig blau, aber auch nicht grün. Mehr wie Türkis. Niemand aus meiner Familie hatte solch eine Augenfarbe, und ich hatte mich oft gefragt, woher ich sie hatte. Aber letztendlich waren sie wohl einfach eine seltsame Laune der Natur.
    Der Pater tat so, als wäre die Antwort völlig offensichtlich. „Bernard, Mister Hawk, hat ihn mir verraten.“
    Toll!
    „Und wie heißen Sie, und was wollen Sie von mir?“
    „Ich bin Pater Michael.“
    Ich prustete los. „Der heilige Michael, wie originell! Haben Sie sich den Namen selbst gegeben?“, fragte ich und sah ihn herausfordernd an.
    Der Pater ließ sich aber leider nicht beirren. „Nein, habe ich nicht. Und Sie, Miss Ada? Haben Sie sich Ihren Namen selbst gegeben?“
    „Tss, nein! Bestimmt nicht. Und soweit ich weiß, gibt es auch keine heilige Ada von Dingsbums,“ konterte ich.
    „Wissen Sie welche Bedeutung Ihr Name hat?“, fragte er und legte den Kopf schief. Ich verneinte, und seine Erklärung kam umgehend. „Ada bedeutet „die von Gott Geschmückte” oder auch „die edle Kämpferin”.“
    Oh man, wie interessant!
    „Allerdings,“ er fing wieder an mich zu umrunden, „sind Sie weder geschmückt noch sehen

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