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Die Jagd am Nil

Die Jagd am Nil

Titel: Die Jagd am Nil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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können es uns nicht erlauben, dass Souvenirjäger Spuren verwischen. Stimmt doch, oder?»
    «Ja», pflichtete ihm einer der Beamten bei.
    Khaled setzte sich auf die Rückbank des ersten Wagens und gab die Richtung an. «Gibt es schon Fortschritte?»
    Der Fahrer schüttelte den Kopf. «Kaum. Sie scheinen sich versteckt zu halten.» Er lachte bitter auf. «Denen war bestimmt nicht klar, welchen Wirbel sie damit auslösen.»
    «So schlimm?», fragte Khaled, während die ersten Regentropfen auf das Dach und die Motorhaube prasselten.
    «Ich habe so etwas noch nie erlebt. Assiut ist plötzlich ein Meer aus Uniformen. Im Moment gehen die Kollegen von Haus zu Haus. Ein paar Hitzköpfe haben wir bereits verhaftet. Von denen werden wir ein paar Namen erfahren. Sie wissen ja, wie das läuft. Glauben Sie mir, innerhalb einer Woche haben wir diese Geiseln gesund und munter zurück.»
    Khaled nickte ernst. «Das höre ich gern», sagte er.

III
    Knox rang noch nach Atem, als er den Schuss hörte und zu seiner Linken das Wasser aufspritzen sah. Beim Sprung ins Wasser hatte er sich die Brust an einem Felsen aufgeschrammt, und die Wunde pochte. Seine Augen brannten von dem stark verschmutztenWasser, sodass er kaum etwas sehen konnte, als er sich umschaute.
    Das nördliche Ufer des Mariutsees war nur ein paar hundert Meter entfernt und gesäumt von Schilf, das Schutz bot. Das südliche Ufer konnte er nicht sehen, er wusste aber, dass der See gut zwei Kilometer lang war.
    Wieder krachte ein Schuss, wieder spritzte Wasser auf. Er konnte nicht länger warten und tauchte erneut unter. Der See war seicht, an manchen Stellen nur einen Meter tief. Der Grund war mit Mauerresten übersät, Relikte der eingefallenen Molen, die über die Jahrtausende ins Wasser gebaut worden waren. Er holte noch einmal tief Luft und klaubte dann einen schweren Stein vom Grund auf, den er an die Brust presste, um in dem flachen Wasser unten zu bleiben.
    Farooq würde sicherlich erwarten, dass er am Nordufer an Land ging. Doch hinter dem Schilfsaum war das Gelände dort so kahl und offen, dass er schnell gefasst werden würde. Außerdem ging es ihm nicht nur darum, einer erneuten Verhaftung zu entgehen. Er musste dieses Mosaik finden, seine Unschuld beweisen und Gaille helfen. Und dafür musste er nach Süden und nicht nach Norden.
    Er orientierte sich am Sonnenlicht, presste den Stein wie einen Bleigürtel an seinen Bauch, bewegte sich dann mit ruhigen, gleichmäßigen Beinschlägen nach Südwesten und tauchte ungefähr alle dreißig Sekunden auf, um Luft zu schnappen.

Kapitel 37
    I
    Augustin stieg gerade auf sein Motorrad, als sein Handy klingelte. «Doktor Augustin Pascal?», fragte eine Männerstimme.
    «Am Apparat», sagte Augustin. «Wer ist da?»
    «Mein Name ist Mohammed. Ich habe letzte Nacht eine Zelle mit einem Freund von Ihnen geteilt. Ein Mister Daniel Knox.»
    «Hat er Sie gebeten, mich anzurufen?»
    «Ja. Ich soll Ihnen eine Nachricht von Ihrer Freundin Gaille übermitteln, von der Frau, die gekidnappt wurde.»
    «Welche Nachricht?»
    «Nachdem er sie im Fernsehen gesehen hat, war er sehr niedergeschlagen. Ich habe gefragt, wie ich helfen kann. Heute Morgen, bevor er mit Detective Inspector Farooq nach Borg el-Arab aufgebrochen ist, hat er mir dann diese Nummer gegeben.»
    «Was für eine Nachricht?», fragte Augustin.
    «Ich hätte schon früher angerufen, aber man hat mich gerade erst rausgelassen. Hier spielen alle verrückt. Jeder Polizist ist los, um   …»
    «Sagen Sie mir diese verdammte Nachricht!», rief Augustin.
    «Okay, okay.» Der Mann holte tief Luft, als versuchte er sich Wort für Wort daran zu erinnern, was er sagen sollte. «Offenbar war die Art, wie Ihre Freundin Gaille in dem Video gesessen hat, genau die gleiche wie auf dem Mosaik. Genau die gleiche. Mister Daniel hat gesagt, Sie wüssten, was das bedeutet.»
    Augustin spürte ein Kribbeln.
Natürlich!
Wie hatte er das übersehenkönnen? «Wo ist Knox jetzt?», fragte er. «Ich muss mit ihm sprechen.»
    «Das wollte ich Ihnen ja die ganze Zeit sagen», antwortete der Mann. «Er ist mit Farooq nach Borg gefahren und hoffte, das Mosaik zu finden. Aber wie ich gehört habe, haben sie nichts gefunden. Und jetzt ist er abgehauen.»
    «Er ist
was

    «Ich möchte nicht in seiner Haut stecken. Um keinen Preis der Welt. Dieser Farooq ist ein fieses Arschloch. Er mag es gar nicht, wenn man ihn zum Narren hält.»
    «Ich weiß», sagte Augustin. «Und danke.» Er beendete das

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