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Die Jagd des Adlers

Titel: Die Jagd des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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mit wachsender Sorge.
    »Wir haben getan, was wir konnten, Herr«, keuchte Cato. »Wir haben unseren Sieg errungen. Sorgen wir dafür, dass wir ihn jetzt nicht noch verlieren. Gib den Befehl zum Rückzug.«
    Macro zögerte. Er war hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, den Angriff fortzuführen und dabei möglichst viele von Bannus’ Männern zu töten, um den Willen des Feindes zu brechen, und dem Wissen, dass die Lage seiner Männer nach und nach immer bedrohlicher wurde.
    »Na gut«, stimmte er schließlich zu und drehte sich nach den Standartenträgern und den Trompetern um, die dem Präfekten seit dem Aufbruch aus der Festung gefolgt waren. Er holte tief Luft und rief: »Blast zum Rückzug!«
    Einen kurzen Augenblick später erklang das Signal, und die Soldaten begannen, die Reihen zu schließen und die Verfolgung der feindlichen Kämpfer einzustellen. Einige Hitzköpfe stürmten zwar zunächst noch unbeeindruckt weiter, doch auch sie reagierten schließlich, als Bannus’ Männer nicht mehr weiter flohen, weil sie sahen, dass die Römer sich zurückzogen und sich um ihre Standarten sammelten. Schon bemerkte Cato, dass die Befehlshaber des Feindes ihre Männer eilig in Stellung brachten und sich eine Gruppe von parthischen Reitern zu sammeln begann, die schon bald groß genug für einen gezielten Gegenangriff wäre. Cato konnte sich das Blutbad vorstellen, zu dem es kommen musste, sobald die Parther Gelegenheit bekamen, den Römern mit ihren Pfeilen zuzusetzen, bevor diese die sicheren Mauern von Bushir erreicht hätten.
    »Macht schon!«, rief Macro mit bellender Stimme und winkte die Nachzügler energisch heran. »Beeilt euch!«
    Das Schlachtenglück wendete sich vor ihren Augen. Jetzt waren es die Judäer, die begannen, einzelne Römer zu verfolgen, die sich in ihrem Blutrausch zu weit von ihren Kameraden hatten wegführen lassen. Noch während Cato zusah, holte eine Gruppe Judäer einen römischen Soldaten ein und schlug ihn zu Boden. Der Mann fiel auf den Rücken und versuchte, sich mit seinem Schild zu schützen, doch gleich darauf war er von Feinden umringt, sodass Cato ihn aus den Augen verlor. Bannus’ Männer hackten auf das Opfer zu ihren Füßen ein, wobei sich ihre Klingen in einer Art Raserei hoben und senkten.
    Cato wandte sich an Macro. »Wenn wir jetzt nicht versuchen, uns zur Festung durchzuschlagen, erreichen wir sie überhaupt nie mehr.«
    Macro sah sich um. Die Bresche hinter dem ehemaligen Torhaus lag über eine halbe Meile entfernt. Wenn sie noch länger warteten, würde der Feind keine Probleme damit haben, sie einzuholen. Macro drehte sich zu seinen Männern um. »Zweite Illyrische! Im Laufschritt zurück in die Festung! Scrofa! Postumus! Zu mir!«
    Als die Centurionen und die Optios der Infanterie den Befehl an ihre Männer weitergaben und sich die Soldaten in Richtung Bushir wandten, ritten die beiden Kommandanten der Kavallerie zu Macro. Sie hatten bei der Verfolgung des Feindes nur eine Handvoll Männer verloren. Die meisten Mitglieder der vier Schwadronen waren bereits zu ihren Standarten zurückgekehrt, obwohl es einige gab, die sich erst noch ihren Weg durch die sich sammelnden Judäer freikämpfen mussten.
    Macro beeilte sich, den beiden ihre Befehle zu geben, wobei er Bannus’ Männer, die in das Lager zurückströmten, nicht aus den Augen ließ. »Ich will, dass die Reiterei unseren Rückzug deckt. Zieht eure Männer am Rand des Lagers gegenüber der Festung zusammen. Lasst sie in einer Reihe Aufstellung nehmen, und erledigt jeden, der aussieht, als stelle er eine Bedrohung dar. Sobald wir es durch die Bresche geschafft haben, könnt ihr euch ebenfalls zurückfallen lassen. Die Bogenschützen werden euch dann von den Mauern aus Feuerschutz geben.«
    Postumus warf Scrofa einen raschen Blick zu, bevor er etwas darauf erwiderte. »Das ist Wahnsinn! Durch deine Aktion können wir draufgehen!«
    »Das kann einem Soldaten passieren«, sagte Macro kühl. »Aber wir veranstalten hier keinen verdammten Rhetorikwettbewerb. Das sind eure Befehle, und ihr werdet sie ausführen. Geht!«
    Scrofa wendete sein Pferd und trieb es rasch zurück zu seinen Männern. Postumus starrte Macro noch einen Augenblick lang an, dann folgte er seinem früheren Kommandanten.
    »Komm!« Macro klopft Cato auf den Arm und begann, den Soldaten der Infanterie zu folgen, die zurück zur Festung eilten. Um sie herum rannten die letzten Nachzügler auf die Mauern zu. Das Donnern von Pferdehufen erklang, als

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