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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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weinen.
    Willy saß ziemlich steif da und blinzelte.
    Ihr Dad stand auf, ging um den Tisch herum, nahm Jody beim Arm und führte sie in den Flur hinaus. Dort nahm er sie in die Arme und streichelte ihr Haar. »Ach, Schatz«, flüsterte er. »Ach, Kleines.«
    »Tut mir leid.«
    »Ist schon in Ordnung, ist schon gut.«
    »Ich wollte ja nur, dass er ein Eis bekommt«, schluchzte sie.
    »Kriegt er auch, kriegt er auch. Himmel, Schatz. Alles in Ordnung?«
    »Nein.«
    »Ich weiß, ich weiß.«
    »So ein schrecklicher Mensch.«
    »Er ist nur etwas wunderlich, mehr nicht. Er meint es nur gut.«
    »Nein. Er ist ein Trottel. Ach, Dad. Können wir denn gar nichts tun? Können wir nicht irgendwie verhindern, dass er Andy mitnimmt?«
    »Keine Sorge, Andy wird es gut bei ihm haben.«
    »Das glaubst du doch selbst nicht.«
    »Aber Schatz. Es sind doch seine Verwandten. Sie werden sich gut um ihn kümmern. Ich weiß, dass du ihn vermissen wirst, aber …«
    »WIEDERSEHEN«, rief Andy. »AUF WIEDERSEHEN, JODY!«
    »Was zum …«, murmelte Dad.
    »VERGISS NICHT, MICH …«

    »Komm schon«, ertönte Onkel Willys scharfe, strenge Stimme.
    »Andy!«, rief Jody.
    Sie hörte, wie die Haustür ins Schloss fiel.
    »Dad, wir müssen …«
    »Psssst.« Er stand steif da und hielt sie fest.
    Er lauscht.
    Oh Gott. Er wartet auf Schüsse!
    »Dad!«
    »Psssst.«
    Beim nächsten Geräusch zuckte sie zusammen. Dad dagegen stand weiter reglos da. »Das war nur die Autotür«, flüsterte er. Einige Augenblicke später ertönte ein weiteres Geräusch. Ein Motor wurde angelassen. »Sie sind eingestiegen. Also ist ihnen nichts passiert.«
    Das Motorengeräusch wurde leiser. »Dad! Sie fahren!«
    »Den gefährlichsten Teil haben sie hinter sich«, flüsterte er so leise, als würde er ein Selbstgespräch führen. »Eigentlich wollte ich, dass Wilson in der Garage parkt, damit Andy unbemerkt einsteigen kann. Wer konnte denn ahnen, dass sie Hals über Kopf aufbrechen würden.«
    »Das ist meine Schuld. Ich hätte nicht ausflippen dürfen. «
    Er strich über ihr Haar. »Du musst lernen, dein Temperament zu zügeln.«
    »Ich weiß.«
    »Und du musst aufhören zu fluchen.«
    »Aber ich war so sauer auf ihn. Als hätte er überhaupt keine Gefühle , verstehst du? Wie konnte er Andy das Eis verbieten? Schließlich ist er Andys Onkel , oder nicht?«

    »Die Welt ist voller Idioten, Schatz.«
    »Das steht fest.«
    »Aber wenn einer dieser Idioten Gast in unserem Haus ist, solltest du einigermaßen höflich zu ihm sein.«
    »Ich weiß. Mann, jetzt ist er nur wegen mir abgehauen.«
    »Früher oder später wären sie sowieso gefahren. Dein Verhalten hat die ganze Sache nur etwas beschleunigt.«
    »Ich konnte Andy nicht mal auf Wiedersehen sagen.«
    »Ich weiß, Schatz. Tut mir leid. Wieso rufst du ihn nicht morgen an und sagst ihm dann auf Wiedersehen? Auf Wiedersehen und Hallo. Du kannst so lange mit ihm telefonieren, wie du willst. Und sag ihm, dass er seine Jeans hier vergessen hat.«
    Jody riss die Augen auf. »Stimmt! An die Jeans habe ich gar nicht mehr gedacht.«
    »Vielleicht können wir ja eine Klamottenübergabe arrangieren. « Er dachte einen Augenblick lang nach. »Die Sachen, die du ihm gegeben hast, fand ich immer sehr schick.«
    »Die Shorts waren mir viel zu klein.«
    »Ich weiß. Du bist so groß geworden. Dabei warst du mal richtig süß.«
    »Dad!«
    Er gab ihr einen Klaps auf den Hintern, dann ging er in die Küche. »Wieso genehmigen wir beide uns nicht ein Eis?«
    Sie entschieden sich für Toffee-Eiscreme. Jody schaufelte sie in Schüsseln, die sie am Küchentisch leerten. Als das Telefon klingelte, zuckte sie wieder zusammen.
    Dad ging ran. »Halll-o.« Er hörte mit ausdruckslosem, grinsendem Gesicht zu. »Sehr gut«, sagte er schließlich. »Danke.« Er legte auf. »So weit, so gut. Willys Auto steht
unter ständiger Beobachtung. Sieht nicht so aus, als ob ihm jemand folgen würde – von unseren Leuten abgesehen. «
    »Du lässt sie beobachten ?«
    »Klar. Wofür hältst du uns, für eine Horde Schimpansen? «
    »Nein, aber … Cool. Also haben Andy und sein fürchterlicher Onkel Bodyguards?«
    »Im Moment schon.«
    »Und dann?«
    »Wir folgen ihnen bis zur Staatsgrenze. Das müsste reichen. Wenn ihm bis dahin niemand folgt, können wir annehmen, dass sie außer Gefahr sind.«
    »Und wenn ihnen jemand folgt?«
    »Dann haben wir Glück gehabt. Wir können uns die Kerle schnappen und sie ordentlich ausquetschen. Dann werden wir im Nu die

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