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Die Jagdgesellschaft von Billingshurst

Die Jagdgesellschaft von Billingshurst

Titel: Die Jagdgesellschaft von Billingshurst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Jackob
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Gespräch zu beginnen, machten wir uns in den Speisewagen auf und tranken Kaffee. Zurück in unserem Abteil war der Prediger noch immer mit seinen Betübungen beschäftigt. Erneut unternahm er einen Anlauf, uns in ein Gespräch zu verwickeln. Dieses Mal unterbrach ihn Holmes.
    Â»Sir, entschuldigen Sie, wie kommt es, dass man als Freimaurer und ehemaliger Bankangestellter aus einer gut situierten englischen Familie zum Laienprediger wird?«
    Der Mann öffnete und schloss dann seinen Mund wieder, er war sichtlich fassungslos. Erst überlegte er einen Augenblick, dann schaute er an sich herunter und wieder herauf, doch schien er keine Antwort auf Holmes’ Bemerkung gefunden zu haben.
    Â»Ich, also«, stammelte er, »ein Todesfall in meiner Familie.«
    Â»Mein herzliches Beileid«, entgegnete mein Gefährte.
    Unser Gegenüber hatte offenkundig genug von Holmes’ Beobachtungsgabe und vertiefte sich wieder in sein Gebetbuch. Ich hatte die Spitzfindigkeiten meines Freundes schon viele Male erlebt. Es war nicht schwierig festzumachen, wie er seine Analyse angestellt hatte. Das Freimaurerzeichen trug unser Laienprediger unterhalb des Knaufs seines Gehstocks, den ehemaligen Bankangestellten schloss er wohl aus der ziemlich abgenutzten Tasche, die mit einem kleinen Emblem der
Baring-Brothers-Bank
besetzt war. Ich vermutete, dass er die Bemerkung über die gut gestellte englische Familie aus den beiden vorangegangenen Beobachtungen gefolgert hatte. Ich würde ihn bei Gelegenheit fragen. Es war eigentlich ganz einfach, wenn Holmes die wesentlichen Indizien selbst zu einem Bild zusammenfügte und man nur noch seine Gedanken nachvollziehen musste. Den Rest der Fahrt verbrachten Franklin und ich mit medizinischer Fachsimpelei. Holmes hingegen starrte hinaus in die Landschaft, bis endlich der Bahnhof von Billingshurst vor uns auftauchte. Der Laienprediger grüßte Franklin und mich kurz zum Abschied. An Holmes glitt sein Blick vorbei, als wären nur der Arzt und ich mit ihm im Abteil gewesen.
    Als wir den Bahnhof verließen, klarte es langsam auf, aber es hing noch immer ein leichter Nebel in den Straßen. Wir verabschiedeten uns von Franklin, der uns viel Erfolg für unsere Mission wünschte.
    Â»Watson, zuerst fahren wir zum Gericht und hören uns an, ob die Anklage etwas Neues vorzubringen hat. Wahrscheinlich werde ich Mr. Blend bitten, schon vorab eine Vertagung des Verfahrens auf Montag zu beantragen. Außerdem sollten wir Drummond ein wenig Mut machen, damit er keine Dummheit begeht. Wenn man ihm seitens der Polizei suggeriert hat, dass es besser wäre, ein Schuldeingeständnis abzulegen, wer weiß, wie er in seiner Situation reagiert. Und danach werden wir einer ganz bestimmten Person auf den Zahn fühlen.«
    Wir fuhren zum Gerichtsgebäude ins benachbarte Horsham und erreichten pünktlich zum Beginn der Verhandlung den Gerichtssaal. Drummond saß geknickt wie eine verkümmerte Pflanze da und schien mit seinem Schicksal abgeschlossen zu haben. Die Anklage würde an diesem Morgen ihren Zeugen, der John Drummond bei Miss Stone gesehen haben wollte, aufrufen lassen. Holmes nahm in der zweiten Reihe des Saales Platz und wartete darauf, dass Drummond ihn ansehen würde. Es dauerte einige Minuten, bis dieser endlich den Kopf hob und durch die Reihen blickte. Daraufhin gestikulierte Holmes in einer Weise, die für unseren Klienten nur bedeuten konnte, dass sich alles zum Guten wenden würde. Drummond sah meinen Gefährten an und schüttelte leicht den Kopf, doch Holmes’ Zeichen waren eindeutig. Strutton, der rechts versetzt von uns saß, setzte sein breitestes Grinsen auf und flüsterte einem seiner Kollegen etwas ins Ohr. Schließlich stand Holmes auf und ging zum Verteidiger unseres Klienten. Nach einer kurzen und offenbar recht kontrovers geführten Diskussion bat der Anwalt, zum Richterstuhl vortreten zu dürfen. Holmes erreichte sein Ziel, die Verlegung des Gerichtstermins auf den kommenden Montag, woraufhin wir ein kurzes Gespräch mit Drummond hatten, der nach wie vor äußerst skeptisch schien. Die Aussage des Zeugen aus Chichester war also für diesen Morgen erst einmal abgewendet. Wir hatten Zeit gewonnen. Holmes’ Zuversicht machte unserem Klienten Mut.
    Â»Und Sie sind sich ganz sicher, Mr. Holmes?«
    Â»Sie dürften am ehesten wissen, ob Sie unschuldig sind. Da wir beide wissen, dass Sie es

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