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Die Jagdhunde der IPC

Titel: Die Jagdhunde der IPC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.E Doc Smith
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»Angenommen, sie benutzen intra-atomare Energie?« »Möglich.« Er runzelte angestrengt die Stirn. »Die uns bekannten Reaktoren können wegen der notwendigen Abschirmung nicht so klein und transportabel sein, aber Brandon und Westfall haben schon viel darüber debattiert ... wie auch immer, für uns macht das keinen Unterschied. Es genügt, wenn wir uns eingestehen, daß sie ein besseres Energiesystem als wir haben — als wir es jetzt haben. So, vielleicht haben wir ihnen jetzt Zeit genug gegeben, um ihr Mißtrauen abzubauen; wollen mal sehen, ob wir uns wegschleichen können.«
    Durch kurzen und unregelmäßigen Einsatz von Energie veränderte Stevens behutsam die Lage des Fragments, in dem sich ihr Rettungsboot befand, bis es ein gutes Stück von den anderen Trümmern entfernt war. Er bremste etwas ab, so daß ihr Bruchstück hinter der übrigen Prozession lag, als habe es sich zufällig von der Hauptmasse entfernt. Aber die Besatzung des Entführers war wachsam. Sobald sich ein deutlicher Abstand zwischen dem abtreibenden Fragment und der Hauptmasse zeigte, wurde es von einem Strahl ergriffen und an seinen Platz zurückgebracht. Stevens stieß andere Teile an, aber sie wurden ebenfalls sofort wieder zurückgeholt. Stunde um Stunde versuchte er es, er unternahm nichts Auffälliges, um keinen Verdacht zu erregen, aber er probierte alles, was als Chance erschien, um den Entführern zu entkommen. Wie angewachsen saß er vor der Sichtplatte, die Hände an den Kontrollen, und führte jedes Manöver durch, das sein beweglicher, scharfer Verstand ersann. Aber es gelang ihm nicht, ihr Fahrzeug von seinen Begleitern zu trennen. Endlich, nach einem letzten Versuch, der genauso leicht vereitelt wurde wie die vorherigen, schaltete er die Kontrollen aus und wandte sich mit einem Grinsen seiner Begleiterin zu.
    »Ich habe nicht geglaubt, daß wir es schaffen würden — sie ist schlau, diese Bande - aber ich mußte es so lange probieren, wie es noch einen Sinn hatte.«
    »Und jetzt hat es keinen Sinn mehr?«
    »Überhaupt keinen — wir bewegen uns so schnell, daß wir nicht aus eigener Kraft stoppen könnten — wir sind sogar außerhalb der Funkreichweite unserer nächstgelegenen Energieanlage. Wir müssen unsere Versuche einstellen und warten, bis sie wieder langsamer werden. Ich glaube, wir haben die besten Chancen, wenn wir uns in der Nähe der Jupitermonde befinden. So gute Chancen, daß ich wirklich glaube, wir können es schaffen.«
    »Aber was nützt es uns, wenn wir nicht zurück können?« Im Blick ihrer strahlenden Augen lag Mutlosigkeit.
    »Wir haben vieles noch nicht ausprobiert. Zuerst müssen wir einmal verschwinden. Dann werde ich versuchen, mit Norman Brandon Verbindung aufzunehmen ...«
    »Wie denn? Kein uns bekannter Sender reicht auch nur halb so weit.«
    »Richtig, aber ich glaube, daß ein bisher unbekannter Sender es schaffen könnte — und es besteht die winzige Hoffnung, daß ich mit Brandon kommunizieren kann.«
    »Wunderbar — mir fällt ein dicker Stein vom Herzen«, stieß sie hervor.
    »Nicht so schnell. Ich habe gesagt, ich werde Ihnen reinen Wein einschenken, und das tue ich. Egal, was wir anfangen, die Chancen stehen gegen uns. Wenn das neue Funkgerät nicht funktioniert — was durchaus möglich ist —, haben wir noch ein paar andere Möglichkeiten, aber auch die sind nicht besonders günstig. Wenn uns die Flucht gelingt, ist es so, als ob wir ohne Werkzeug auf einer öden Insel gestrandet wären. Unsere Rettung hinge von der Fähigkeit ab, einen starken Sender zu bauen, um Hilfe herbeizurufen. Wie auch immer: wenn wir nicht versuchen zu entkommen, ist die einzige Alternative, sie wissen zu lassen, daß wir hier sind, um unseren Freunden in der Gefangenschaft Gesellschaft zu leisten.«
    »Und was dann?«
    »Das weiß ich ebensowenig wie Sie. Gefangenschaft und Zwang, sicher; Tod, möglich; Rückkehr zur Erde, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unmöglich — ein Leben als Gäste, höchstwahrscheinlich.«
    »Ich stehe zu Ihnen, Steve, bis zum letzten.«
    »Nun, es ist schon lange Zeit zum Schlafen. Wir sind jetzt seit mehr als fünfzig Stunden wach. Ich bin ziemlich fertig, und Sie sehen auch nicht gerade taufrisch aus.«
    Nadia richtete ein reichliches Abendessen her, und sie aßen mehr, als sie für möglich gehalten hätten. Stevens warf einen abschätzenden Blick auf seine Zigaretten, doch dann steckte er das Paket wieder ungeöffnet in die Tasche. Er wandte sich Nadia

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