Die Jagdhunde der IPC

zu.
    »Sie können gleich hier schlafen. Ich gehe in das Abteil nebenan. Wenn Sie Angst bekommen, rufen Sie. Gute Nacht, kleines Fräulein.«
    »Einen Augenblick, Steve.« Nadia errötete, und ihre braunen Augen und ihre schwarzen Brauen gaben ihrem Gesicht im Kontrast zu ihren goldblonden Haaren einen leicht spöttischen Ausdruck, als sie Steve direkt in die Augen sah. »Ich bin nie von der Erde fort gewesen, und nach allem, was passiert ist, fürchte ich mich einfach zu Tode. Ich habe versucht, mir nichts anmerken zu lassen, aber allein kann ich hier nicht bleiben. Wir müssen es noch ziemlich lange miteinander aushalten, und da wäre es doch sinnlos, sich an Konventionen zu klammern. Da drüben sind zwei Kojen nebeneinander — warum schlafen Sie nicht in einer von ihnen?«
    Schweigend erwiderte er einen Moment lang ihren festen Blick. »Von mir aus ist das ganz x«, antwortete er dann und achtete darauf, daß all die Zärtlichkeit und die Bewunderung für ihre Gefaßtheit nicht in seiner Summe mitschwang. »Sie vertrauen mir also?«
    »Vertrauen! Seien Sie nicht albern — ich kenne Sie! Ich kenne Sie, und ich kenne Brandon und Westfall — ich weiß, was Sie geleistet haben und was für Männer Sie sind. Ihnen vertrauen? So etwas Dummes!«
    »Danke, Nadia«, und Versprechen wurden in einem Händedruck gegeben und entgegengenommen. Nadias rechte Hand, kräftig wie sie war, ging leicht lädiert daraus hervor.
    »Übrigens, wie ist eigentlich dein Vorname, Mitreisender?« fragte sie in entspannterem Ton. »Niemand, nicht einmal Daddy und Breckie scheinen dich je anders zu nennen als ›Steve‹ wenn sie über dich reden.« Sie war verblüfft über die Wirkung ihrer unschuldigen Frage, denn Stevens errötete bis unter die Haarwurzeln und fing an zu stottern.
    »Er lautet Percy« schnaubte er. »Percival Van Schravendyck Stevens. Toll, wie?«
    »Ach wieso. Ich finde Percy ist ein wirklich hübscher Name!«
    »Ruhe!« fauchte er betont übertrieben. »Junge Dame, ich habe dir ein Geheimnis enthüllt, das nur wenigen lebenden Wesen bekannt ist. Bei deinem Leben, behalte es für dich!«
    »Oh, natürlich, wenn du darauf bestehst. Gute Nacht ... Steve!«
    Und sie schenkte ihm ein strahlendes, ehrliches Lächeln; das erste Lächeln, das er seit dem Angriff bei ihr sah.

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3 Schiffbrüchig auf Ganymed
    Gleich nach dem Aufwachen kümmerte sich Stevens darum, das Mädchen in der Bedienung der Projektoren zu unterweisen. So konnte sie die schwer gepanzerte Außenkante ihres kleinen Wrackteils, das sie prompt Verlorene Hoffnung getauft hatte, zwischen sie und die rotierende Trümmermasse bugsieren, um die relativ zerbrechlichen Innereien ihres Fahrzeugs vor Beschädigungen zu schützen.
    »Paß eine Weile auf, Nadia«, wies er sie an, sobald sie die Kontrollen bedienen konnte. »Setze nicht mehr Energie ein, als unbedingt nötig. Wir brauchen sie sehr, und außerdem können sie möglicherweise alles bemerken, was wir verwenden. Es gibt wahrscheinlich genug Störstrahlung aus den zerbrochenen Akkumulatorzellen, um ein bißchen Emission zu maskieren, aber sei trotzdem vorsichtig. Ich werde jetzt mal sehen, was ich tun kann, um diesen Keil navigierbar zu machen.«
    »Warum starten wir nicht einfach mit dem, was von diesem Rettungsboot übrig ist? Es ist doch raumtauglich, oder?«
    »Ja, aber es ist zu klein. Am Rand von diesem Tortenstück-Fragment, in dem wir durchs All treiben, befinden sich zwei oder drei der dirigierbaren Projektoren des unteren Bandes, glaub ich. Falls das zutrifft, und falls genügend Akkumulatorbänke intakt geblieben sind, um sie mit annähernd voller Energie zu versorgen, können wir eine Beschleunigung erreichen, die jedes Rettungsboot zu einer lahmen Ente macht. Diese Hauptprojektoren, weißt du, sind in der Lage, die gesamte Masse der Arcturus herumzuschwenken, und was sie mit diesem einen Bruchstück -wir haben nur ein paar tausend Tonnen Masse — tun werden, kannst du dir ausmalen. Außerdem ist es von Vorteil,
    das Metall zu haben, das könnte uns Monate des Suchens und Verhüttens ersparen.«
    Er fand die Projektoren, reparierte oder entfernte die beschädigten Akkumulatorzellen und verband alles mit den Kontrollen des Rettungsboots. Er brachte Lufttanks, Vorräte, Werkzeuge und andere Ausrüstung aus den anderen Fragmenten, die er mit Hilfe seines Raumanzugs problemlos erreichen konnte, in den »Maschinenraum«. Er versorgte sich mit Reihen von Akkumulatorzellen aus den gewaltigen