Die Jagdhunde der IPC
Ankömmling in der zischenden wimmernden Sprache der Vorkul. »Freut mich, daß du mir Gesellschaft leistest. Bücher und Unterhaltungsprogramme sind auf Übungsflügen nicht schlecht, aber im Augenblick kann ich ihnen nicht viel abgewinnen.«
Kromodeor fuhr ein Auge aus und betrachtete den Schirm. Dort tanzten zu schrillen, pfeifenden Klängen ein paar Schlangenkörper.
»Nicht schlecht«, meinte Kromodeor, »aber im Moment wirklich ungeeignet. Wenn man bedenkt, nach zwanzig Jahren der Vorbereitung — zwei volle Generationen, ziehen wir tatsächlich zum erstenmal in unserer Geschichte in den Krieg!«
»Ich habe es bedacht. Es ist abscheulich. Gezwungen, mit einer fremden Rasse in Verkehr zu treten! Ginge es nicht darum, diese unaussprechlichen Hexaner auszulöschen, es wäre sinnlos bis zum Punkt der Lächerlichkeit. Ich verstehe sie überhaupt nicht. Auf diesem Planeten ist Platz für uns alle. Unsere Rassen beanspruchen zusammen nicht einmal ein Siebentausendstel der Oberfläche. Man sollte meinen, daß auch sie alle Fremden meiden. Aber sie greifen uns seit Jahrhunderten an und zwingen uns dazu, Mittel zu ihrer Vernichtung zu konstruieren. Wäre ihre Intelligenz nicht offensichtlich, könnte man sie für ebenso primitiv wie den Dschungel halten. Aber ihre Angriffe werden bald ein Ende finden.«
»Das steht fest. Vorkulia hat genug gelitten. Dennoch bin ich froh, daß unsere Vorväter uns die Aufgabe der Vernichtung überließen.«
»Aus dir spricht die Unbesonnenheit der Jugend, Kromodeor. Es ist eine Verletzung all unserer Instinkte, mit anderen Rassen Verbindung aufzunehmen. Außerdem werden wir schwere Verluste erleiden. Wir haben ihre Bewaffnung lange studiert und die Situationen einer statistischen Analyse unterzogen, die sichermacht, daß wir siegen werden — aber auch du weißt um welchen Preis.«
»Zwei Siebentel unserer Flotte«, erwiderte der jüngere Vorkul. »Und da diese Quote während der nächsten sieben Jahre nicht reduziert werden kann und die Hexaner durch ungewöhnlich hohe Verluste auf Callisto geschwächt sind, greifen wir jetzt an. Ihre Kugelschiffe werden uns keine Schwierigkeiten machen, der Angriff auf die Stadt wird uns schwere Verluste kosten. Doch jeder von uns hat eine Chance von fünf zu sieben — und das ist mehr als bei der letzten Dschungelexpedition. Aber bei den Mächtigen Sieben, die Hexaner werden für meinen Bruder bezahlen!« Und die Windungen seines Körpers zogen sich unkontrolliert zusammen. »Grauenhafte, abstoßende Monstrositäten!«
Tag um Tag näherte sich der riesige Doppelkegel der Vorkul mit hoher und gleichbleibender Geschwindigkeit dem Nordpol. Es ging über ausgedehnte Dschungel, dampfende Geysire und Schlammlöcher, träge dahinziehende Flüsse und gigantische Vulkane. Es war eine Welt der dampfenden Nebel, der Sümpfe, des Dschungels und urzeitlicher Vulkane. Erst als die vorkulianische Speer-Spitze sich weit im Norden befand, wurde die strenge geometrische Anordnung der Flotte gelöst.
»Achtung, an alle Kapitäne!« Das Flaggschiff gab die letzten Instruktionen aus. »Die Hexaner haben uns entdeckt, und unsere Langstreckenbeobachter berichten, daß uns ihre Flotte entgegenkommt. Wir werden jetzt in Wirbelstellung gehen und die Manöver exakt nach Planung ausführen. Jetzt!«
Auf das Kommando begann jedes Schiff eine komplizierte Spiralbahn zu fliegen. Jede Siebenergruppe drehte sich langsam um die eigene Achse und raste gleichzeitig vorwärts. Es schien, als bohre sich der gigantische Kegel durch die Luft.
Kromodeor wickelte sich fest um die beiden Stangen vor dem Kontrollschirm und richtete ein Auge auf einen Sichtschirm, obwohl er wußte, daß die Reichweite seiner Instrumente gering war und erst in einiger Zeit ansprechen würden. Dann schaltete er die Berichte der Beobachtungsschiffe auf einen weiteren Bildschirm.
Da die hexanischen Schiffe eine ungeheure Beschleunigung hatten, dauerte es nicht lange, bis die Vorhut auf den Kriegskegel der Vorkul traf. Die Mannschaften in dem ihrer Gattung eigenen Blutdurst dachten gar nicht daran, langsamer zu werden. Sie fürchteten die riesigen langsamen Gebilde nicht mehr als die, deren Besuche sie seit zwanzig langen Jupiterjahren zurückschlugen — wenn die langsameren Schiffe der Hauptflotte eintrafen, würde es nichts mehr für sie zu tun geben. Gemeinsam schössen sie ihre blendenden Strahlenebenen zu den Fremden hinaus — Strahlen, vor denen die plumpen Siebenecke bisher immer H
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