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Die Jahre am Weiher: Der zweite Fall für Winnie Heller und Hendrik Verhoeven (German Edition)

Die Jahre am Weiher: Der zweite Fall für Winnie Heller und Hendrik Verhoeven (German Edition)

Titel: Die Jahre am Weiher: Der zweite Fall für Winnie Heller und Hendrik Verhoeven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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sprechen. Ich habe noch nie darüber gesprochen und ich werde auch dieses Mal nicht darüber sprechen. Alpträume sind Privatsache und die, die mich heimsuchen, erst recht.
    „Na toll!“ Seine Frau hatte sich aufgesetzt und sich eine wirre Haarsträhne aus dem Gesicht gestrichen. „Sind wir also wieder an diesem Punkt, ja?“
    „An welchem Punkt?“
    Sie hatte die Hand gehoben. „Vergiss es.“
    „Es ist dieser Fall, weißt du. Es …“
    „ Oh nein“, war sie ihm ins Wort gefallen, so laut, dass er gefürchtet hatte, Nina könne aufwachen. „Es ist nicht nur der Fall.“
    „Aber …“
    Verhoeven schreckte aus seinen Gedanken hoch, als die Tür aufgestoßen wurde. Sekunden später trat Bredeney herein. „Neuigkeiten von Brüning?“, fragte er hoffnungsvoll.
    „Der Pädophile vom Spielplatz ist sauber“, antwortete sein Kollege. „Die Mutter ist Dialysepatientin und war seit gestern Mittag in der Mainzer Uniklinik zur Behandlung. Ihr Sohn hat sie begleitet und ist ihr keine Sekunde von der Seite gewichen. Dafür gibt es eine ganze Armada von Zeugen.“
    „Schade“, sagte Verhoeven. „Das war vielleicht die vielversprechendste Spur.“
    Bredeney nickte. „Und was jetzt?“
    „Wir dehnen den Radius aus.“
    „Ausschließlich vorbestrafte Kinderschänder?“
    „Zunächst einmal.“
    „Gut, ich kümmer mich drum.“ Er riss sich die Brille von der Nase und ließ sie vor seinem tadellos sitzenden weißen Hemd herunterfallen, wo sie knapp oberhalb des Bauchnabels von einem hauchzarten Silberkettchen aufgefangen wurde. „Ist nicht leicht, was?“
    „Was meinst du?“
    Bredeney sah ihn an und dann gleich wieder weg. „Ach, alles.“
    „Hm.“
    „Ich meine, Brüning war im Grunde schon immer ein Arsch. Das weißt du so gut wie ich. Einer von der Sorte, die glauben, jeden noch so kleinen Erfolg einzig und allein ihrem brillanten Verstand und ihrer ach so außergewöhnlichen Begabung zu verdanken, und die Glück und Zufall für Auswüchse eines wie auch immer gearteten Aberglaubens halten. Aber diese Dinge spielen sehr wohl eine Rolle …“ Er druckste einen Augenblick herum, bevor er in einer kleinen, hektischen Geste seine Brille wieder aufsetzte. „Das darf man nicht unterschätzen. So oder so …“
    Er will mich trösten, dachte Verhoeven mit einer Mischung aus Rührung und Erschrecken. Er will mich vorbereiten auf den Fall, dass das hier schief geht. Dass wir Ann-Kathrin Jehninger nicht rechtzeitig finden. Dass ich versage …
    Er fühlte, wie ihm kalt wurde.
    „Allerdings darfst du nicht außer Acht lassen, dass Brüning schon eine halbe Ewigkeit dabei ist und viele so genannte Freunde hat“, schloss Bredeney.
    „Ja “, nickte Verhoeven. „Ich weiß.“
    „Gut.“ Er räusperte sich und griff dann mit einer plötzlichen Bewegung nach dem Fläschchen auf Winnie Hellers Schreibtisch, wahrscheinlich, um auf elegante Weise das Thema zu wechseln. „Hey, sag nur, unsere Kleine nimmt unerlaubte Substanzen zu sich?“
    „Seit wann sind Schokolade und Frittierfett unerlaubte Substanzen?“
    „Esha-2000“, las Bredeney vom Etikett der Flasche ab.
    „Das ist für ihr Aquarium“, erklärte Verhoeven, froh, dass er in der Lage war, die gewünschte Auskunft zu geben. Immerhin gehörte Bredeney noch zu einer Generation, die die Meinung vertrat, ein Polizist müsse seinen Partner mindestens so gut kennen wie sich selbst, wenn die Zusammenarbeit funktionieren sollte.
    „Die Heller hat ein Aquarium?“ Er machte ein Gesicht, das zugleich Ekel und Bewunderung ausdrückte. „Oh Mann, das ist wirklich das Letzte, was ich ihr gegeben hätte. Aber so kann man sich irren, was?“ Er schüttelte den Kopf und sah wieder auf das Etikett hinunter. „Bei Pilzbefall, Schleimhauttrübungen, Bauchwassersucht“, fuhr er fort zu lesen. „Blauschimmel, Flossenklemme, Kiemenentzündungen und  … Ach, du liebe Güte, Schuppensträube!“ Er verzog die Lippen zu einem breiten Grinsen. „Wie, würdest du sagen, sieht ein Fisch aus, der von Schuppensträube befallen ist?“
    „Kraus?“
    Bredeney ließ ein kurzes, spöttisches Lachen hören. „Tja“, sagte er, „klingt jedenfalls nicht besonders appetitlich, was?“
    Verhoeven zuckte die Achseln.
    „Sag mal …“
    „Was?“
    Bredeneys Finger spielten verlegen am Verschluss des Fläschchens. „Warst du schon mal da?“
    „Wo?“
    „Na, bei der Heller zu Hause.“
    „Nein.“
    „Also, ich an deiner Stelle würde jedenfalls vorsichtig sein

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