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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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in die Konten seiner Schweizer Bank ein. Sechs Kontonummern erschienen auf dem Bildschirm. Dattar markierte eine davon, um einen Teil des Guthabens auf ein Konto in den Niederlanden zu transferieren. Die Meldung »Überweisung kann nicht ausgeführt werden« erschien auf dem Bildschirm. Dattar runzelte die Stirn und klickte das zweite Schweizer Konto an, um die Transaktion durchzuführen. »Überweisung kann nicht ausgeführt werden«, las er auch diesmal. Sein Herz begann schneller zu schlagen, und er zitterte vor Wut und ungläubigem Staunen mit einem Hauch von Angst. Mit zittrigen Fingern klickte er auch das dritte, vierte und fünfte Konto an: dasselbe Ergebnis. Er schluckte trocken und wandte sich dem sechsten und letzten Konto zu. Auch mit diesem hatte er keinen Erfolg. Er suchte die Seite nach einer möglichen Ursache ab. Rechts oben sah er ein kleines Umschlag-Symbol mit dem Vermerk: »Sie haben sechs dringende Nachrichten.« Er klickte den Link an und las sie eine nach der anderen. Sie hatten alle denselben Inhalt: »Dieses Konto wurde aufgrund einer Verdachtsmeldung eines Mitgliedslands der Vereinten Nationen eingefroren.«
    Dattar öffnete sein Wertpapierdepot, das er unter einem falschen Namen unterhielt. Sein Passwort wurde akzeptiert, doch statt den Wert jedes einzelnen Postens vorzufinden, sah er absolut nichts. Dattar saß völlig verdutzt da. Er hatte große Mühe darauf verwendet, sein Geld zu verstecken, hatte es im eigenen Land von einer Bank zur anderen transferiert und schließlich auf verschiedene Auslandskonten verteilt, in Ländern, welche die Identität der Kontoinhaber nicht preisgaben, auch nicht auf ausländischen Druck. Er tippte die Webadresse einer Bank auf den Cayman Islands ein, auf der ein kleiner Teil seines Gelds lag. Er öffnete das Konto und suchte nach eventuellen Nachrichten. Es waren keine eingegangen. Er leitete die Transaktion in die Wege, die er zuvor versucht hatte. Die kleine Sanduhr erschien, und zehn Sekunden später kam die Meldung, dass die Transaktion abgeschlossen war. Er schleuderte das Tablet gegen die Wind schutzscheibe. Es prallte zurück, klapperte über das Armaturenbrett und landete in der Mittelkonsole.
    »Was ist los?«, fragte Rajid.
    »Die Amerikanerin hat meine Konten eingefroren. Irgendwie ist sie auch an die Wertpapiere rangekommen.«
    Rajid sah Dattar erschrocken an. »Alle Konten?«
    »Alle sechs in der Schweiz. Ich habe noch drei auf den Caymans, aber da ist nicht viel drauf. Wir müssen die Amerikanerin aufhalten, bevor sie die auch noch findet.«
    »Ich dachte, du hättest die amerikanische Bedrohung eliminiert?«
    »Das dachte ich auch. Gib mir das Handy«, befahl Dattar.
    Rajid machte ein besorgtes Gesicht. »Du solltest nicht meins benutzen. Es kann geortet werden. Was willst du wissen?«
    »Ich will wissen, warum die Amerikanerin noch immer ihr Unwesen treiben kann!«, schrie Dattar aufgebracht. Rajid blinzelte kurz, ohne jedoch den Blick von der Straße zu wenden. Sie waren mit hoher Geschwindigkeit auf einer Schnellstraße unterwegs.
    »Die Amerikanerin läuft sicher nicht mehr frei herum. Du hast Khalil auf sie angesetzt, den besten Mann für solche Aufgaben. Er kümmert sich drum.«
    »So wie Ali? Ich hab ihn auf Smith angesetzt, und der lebt immer noch.«
    Rajid ließ die Straße nicht aus den Augen, doch seine Lippen waren zu einem schmalen Strich zusammengepresst. »Ich hab’s gehört. Aber das waren außergewöhnliche Umstände. Ali ist zu früh gestorben. Khalil gehört nicht zum Selbstmordteam.«
    »Hat schon jemand von ihm gehört? Hat er sich gemeldet?«
    Rajid schüttelte den Kopf. »Nein, aber wenn Khalil eine Aufgabe übernimmt, dann führt er sie auch aus. Die Amerikanerin entkommt ihm sicher nicht, genauso wenig wie der Engländer.«
    »Wir müssen an die eingefrorenen Konten rankommen.« Dattar starrte aus dem Fenster, während seine Gedanken fieberhaft arbeiteten.
    »Dazu musst du erst die Vereinigten Staaten in die Knie zwingen. Und deshalb musst du den Plan durchziehen.«
    Dattar nickte. Sein Plan war brillant. Er würde sich Respekt verschaffen, indem er das Leben von vielen bedrohte. Der Rest würde sich dann von selbst ergeben.
    »Haben wir die Kühlboxen?«, fragte er.
    »Ja.«
    Wenigstens das hatte geklappt, dachte Dattar. »Smith muss weg. Er darf mir nicht noch einmal in die Quere kommen – er und die Amerikanerin. Ist das klar?«
    »Das war immer klar. Und wir werden es zu Ende bringen.«

 
    Kapitel

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