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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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Leute mich entdeckt haben. Vielleicht sollte ich heute in einem Hotel schlafen.«
    »Gute Idee. Passen Sie auf sich auf.« Harcourt legte auf.
    Randi seufzte. Sie hatte keine Lust, heute im Hotel zu übernachten. Deshalb fuhr sie auf einer gewundenen Straße zu ihrem Mietshaus, etwa eine halbe Stunde von Langley entfernt. Unterwegs ließ sie die Straße hinter ihr nicht aus den Augen. Das Haus stand in einer ruhigen, gut situierten Vorortsiedlung mit Bäumen an den Straßenrändern und stattlichen Häusern auf großzügigen Grundstücken. Als sie ankam, stellte sie den Wagen in die Garage und wartete, bis das Tor geschlossen war, ehe sie ins Haus ging. Sie schaltete die Alarmanlage ein und checkte mit der Pistole in der Hand ein Zimmer nach dem anderen. Sie sah in den Schränken nach, unter den Betten und in der Duschkabine beim Schlafzimmer. Schließlich kehrte sie zum Tastenfeld der Alarmanlage zurück, schaltete sie aus, löschte den alten Code, gab einen neuen ein und schaltete die Anlage wieder ein. Eine Stunde später war sie eingeschlafen.
    Es war kein Geräusch, das sie weckte, sondern das Fehlen eines bestimmten Geräusches. Der Luftbefeuchter in ihrem Schlafzimmer hatte sich ausgeschaltet. Er gab nicht mehr das charakteristische leise Summen von sich, das ihr abends half einzuschlafen. Sie öffnete die Augen und blickte sich um. Es war nicht nur der Luftbefeuchter verstummt, auch der Radio wecker war dunkel. Der Strom war ausgefallen.
    Sie setzte sich auf und griff nach der Waffe, die sie unter dem Kissen neben ihrem liegen hatte. Die Dunkelheit fühlte sich bedrohlich an, und sie stieg aus dem Bett und eilte zum Tastenfeld der Alarmanlage. Das grüne LED -Display zeigte in Fünf-Sekunden-Intervallen »Stromausfall« an. Die Batterien hielten das System in Betrieb, und die Telefonverbindung ermöglichte einen direkten Anruf bei der örtlichen Polizei, vorausgesetzt, die Leitung war intakt. Randi ging zurück zum Nachttisch, auf dem das einzige Telefon stand, das auch bei einem Stromausfall funktionierte. Sie nahm den Hörer ab. Die Leitung war tot. Ihr Handy stand in der Ladestation auf einem Schrank bei der Haustür.
    Sie trat ans Fenster und zog den Vorhang zwei Zentimeter zurück, um in den Garten zu blicken. Hinter der gefliesten Terrasse war ein Rasen angelegt, auf dem mehrere Eichen standen, die gerade die ersten Blätter nach dem Winter trieben. Die Äste waren als dunkle Gebilde in der Nacht zu erkennen, und Randi hörte sie im Wind ächzen. Die Alarmanlage piepte dreimal, und Randi erstarrte. Jemand hatte die Anlage ausgeschaltet. Jetzt würde nicht einmal mehr der Alarm losgehen, doch das hätte ohnehin nicht viel genutzt, weil die nächsten Nachbarn ein gutes Stück entfernt waren. Außerdem wollte sie gar nicht, dass ein Unbeteiligter in die Sache hineingezogen wurde. Am meisten beunruhigte sie, dass der Eindringling einen brandneuen Code knacken konnte. Da waren Profis am Werk.
    Randi Russell reagierte wie immer im Einsatz – mit angespannten Sinnen, ihre Waffe fest in der Hand. Ihr Herz klopfte schneller, als sie zu dem Display zurückging. Ein Piepton würde ihr melden, wenn ein Sensor etwas registrierte. Solche Sensoren waren in allen Räumen sowie im Treppenhaus zum ersten Stock installiert. Randi wartete, um zu sehen, an welchem Punkt sie eindrangen.
    Nach wenigen Sekunden kam der Signalton, und das Wort »Haustür« erschien auf dem Display. Ziemlich dreist, einfach so hereinzuspazieren , dachte sie. Sie entsicherte die Pistole und stellte sich mit der Schulter zur Wand vor die Schlafzimmertür. Der Eindringling hatte es eindeutig auf sie abgesehen und würde wahrscheinlich zum Schlafzimmer kommen. »Wohnzimmersensor« erschien auf dem Display. Randi stellte sich vor, wie der Eindringling ihr Haus durchquerte. Das nächste Signal kam aus der Küche. Randi lauschte angestrengt nach einem Geräusch. Flaschen klimperten aneinander. So klang es, wenn sie den Kühlschrank öffnete.
    Was soll das? Trinken die Kerle erst mal ein Bier? Erneut klimperten die Flaschen, als die Kühlschranktür geschlossen wurde. Der nächste Signalton: »Wohnzimmer« erschien auf dem Display. Dann noch einmal, und »Haustür« wurde angezeigt.
    Sie hörte, wie die Tür geschlossen wurde.
    Randi zog sich ins Badezimmer zurück. Sie konnte den Flur vor dem Schlafzimmer nicht mehr sehen, doch wenn es stimmte, was die Alarmanlage anzeigte, dann waren die Eindringlinge wieder draußen.
    Die kleine batteriebetriebene

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