Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
Vom Netzwerk:
nicht.«
    Smith biss die Zähne zusammen, als der Schmerz erneut aufflammte. »Hören Sie, wir können uns ein andermal über meinen Mangel an engen Beziehungen unterhalten. Jetzt brauchen wir erst mal einen sicheren Ort.« Sie überquerten die nächste Straße, und Smith sah, dass sie ihn zu einer Glastür mit einem roten Vordach führte.
    »Gut. Dann gehen wir da hinein«, entschied Nolan. Als sie zum Eingang gelangten, trat ein Portier heraus und hielt ihnen die Tür auf. Er nickte Rebecca Nolan zu.
    »Freut mich, Sie zu sehen, Ms. Nolan.« Er musterte Smith eindringlich und begrüßte ihn ebenfalls mit einem Kopfnicken. Nolan schritt direkt zum Aufzug. In der Kabine löste sie ihren Arm aus Smiths Griff, tippte auf dem Tastenfeld einen Code ein und drückte schließlich die Taste »PH«. Sie trat zur Seite.
    »Darf ich fragen, wo wir hingehen?«, fragte Smith.
    »In die Wohnung meiner Mutter.«
    »Kann sie ein Geheimnis für sich behalten?«
    Nolan schüttelte den Kopf. »Das konnte sie noch nie. Aber sie ist nicht zu Hause. Sie ist in Paris auf einer Modenschau.«
    »Wie heißt Ihre Mutter?«
    »Grayson Redding.«
    Smith verfolgte, wie der Aufzug ein Stockwerk nach dem anderen hochfuhr. Sein Unbehagen wuchs mit jeder Etage. Er wandte sich vom Display ab, als ihm bewusst wurde, woher er den Namen kannte. Er stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Aus der Eisenbahndynastie?«
    Nolan nickte.
    »Wenn Sie eine Redding sind, warum habe ich Sie dann so schwer im Internet gefunden? Ihr Gesicht müsste doch auf den Gesellschaftsseiten erscheinen.«
    »Ich habe Ihnen ja gesagt, dass bei Landon Investments Diskretion und Vertraulichkeit oberstes Gebot sind. Außerdem säubert ein IT-Spezialist regelmäßig das Internet. Es hat auch geholfen, nach der Scheidung nicht wieder meinen Mädchennamen anzunehmen.« Der Aufzug klingelte, und die Tür öffnete sich direkt in der Wohnung. Smith trat in einen luxuriösen, in Marmor gehaltenen Flur, von dem mehrere Türen wegführten.
    »Bewohnt sie das ganze Stockwerk?«
    Nolan warf die Schlüssel in eine Glasschüssel auf einem kunstvoll geschnitzten, antiken Büfett, das, so vermutete Smith, mehr wert war, als er in einem Jahr verdiente.
    »Ja. Und das Personal hat auch Urlaub, wir sind also allein. Kommen Sie ins Badezimmer, da hat sie die Erste- Hilfe-Ausrüstung.« Smith legte ihr die Hand auf den Arm, um sie aufzuhalten.
    »Eine so tolle Wohnung hat doch sicher eine Alarmanlage, oder?«
    »Ja.«
    »Schalten Sie sie bitte ein.«
    »Jetzt?«
    Smith nickte. »Sofort.«
    Nolan ging zu der Wand beim Aufzug zurück und tippte etwas in das Tastenfeld ein. Ein Piepton signalisierte, dass die Alarmanlage scharfgeschaltet war, und er spürte, wie ein wenig von der Anspannung aus seinem Körper wich. Die Schmerzen waren gleichbleibend stark, aber die Blutung hatte etwas nachgelassen.
    »Ich brauche eine Pinzette, eine Schüssel mit Alkohol und Wasser, einen Waschlappen und Verbandszeug.«
    »Wer soll die Pinzette übernehmen?«
    »Sie.«
    Rebecca Nolan seufzte. Er folgte ihr durch den Flur, dessen Tapete wie Seide wirkte, vorbei an offenen Türen, durch die er in ein Spielzimmer und eine Bibliothek blickte. Die Wohnung war luxuriös; was Smith gar nicht gefiel, war, dass sie im fünften Stock lag und so groß war, dass man es nicht gehört hätte, wenn sich jemand vom anderen Ende näherte. Wenn es nach ihm ging, würden sie sich nicht lange hier aufhalten.
    Er betrat ein Badezimmer, das ebenfalls den Reichtum der Familie widerspiegelte. Es war größer als seine Küche zu Hause. Aus einem Schrank holte Nolan alles, was er verlangt hatte. Sie zog einen ledergepolsterten Hocker vor den Doppelwaschtisch und forderte ihn mit einer Geste auf, sich hinzusetzen. Er sah in den Spiegel und erschrak über sein blasses, abgezehrtes Gesicht.
    »Was jetzt?«
    »Helfen Sie mir aus dem Hemd. Notfalls müssen wir es zerschneiden.« Er zog sein Hemd hoch, und Nolan half ihm. Etwas Blut tropfte neben ihr herunter.
    »Sorry«, sagte er. Sie winkte ab.
    »Ich bin gleich wieder da.«
    Sie verschwand, und Smith zog das Hemd etwas weiter hinauf. Es gelang ihm, den rechten Arm herauszuziehen. Der Rest war schwierig, weil der Stoff teilweise auf der Wunde klebte. Er zuckte zusammen und beschloss, auf Nolan zu warten. Als sie ins Badezimmer zurückkam, war sie barfuß, trug dunkle Jeans und einen Pullover mit V-Ausschnitt.
    »Besser. Dann hab ich kein so schlechtes Gewissen, wenn ich Ihnen Blutflecken drauf

Weitere Kostenlose Bücher