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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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und begann zu suchen. Er zog die Blätter einer Topfpflanze zur Seite, fand nichts und wandte sich einem Lehnstuhl an der Wand zu. Er bückte sich, um einen Blick darunter zu werfen. Als er aufstand, war er einen Moment lang benommen. Blut rann an seinem Arm hinunter und tropfte auf den Teppich.
    Die Aufzugtür öffnete sich, und eine Menschenmenge drängte aus der Kabine. So viele, dass sich Smith fragte, wie sie alle hineingepasst hatten. »Die sollen den Aufzug nicht im Brandfall benutzen!«, rief der junge Rezeptionist aufgeregt. Die Lobby füllte sich mit Menschen, die in ihrer Panik auf den Ausgang zustrebten. Eine Frau sah den toten Terroristen und begann zu schreien; der Mann an ihrer Seite zog sie weg. Smith kämpfte sich durch die Menge zu Rebecca Nolan, die am anderen Ende der Lobby nach der Bombe suchte. Sie kniete sich hin, um hinter ein Sofa vor dem Fenster zu blicken.
    Smith zog sein Handy hervor und rief Fred Klein an. Er fühlte sich immer benommener und war froh, dass er die Nummer auf einer Kurzwahltaste gespeichert hatte. Als sich Klein meldete, war Smith bereits bei Rebecca Nolan.
    »Ich brauche einen Bombenexperten, schnell«, sagte Smith.
    »Verstanden. Wo?« Kleins Stimme klang ruhig wie immer. Smith blickte auf seine Uhr.
    »Ich muss sie erst finden, aber es bleiben uns nur vier Minuten, um sie zu entschärfen. Können Sie jemanden ans Telefon holen, der mir sagt, was ich tun soll?«
    »Bleiben Sie dran.« Smith schaltete auf Freisprechen und suchte weiter. Nolan wollte gerade einen schweren Vorhang zurückziehen, und er legte ihr die Hand auf den Arm, um sie aufzuhalten.
    »Sachte, damit Sie die Bombe nicht durch eine Bewegung auslösen.«
    Nolan sah ihn durchdringend an, hielt aber inne. Sie trat näher an den Vorhang und schob den Arm zwischen Fenster und Stoff. Dann zog sie ihn vorsichtig zurück. Smith blickte nach unten.
    Ein improvisierter Sprengsatz lag vor der Sockelleiste. Smith hörte Nolan zitternd ausatmen. Er ließ sich auf die Knie nieder und legte das Handy auf den Teppich, um die Hände frei zu haben. Sein Blut tropfte auf den Teppich, seine Augen verschwammen einen Moment lang, und er blinzelte verzweifelt.
    Drei schwarze Drähte führten von der Bombe zu einem billigen Handy, dessen Display einen Countdown anzeigte: zwei Minuten und sechsundfünfzig Sekunden – und die Uhr tickte gnadenlos herunter.
    »Hier ist Ben Washington. Ich bin Sprengstoffexperte. Können Sie mich hören?« Smith zuckte fast zusammen, als er die Stimme aus seinem Handy hörte.
    »Ja«, meldete er sich.
    »Sagen Sie mir, was Sie sehen.«
    »Ein improvisierter Sprengsatz. Drei schwarze Drähte. Ein Handy zeigt den Countdown an. Jetzt zwei Minuten.«
    »Okay. Sie haben genug Zeit. Durchtrennen Sie die Drähte zum Handy. Alle drei. Dann wird sie nicht hochgehen, solange Sie sanft damit umgehen. Alles klar? Keine abrupten Bewegungen. Kann es sein, dass Sie beobachtet werden?« Smith wandte sich an Rebecca Nolan, die sich rasch in der inzwischen leeren Lobby umblickte und den Kopf schüttelte.
    »Bin mir nicht sicher. Einer ist entkommen.«
    »Wenn die Sie beobachten, könnte es nämlich sein, dass sie das Handy anrufen und die Bombe sofort zünden. Wenn es klingelt, machen Sie, dass Sie wegkommen. Haben Sie verstanden?«
    »Alles klar.« Smith blickte sich nach etwas um, mit dem er die Drähte durchtrennen konnte.
    »Eine Schere«, schlug Nolan vor. Sie sprintete durch die Lobby, und Smith hörte, wie sie zum Rezeptionisten lief, der gerade das Haus verlassen wollte, und eine Schere verlangte. Smith drehte sich jedoch nicht zu ihr um. Seine Wunde schmerzte höllisch; es fühlte sich an, als würde ihm jemand immer wieder ein Messer in den Arm rammen. Schweiß trat ihm auf die Stirn, während er zusah, wie die Sekunden auf dem Display heruntertickten. Sie hatten bereits dreißig Sekunden verloren, während Nolan ein Werkzeug aufzutreiben versuchte.
    Endlich kam sie zurück und hielt ihm eine Schere hin. Er nahm sie, hielt sie vorsichtig an den ersten Draht und schnitt ihn durch. Das Display zeigte neunundfünfzig Sekunden an, als sich Smith den zweiten Draht vornahm. Er war sehr kurz und mit etwas verbunden, das Smith für eine Zündkapsel hielt. Durch seine geringe Länge war er schwer zu erreichen, und Smith verlor weitere zwanzig Sekunden, bis er ihn zwischen den Schneiden der Schere hatte. Er kappte ihn und wandte sich dem dritten Draht zu. Der Schweiß lief ihm übers Gesicht und troff – mit Blut

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