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Die Jenseits-Falle

Die Jenseits-Falle

Titel: Die Jenseits-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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da erlebten, mein Blick saugte sich an den Überresten des Schattenkopfes fest, und ich erkannte, daß sich auch die sechs Teile noch immer bemühten, zusammenzukommen.
    »Verdammt, die kann man so nicht vernichten!« schimpfte Suko und warf mir einen auffordernden Blick zu.
    Ich wußte, was er meinte.
    Mein Kreuz trat in Aktion. Ich führte es schräg gegen das Wesen und erlebte den gleichen Horror wie beim erstenmal. Der Schatten verging, aber aus einer anderen Dimension rieselten die menschlichen Reste - wie Staub und Knochen - herab.
    »Da muß Alassia dahinterstecken. Sie muß es einfach!« keuchte Suko. »Sie ist aus der Dunkelheit gekommen, sie hat es geschafft!«
    Vielleicht erwartete mein Freund von mir eine Antwort, doch meine Gedanken beschäftigten sich mit einem anderen Phänomen. Ich dachte an Myxin, sein Bild war verblaßt, doch wir hatten keine Halluzination erlebt, es gab ihn wirklich, und er hatte sich uns gezeigt. Aus welchem Grund? Was hatten seine Gesten zu bedeuten? Wollte er uns zur Flucht raten? Wenn ja, wußte er dann mehr? Wo Myxin war, da befand sich auch Kara in der Nähe. Meistens war es so, von ihr hatten wir allerdings nichts gesehen. Ich mußte an das Verhältnis Kara und Alassia denken. Kara glaubte daß Alassia wußte, wo sich der Trank des Vergessens befand. Sie sollte ihn angeblich haben, und Kara wollte ihn endlich zurückbekommen.
    Stellte sich die Frage, ob die Herrin der Dunkelwelt Kara nicht einfach geblufft hatte.
    Dämonen haben noch nie fair gespielt, das mußte auch Kara wissen. Dagegen stand ihre Verbindung zu dem, was den Trank des Vergessens betraf. Sie war scharf darauf, sie wollte ihn unbedingt in ihre Hände bekommen und würde alles dafür tun.
    Wirklich alles?
    Ich wollte meine nächsten Gedanken nicht wahrhaben, aber irgendwie konnte auch der Fall eingetreten sein, daß Kara sich von Alassia überlisten ließ.
    Daran wagte ich kaum zu denken. Nur ließ sich der Gedanke nicht aus meinem Schädel vertreiben. Da war irgendwo ein Spiel eingeläutet worden, von dem wir nicht die geringste Ahnung hatten. Es braute sich einiges zusammen, und ich hoffte, daß ich mit meiner Vermutung unrecht hatte, denn Kara auf der anderen Seite, das war so gut wie unvorstellbar.
    Aber hatte Jane Collins nicht auch die Kehrtwendung gemacht? Mußte man nicht immer damit rechnen?
    Mir brach der Schweiß aus. Die Befürchtungen mußten sich auf meinem Gesicht widerspiegeln, denn Suko stieß mich an und fragte, ob ich träume.
    »Ja, Alpträume.«
    Ich spürte die Berührung an der Seite. Der G-man war soeben schwankend auf die Füße gekommen. Er traute sich nicht zu fragen. Was ihn allerdings beschäftigte, war auf seinem Gesicht abzulesen.
    »Sorry, Bob«, sagte ich, »aber wir müssen der anderen Seite zunächst die Initiative überlassen.«
    Er schluchzte wie ein kleines Kind und starrte über das Deck. Der harte G-man war weich geworden.
    Ich dachte an die Zukunft.
    Wie sollten wir von diesem Kahn je wieder herunterkommen? Mitten in unserer Welt hatte sich eine andere, dämonische Wand etabliert, die wir mit unseren Kräften nicht zerstören konnten.
    Wenn wir alle Geistwesen vernichteten, hatten wir dann was gewonnen? Kaum, außerdem fürchtete ich mich davor, mit meinem Kreuz aufzuräumen. Die anderen taten uns nichts. Wenn sie uns angriffen war es etwas anderes.
    Ich dachte an die Menschen von Darkwater, die durch die Magie der Großen Alten verschwunden waren. Da stand ein Dorf leer, es war bis auf ein kleines Mädchen entvölkert worden, und dafür hatte Kalifato gesorgt, ein uralter Dämon. [2]
    Dann veränderte sich das Licht. Das Leuchten blieb nicht mehr konstant, der Grünton nahm an Intensität zu, wurde gleichzeitig dunkler, da schwarze Streifen oder lange Schatten in ihn hineintauchten.
    Suko hatte die Veränderung ebenfalls bemerkt. »Ich fürchte, es steht uns einiges bevor, John!«
    Er behielt recht.
    Wenig später überfiel uns die Schwärze wie ein Sack. Ich konnte nicht einmal mehr meinen Partner sehen, alles war völlig dunkel, wir vernahmen ein gewaltiges Brausen, und im nächsten Augenblick hatte uns die Dunkelwelt verschluckt.
    Die Jenseits-Falle war zugeschnappt!
    ***
    »Gib mir den Trank des Vergessens!«
    Alassia hörte die Stimme sehr wohl, die von dort kam, wo sich auch das goldene Leuchten befand, und sie wußte, daß Kara gekommen war, um zu kassieren.
    Alassia blieb gelassen. Ein anderer Dämon, einer der niedrigen Stufe, hätte sich vielleicht

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