Die Jenseits-Falle
John.«
»Und wofür bist du?«
Da grinste der Inspektor. »Die Wand kennen wir. Was uns in der Tiefe erwartet, wissen wir nicht.«
»Der Tod.«
»Auch das.«
Es war wirklich nicht einfach, eine Entscheidung zu treffen. Da unten, wo das Schiff sich befand, da ging es voran. Hinter uns wurde die Welt eng, wuchs sie zu einer Wand zusammen, durch die wir wohl kaum kamen.
Was sollten wir tun?
Darüber grübelten wir beide nach, während sich hinter unserem Rücken das lautlose Grauen weiter vorschob.
Wieder wurde das Schiff von meinem Blick getroffen. Es war in der Tat gewaltig, wie es von der großen Hand umklammert wurde. Es sah so aus, als wollte die Hand es nie mehr loslassen. Dieses Schiff sollte ihr gehören.
Mit all seinen Menschen. Die großen Finger, auch als Schatten zu sehen, waren leicht gekrümmt. Ich stellte mir vor, daß sie irgendwann einmal zudrücken konnten, und der Klumpen in meinem Magen wurde dicker.
»Entscheide dich, John!« drängte Suko.
Ich schluckte, schaute zurück, und mein Blick traf die noch immer wachsende Schwärze. »Du würdest es mit Gewalt versuchen und die Schatten zerstören.«
»Ja. Wenn wir in die Tiefe springen, haben wir keine Chance mehr, zu überleben.«
Ich zögerte. Noch einmal glitt mein Blick nach unten und damit über das Deck des Schiffes.
Und da sah ich das Licht.
Vergessen war unsere Entscheidung. Ich stieß Suko an und machte ihn auf das seltsam goldene Leuchten aufmerksam. »Da bewegte sich doch etwas«, flüsterte ich.
»Vielleicht Alassia.«
»Nein, Suko, die sieht zu, daß sie immer in der Dunkelheit bleibt. Tut mir leid.«
»Wer ist es denn?« Suko sprach mehr zu sich selbst. »Ob jemand auf dem Schiff noch lebt?«
Eine Antwort bekamen wir. Allerdings anders, als wir sie uns vorgestellt hatten. Vom Schiff her tönte uns plötzlich eine helle Stimme entgegen.
»John Sinclair und Suko. Ich weiß, daß ihr hier in dieser Welt umherirrt, aber ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Ich habe das Kommando übernommen.«
Erst wollte ich es nicht glauben und dachte an eine Täuschung. Bis Suko sagte: »Das ist ja Kara.«
Auch er hatte sie gehört. Für mich ein Beweis, mich nicht getäuscht zu haben.
»Rede mit ihr«, sagte der Chinese. »Wenn Sie sich in dieser Welt befindet, wird sie auch einen Ausweg finden.«
»Ja, das könnte sein.« Ich holte tief Luft. »Kara!« rief ich dann so laut ich konnte. »Was willst du? Was hat dich in diese Welt getrieben, und was können wir tun?«
»Ich habe alles unter Kontrolle«, antwortete sie. »Ihr könnt beruhigt sein.«
»Und Alassia?«
»Läßt sich vorerst nicht blicken!« hallte es uns entgegen. »Ich habe hier das Kommando übernommen.«
»Ein Kommando? Ober wen?«
»Über die Schatten, die Toten und was weiß ich nicht alles. Diese Welt ist schrecklich, sie ist grausam. Du wirst sie noch erleben, John Sinclair. Und jetzt springt. Es wird euch nichts geschehen, denn ich erwarte euch auf dem Schiffsdeck.«
Ich schaute Suko an.
Der war Fatalist und hob die Schultern. »Was sollen wir denn anderes machen, John? Wir können nur auf Kara vertrauen. Ansonsten sind wir irgendwohin gekniffen.«
Mir war nicht wohl bei der Sache. Da standen wir in einer fremden, unheimlichen Welt. Ich glaubte, die Wellen der Gefahr zu spüren, die mir entgegenliefen. Ich hörte Warnungen, es war meine innere Stimme, die sich meldete, gleichzeitig jedoch schloß sich hinter uns die Dunkel weit ab.
»John, los!« drängte Suko. »Gleich haben uns die verdammten Schatten. Dann bereust du es.«
Ich schaute ein letztesmal auf das gewaltige Schiff. Einsam war das Licht, wahrscheinlich befand es sich dort, wo Kara auf uns wartete. Wir hatten eben keine Wahl. Also gab es nur eins. Wir mußten auf unser Glück vertrauen.
Suko machte den Anfang. Er federte noch einmal in den Knien, dann stieß er sich ab.
Ich sprang hinterher…
***
In Miami machte man sich Sorgen. Es war vereinbart worden, daß Costa Funksignale absetzte. Eingetroffen war nichts in der Zentrale, und die Gmen produzierten dicke Falten auf ihre Stirnen.
»Das kann ins Auge gegangen sein«, meinte der Einsatzleiter, wobei er tief einatmete.
»Und?« wurde er gefragt.
Der Einsatzleiter zündete sich eine Zigarette an. Er schaute in den wolkenlosen Himmel. »Es ist verrückt, aber der Wetterbericht hat nichts Negatives verlauten lassen. Auch im Bermuda-Dreieck herrscht gutes Wetter. Ob ihr es glaubt oder nicht. Die Maschine kann doch nicht so mir nichts
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