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Die Kälte Des Feuers

Die Kälte Des Feuers

Titel: Die Kälte Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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sich ganz auf sensationelle Nachrichten - ob sie nun auf echten Problemen beruhten oder frei erfunden waren.
    Jetzt lachte sie wie ein Kind. Bis sie die Pubertät erreichten und von Hormonen zu einer neuen Existenz programmiert wurden, wußten Kinder, wie schrecklich, düster und seltsam das Leben sein konnte. Aber sie begriffen auch, daß es lustig war und Spaß machte - eine abenteuerliche Reise über eine lange Straße der Zeit, das ferne Ziel unbekannt, geheimnis voll und wunderbar.
    Holly Thorne, die plötzlich Gefallen an ihrem Namen fand, wußte, wohin sie unterwegs war. Und sie kannte auch den Grund dafür.
    Sie verband ganz bestimmte Hoffnungen mit Jim Ironheart. Es ging dabei nicht um eine gute Story, journalistischen Ruhm oder gar den Pulitzerpreis. Sie wünschte sich etwas Lohnenderes und Dauerhafteres, und sie konnte es kaum mehr abwarten, ihr Anliegen an ihn zu richten.
    Doch bei dieser Sache gab es auch noch einen anderen Aspekt. Wenn Ironheart auf sie einging, wenn er ihren Wunsch erfüllte, so wurden ihr nicht nur Aufregung, Freude und Bedeutung im Leben zuteil. Gefahr gehörte ebenfalls dazu. In einem Jahr konnte sie tot sein, vielleicht schon in einem Monat - oder gar in der nächsten Woche. Aber derzeit galten Hollys Gedanken allein der Aussicht, Erfüllung zu finden; sie ließ sich nicht von Gedanken an den Tod und ewige Dunkelheit ablenken.
    Zweiter Teil _________

TEIL ZWEI - DIE WINDMÜHLE
    Ein Geheimnis kann bleiben nimmer, besser geheim und sicher, für immer, so wie es in der Vergangenheit schlief, um zu ruhen, vergraben tief.
    Behalte es in deinem Herzen, dem dunkeln, denn sonst beginnt man bald zu munkeln.
    Nachdem unter vielen Jahren begraben is t, das Geheimnis, das so an deiner Seele frißt, kann kein Vertrauter verraten die Worte, die du bewahrt hast an sicherem Orte.
    Nur du kannst die Geheimnisse holen aus dem sicheren Grabe, nie gestohlen, wo die Erinnerung ständig wacht, und harret deiner Macht.
    Das Buch Gezählten Leids

    In der richtigen Welt, so wie im Traum, sehen wir nicht alles, was wir beschau’n.
    Das Buch Gezählten Leids

27. bis 29. August  
1
    In Denver wechselte Holly die Maschine, brachte während des Fluges nach Westen zwei Zeitzonen hinter sich und traf um elf Uhr am Montagmorgen in Los Angeles ein. Es behinderte sie kein Gepäck, als sie den Leihwagen aus dem Parkhaus holte, an der Küste entlang nach Süden fuhr in Richtung Laguna Niguel und Jim Ironhearts Haus um halb eins erreichte.
    Sie stellte das Auto vor seiner Garage ab, ging über den mit Fliesen ausgelegten Weg zur Eingangstür und klingelte. Er reagierte nicht. Sie klingelte erneut. Wieder blieb alles stumm. Entschlossen betätigte Holly den Knopf, bis er einen roten Abdruck auf ihrem rechten Daumen hinterließ.
    Schließlich trat sie zurück, ließ ihren Blick über die Fenster im Erd- und Obergeschoß schweifen und bemerkte die breiten Rippen der Jalousien.
    »Ich weiß, daß Sie da drin sind«, sagte Holly ruhig.
    Sie kehrte zum Wagen zurück, kurbelte die Seitenfenster herunter, saß am Steuer und wartete. Früher oder später würde Ironheart das Haus verlassen, um Lebensmittel, Seife, Toilettenpapier oder irgend etwas zu kaufen, und dann mußte er sich ihr stellen.
    Leider eignete sich das Wetter nicht für eine längere Belagerung. Die vergangenen Tage waren recht mild gewesen, doch jetzt kehrte die Augusthitze wie der böse Drachen eines Märchens zurück, der das Land mit seinem feurigen Odem verbrannte. Palmwedel hingen schlaff herab, und Blumen verwelkten in der Glut. Hinter den Bewässerungsanlagen wartete die Wüste darauf, üppiges Grün zu verschlingen.
    Schon nach kurzer Zeit fühlte sich Holly wie eine tiefgefrorene Pizza im Mikrowellenherd. Sie drehte die Seitenfenster wieder hoch, startete den Motor und schaltete die Klimaanlage ein. Der kalte Windzug war herrlich, aber es dauerte nicht lange, bis die Anzeigenadel des KühlwasserTemperaturmessers in den roten Bereich geriet.
    Um ein Uhr fünfzehn, nur fünfundvierzig Minuten nach ihrer Ankunft, legte Holly den Rückwärtsgang ein, lenkte den Wagen auf die Straße und fuhr wieder zum Laguna Hills Motor Inn. Dort wählte sie neue Kleidung: beigefarbene Shorts und eine bauchfreie kanariengelbe Bluse. Sie zog die neuen Turnschuhe an, diesmal ohne Socken. In einem nahen Drugstore kaufte sie einen mit Vinyl bezogenen Liegestuhl, ein großes Handtuch, eine Tube mit Sonnencreme, eine kleine Kühltasche, Eis, einen Sechserpack kalorienarme

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